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Leeb-Biomilch will ganze Palette von Schaf und Ziege bieten

Von Josef Lehner, 23. Mai 2011, 00:04 Uhr
Leeb-Biomilch
Leeb-Biomilch Bild: Werk

Die Schaf- und Ziegenmilchmolkerei Leeb in Schlierbach im Kremstal ist einer der wichtigsten Bioproduzenten Oberösterreichs. Zum Jahreswechsel hat Gründer Hubert Leeb (46) seinen Cousin Jürgen Hackenbuchner (47) als 50-Prozent-Partner und Geschäftsführer ins ...

Die Schaf- und Ziegenmilchmolkerei Leeb in Schlierbach im Kremstal ist einer der wichtigsten Bioproduzenten Oberösterreichs. Zum Jahreswechsel hat Gründer Hubert Leeb (46) seinen Cousin Jürgen Hackenbuchner (47) als 50-Prozent-Partner und Geschäftsführer ins Unternehmen genommen, um dieses in der Betriebswirtschaft und der Vermarktung besser aufzustellen.

„Nach drei Jahren Probezeit haben wir diese Lösung gefunden. Ich schaue, dass die Dinge produziert werden, die gut schmecken, und mein Cousin ist für Verkauf und Controlling zuständig“, sagt Hubert Leeb.

„Wir haben uns nach der Formel eins plus eins ist gleich drei zusammengetan“, ergänzt Hackenbuchner: „Hubert hat einen starken Bezug zu Bauern und Technik, ich bin der internationale Kaufmann.“ Der gebürtige Steyrer hat ein Doktorat in Wirtschaftswissenschaften und war viele Jahre beim Chemieriesen Henkel tätig. Seit drei Jahren ist er mit eigenen Unternehmen selbständig, unter anderem bei Leeb.

Seither sind einige wichtige Entscheidungen gefallen: Es wird keine Rohmilch mehr verkauft – außer Milchpulver an die Babynahrungsindustrie – , sondern die eigene Wertschöpfung mit Joghurts und Käse erhöht. Zweitens wird in Österreich der Lebensmittelhandel beliefert, weil dessen hohe Bio-Kompetenz keinen starken Bio-Fachhandel sich hat entwickeln lassen. So gibt es in den Supermärkten Leeb-Produkte unter den Handelsmarken „Ja! Natürlich“ und „Tonis Joghurt“.

Im Ausland läuft der Vertrieb der Marke „Leeb-Vital“ nur über Bio-Fachhändler, vor allem in Deutschland, Italien, der Schweiz und in Benelux. „Natürlich wären wir in Österreich lieber mit der eigenen Marke im Lebensmitteleinzelhandel. Wir können aber auch mit der zweitbesten Lösung gut leben“, sagt Hackenbuchner.

Der Umsatz soll heuer von drei auf 3,8 Millionen Euro wachsen. Mit erhöhter Wertschöpfung und der neuen Vertriebsschiene ist die Auslastung der Anlagen über die 50- Prozent-Marke gestiegen. Es ist also noch Wachstumspotenzial. Allerdings müssten noch bäuerliche Milchlieferanten gefunden werden. „Wir bräuchten vor allem mehr Schafmilch“, sagt Hubert Leeb. Derzeit liefern 22 Bauern mit rund 5000 Tieren (ca. 60 Prozent Ziegen). Leeb will nur Vollerwerbsbauern als Partner, mit zumindest 150 bis 200 Tieren pro Hof. „Dann können sie in Anlagen, Hygiene und Zucht investieren und noch bessere Milch erzeugen.“

Die Produkte

Leeb-Biomilch verarbeitet rund zwei Millionen Liter Ziegen- und Schafmilch zu Trinkmilch, Joghurts und seit einem Jahr auch zu Frischkäse (nur Ziege). Heuer wurde auch mit Buttermilch und Topfen gestartet, außerdem neuen Fruchtjoghurts. Die Palette soll laufend ergänzt werden, zum Beispiel um Sauerrahm und Schlagobers.

Die Menschen

Landwirtschaftslehrer Hubert Leeb (46) hat 1990 nach der Geburt seines ersten von vier Kindern eine Ziege gekauft, um gesunde Milch zu haben. Er stockte auf 100 Ziegen auf und verkaufte sie 2000, um eine Biomolkerei für Schaf- und Ziegenmilch zu gründen. Seither wuchs der Umsatz fast jedes Jahr zweistellig. Heute stammt die Rohmilch von 22 Bauern aus Oberösterreich, dem Waldviertel und Bayern. Sie sind ebenso wichtig wie die 20 Mitarbeiter.

Leeb-Biomilch

• Leeb-Biomilch GmbH in Schlierbach: Umsatz drei Millionen Euro (2010), 20 Mitarbeiter.
• Im Jahr 2000 in Schlierbach gegründet, Marke Leeb-Vital.

Der neue Chef: Bodenständig und unmittelbar

• Was hat Sie am Einstieg bei Leeb-Biomilch gereizt?
Ich wollte immer schon selbstständig sein und das mit einem Produkt, das man erzeugt, verkauft, in die Hand und in unserem Fall auch in den Mund nehmen kann. Ich habe viele Freunde im Investmentbanking. Wenn ich von der Molkerei erzähle, sind sie begeistert, aber nicht, weil man viel verdienen kann, sondern weil es ein bodenständiges, unmittelbares Geschäft ist.

• Warum ist Leeb-Biomilch erfolgreich?
Das hat sicher mit Kuhmilchunverträglichkeit zu tun, der soliden Basis unseres Geschäftsmodells, aber auch mit zufriedenen Lieferanten, begeisterten Mitarbeitern, sowie den erfolgreichen Partnerschaften mit dem Handel und der Stiftskäserei Schlierbach.

• Welche Eigenschaften schätzen Sie?
Geradlinigkeit und Ehrlichkeit.

• Was würden Sie gerne können?
Ein Musikinstrument spielen und manche Dinge gelassener nehmen.

• Welchen Urlaub möchten Sie gerne machen?
Ich würde wieder gerne einen Sommerurlaub auf dem Hengstpass verbringen. Das haben mein Cousin Hubert Leeb und ich als Kinder oft gemacht, und das würde ich gerne mit meiner Familie wieder machen.

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