Alcaraz und Djokovic weiter auf Kurs ins Wimbledon-Finale
LONDON. Der Spanier Carlos Alcaraz und der Serbe Novak Djokovic steuern beim Tennis-Grand-Slam in Wimbledon weiter auf ein Final-Duell zu.
Der topgesetzte Alcaraz zog am Montag mit einem 3:6,6:3,6:3,6:3 gegen den italienischen Rasen-Liebhaber Matteo Berrettini in sein erstes Viertelfinale bei diesem Major ein, der zweitgereihte Djokovic hatte schon am Nachmittag in der Fortsetzung gegen den Polen Hubert Hurkacz 7:6(6),7:6(6),5:7,6:4 gewonnen. Auch sonst gab es einige Favoritensiege.
"Ich wusste, dass es schwierig wird", meinte Alcaraz nach seinem Erfolg im "on court"-Interview. "Matteo war hier schon im Finale (2021, Anm.). Es war nicht leicht, nachdem ich den ersten Satz verloren hatte. Ich musste aber fokussiert bleiben." Und der Iberer hat nun noch lange nicht genug. "Ich habe noch mehr Hunger. Mein Traum ist, das Finale zu spielen und eines Tages diesen Titel zu gewinnen." Den nächsten Schritt dahin hat er am Mittwoch im Viertelfinale gegen Holger Rune (Nr. 6), der Däne besiegte den Bulgaren Grigor Dimitrow (21) 3:6,7:6(6),7:6(4),6:3.
Es wird das erste Wimbledon-Viertelfinale in der "open era" zweier noch nicht 21 Jahre alter Spieler. Auch Rune steht an der Church Road erstmals unter den letzten Acht. Nach verlorenem ersten Satz bewirkte vor allem die Stärke in den Tiebreaks den Umschwung zugunsten des Youngsters. Alcaraz über das anstehende Duell: "Seit wir zwölf Jahre alt sind, haben wir gemeinsam alle Kategorien durchlaufen. Es ist großartig, dass wir jetzt ein Major-Viertelfinale gegeneinander spielen."
Für Djokovic ist es sein sechstes Wimbledon-Viertelfinale in Folge bzw. sein insgesamt 14. Mal. Der Titelverteidiger wahrte in seinem 100. Wimbledon-Match die Chance auf seinen achten Titel beim Rasen-Klassiker. Im am Vortag unterbrochenen Match verlor Djokovic auf dem Weg in sein 56. Major-Viertelfinale Durchgang drei, letztlich wurde es aber sein 32. Matchsieg in Wimbledon in Serie. Mitentscheidend war das einzige Break gegen Hurkacz im Turnier. "Ich weiß nicht, wann ich mich beim Return zuletzt so schlecht gefühlt habe", lobte Djokovic das Service von Hurkacz.
Das überraschende Aus kam für Stefanos Tsitsipas, er unterlag Christopher Eubanks in fünf Sätzen. Der griechische Erstrunden-Bezwinger des Niederösterreichers Dominic Thiem unterlag dem 27-jährigen US-Amerikaner 6:3,6:7(4),6:3,4:6,4:6. "Ich fühle mich wie in einem Traum", sagte der 2,01 m große Eubanks über seinen bisher größten Erfolg. "Das ist surreal, unglaublich."
Der Russe Daniil Medwedew profitierte bei einer 6:4,6:2-Führung von der Aufgabe des Tschechen Jiri Lehecka wegen einer Fußverletzung. Medwedew trifft nun auf Eubanks, auch diese beiden stehen erstmals in einem Viertelfinale von Wimbledon. Schon am Dienstag spielen sich Djokovic und der Russe Andrej Rublew (7) sowie dessen Landsmann Roman Safiullin und der Italiener Jannik Sinner (8) die ersten Halbfinal-Tickets aus.
Von einer Aufgabe profitierte auch die kasachische Titelverteidigerin Jelena Rybakina. Die 24-Jährige führte gegen Beatriz Haddad Maia mit 4:1, als die Brasilianerin wegen Hüftproblemen nicht weiterspielen konnte. Nun kommt es zur Neuauflage des Vorjahres-Finales, gewann doch die Tunesierin Ons Jabeur (6) gegen die zweifache tschechische Wimbledon-Siegerin Petra Kvitova (9) unerwartet glatt 6:3,6:0.
Die Weltranglisten-Zweite Aryna Sabalenka triumphierte 6:4,6:0 gegen Jekaterina Alexandrowa, zudem endete der überraschende Erfolgslauf der 16-jährigen Mirra Andrejewa. Die russische Qualifikantin unterlag der US-Amerikanerin Madison Keys nach Satz- und 4:1-Führung im zweiten Abschnitt noch mit 6:3,6:7(4),2:6 und verpasste so ihren siebenten Sieg in Serie bei dem Major in London. Keys trifft nun auf Sabalenka. Am Dienstag spielt Iga Switaek (POL-1) gegen Elina Switolina (UKR) und Jessica Pegula (USA-4) gegen Marketa Vondrousova (CZE).
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