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Arzneimittel nach Maß aus der Apotheke ums Eck

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Bild: Martin Hörmandinger

Österreich ist führend in Europa bei der apothekeneigenen Herstellung von Arzneimitteln. Das dafür erforderliche pharmazeutische Wissen und die entsprechende technologische Ausbildung haben nur Apothekerinnen und Apotheker.

Jährlich stellen Apothekerinnen und Apotheker rund sieben Millionen maßgeschneiderte Arzneimittel in Handarbeit für ihre Kund:innen her. Diese frisch und individuell in der Apotheke angefertigten Arzneimittel heißen in der Fachsprache „magistrale Zubereitungen“. Die Einzelanfertigungen gehen exakt auf die persönlichen Bedürfnisse der Patient:innen ein. 

Für manche Krankheiten und Beschwerden gibt es keine geeigneten Fertigarzneimittel. Viele Menschen sind auch allergisch gegen bestimmte Wirkstoffe oder Konservierungsmittel in industriell hergestellten Medikamenten. Ganz wichtig sind diese Zubereitungen für Säuglinge, Kinder und Jugendliche. Für sie fehlt oft das richtige Präparat in der richtigen Dosierung. In all diesen Fällen muss die Arznei in der Apotheke „maßgeschneidert“ für die einzelnen Patient:innen hergestellt werden. 

Auch bei Lieferengpässen können Apothekerinnen und Apotheker betroffene Arzneimittel vorübergehend selbst produzieren, sofern die benötigten Rohstoffe verfügbar sind. Damit können sie zu einer Entschärfung der Situation beitragen, wenn bestimmte Fertigarzneimittel nicht lieferbar sind.

Bild: www.nunofoto.com

Am häufigsten werden die magistralen Zubereitungen bei Hautkrankheiten eingesetzt. Dort machen sie rund 45 % der ärztlichen Verschreibungen aus. Zudem werden viele Erkältungsmittel, Augentropfen oder Hustensäfte in der Apotheke speziell für einzelne Patient:innen hergestellt. Und auch in der Krebstherapie spielen individuell angefertigte Medikamente eine große Rolle. Diese wichtige Aufgabe übernehmen die Krankenhausapothekerinnen und -apotheker.

Für die Herstellung magistraler Rezepturen gibt es strenge Vorgaben bezüglich der Rohstoffe, der Raum- und Personalhygiene sowie des Zubereitungsprozesses. So werden die Rezepturbestandteile ausschließlich aus sicheren Quellen bezogen und vor der Verwendung nochmals geprüft. Nicht zuletzt sind diese Zubereitungen eine sehr individuelle und persönliche Ergänzung des österreichischen Arzneimittelmarktes.

Das Apothekerlabor der Österreichischen Apothekerkammer prüft in regelmäßigen Ringversuchen die Qualität von Beispielzubereitungen und sorgt damit für höchste Qualitätsstandards der magistralen Arzneimittel.

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Web: www.apothekerkammer.at

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