Die Kohlmeise bleibt die Königin der Wintervögel
Rekord bei der Vogelzählung: Knapp 27.000 Menschen haben heuer in ihren Gärten die Vögel gezählt. Das sind die Ergebnisse.
Es ist kalt, die Tage sind kurz und die meisten Tiere schlafen in ihren Verstecken. Nur bei den Futterhäuschen in den Gärten ist gerade jetzt Hochbetrieb. Vögel holen sich dort Samen und Körner. Anfang Jänner haben viele Menschen in Österreich die Vögel in ihren Gärten beobachtet und auch mitgezählt. „Stunde der Wintervögel“ heißt diese Aktion.
Die Organisation „BirdLife Österreich“ (sprich: börd leif) hat die Aktion vor 15 Jahren ins Leben gerufen. Ziel ist es, herauszufinden, wie viele Vögel es gibt, um sie besser schützen zu können.
Rekord bei der Vogelzählung
Dieses Jahr haben knapp 27.000 Leute bei dieser Aktion mitgemacht – so viele wie noch nie. Dadurch konnten die Forscherinnen und Forscher bessere Daten über die Vogelwelt sammeln. Insgesamt wurden fast 650.000 Vögel gezählt. Das Ergebnis zeigt spannende Dinge, aber auch Probleme.
Die Kohlmeise holt den Sieg
Die große Gewinnerin der Zählung ist die Kohlmeise. Mit ihrem gelben Bauch, dem schwarzen Kopf und den weißen Wangen ist sie leicht zu erkennen. Sie war auch in diesem Winter der häufigste Gast an den Futterhäuschen.
Auf den Plätzen zwei und drei sind der Haussperling und der Feldsperling gelandet. Viele kennen die Vögel auch als Spatzen. Und der Bergfink? Der hat alle überrascht. Normalerweise bleiben die Vögel im Winter in Skandinavien oder Russland. In diesem Jahr gab es in Österreich aber besonders viele, weil sie hier genug Futter fanden.
Sorgen um den Grünling
Aber nicht allen Vögeln geht es gut. Besonders um den Grünling machen sich Vogelschützer Sorgen, denn diese Art ist von einer bestimmten Krankheit befallen. Inzwischen gibt es auch viel weniger Grünlinge.
Weniger Vögel in Gärten
Früher gab es mehr Vögel in den Gärten. 2008 waren es im Schnitt 48 Vögel pro Garten. Heute sind es nur noch 31. Das liegt aber nicht daran, dass es weniger Vögel gibt, sondern vor allem am milden Winter. Wenn es keinen Schnee gibt, finden Vögel wie der Buchfink oder der Kleiber genug Futter im Wald.
Und wenn Bäume besonders viele Samen tragen, haben die Vögel im Wald viel zu fressen. Das lockt sogar manchmal Vögel aus dem Norden an, wie dieses Jahr zum Beispiel die Bergfinken. Das zeigt, dass sich die Lebensräume der Vögel durch den Klimawandel verändern.
Natur verändert sich
In den Städten haben Vögel oft Probleme. Es gibt immer weniger Büsche und Bäume, die Schutz und Futter bieten. Besonders Vögel wie der Haussperling leiden darunter. Die Vogelzählung zeigt, wie sich die Natur verändert.
Das ist ein Artikel aus der aktuellen Ausgabe der KinderNachrichten – der Wochenzeitung der OÖNachrichten für 6-12 Jährige. Nähere Infos: www.kindernachrichten.at oder gleich gratis testen: www.kindernachrichten.at/testen