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Impfen in Apotheken: Gesundheitsvorsorge verbessern

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V. l. n. r. Albert Maringer (ÖGK), Monika Aichberger (OÖ Apothekerkammer), Landeshauptmann Thomas Stelzer, Landeshauptmann-Stv. Christine Haberlander, Angelika Widhalm (Selbsthilfe Österreich), Thomas Veitschegger (OÖ Apothekerkammer), Johann Kammermeier (Bayerischer Apothekerverband) Bild: Apothekerkammer

Mehr und niederschwellige Impfangebote verbessern die Impfquote. Rund 2.000 Apotheker:innen sind bereits ausgebildet und könnten sofort starten.

Das Impfen in Apotheken bietet einen niederschwelligen, serviceorientierten und unkomplizierten Zugang zu Impfungen und kann Menschen erreichen, die bisher von den bestehenden Möglichkeiten keinen Gebrauch gemacht haben. Apothekerinnen und Apotheker mit ihren landesweit rund 500.000 Patientenkontakten pro Tag können maßgeblich dazu beitragen, die teils sehr niedrigen Durchimpfungsraten in Österreich zu erhöhen.

Dutzende Staaten weisen den Weg. Dort kann man sich von speziell ausgebildeten Apothekerinnen und Apothekern impfen lassen. Durch das hierzulande dichte Netz und die langen Öffnungszeiten wäre es äußerst bequem und einfach, die nächstgelegene Apotheke aufzusuchen und sich – ohne Termin und Wartezeit – rasch und unkompliziert impfen zu lassen.

In Österreich ist das Impfen in der Apotheke längst überfällig. 2.000 speziell und umfassend fortgebildete Apothekerinnen und Apotheker stehen in rund 1000 Apotheken bereit, um Impfungen anzubieten. Umfang und Inhalte dieser Weiterbildung entsprechen internationalen Standards und stimmen auch mit den entsprechenden europäischen Kursen in der Schweiz, Irland und Deutschland überein. Die Impffortbildung setzt sich aus einem Theorie- und einem Praxisteil zusammen, die jeweils mit einer Prüfung abgeschlossen werden.

Unterstützung von Entscheidungsträgern aus Oberösterreich

Anlässlich der feierlichen Eröffnung der neuen Landesgeschäftsstelle der Apothekerkammer Oberösterreich im September in Linz wurde die coronabedingt ausgefallene Tradition der Sommergespräche wieder aufgenommen. Knapp 200 Gäste versammelten sich auf Einladung von Präsident Thomas Veitschegger und Vizepräsidentin Monika Aichberger zum „Hofgespräch“, das sich unter anderem dem Thema Impfen in Apotheken widmete.

„Das Thema Vorsorge ist in aller Munde, wozu auch Impfen gehört. Daher glaube ich, dass die Zeit reif ist, hier ein entsprechendes Angebot seitens der Apotheken zu machen“, verwies der Hausherr, Präsident Veitschegger, in seinen Begrüßungsworten auf die nachfolgende Po-
diumsdiskussion. In seiner Eröffnungsansprache betonte der Landeshauptmann von Oberösterreich, Thomas Stelzer, die Leistung der Apothekerinnen und Apotheker in der Gesundheitsversorgung. Er hofft weiterhin auf das große Engagement der Apothekerinnen und Apotheker in diesem Bereich.

Bild: Apothekerkammer

Impfquoten erhöhen

„Die Durchimpfungsraten sind besorgniserregend niedrig. In den letzten drei Jahren wurden Rückgänge bei wichtigen Impfungen verzeichnet. Dies ist ein Bereich, den wir dringend verbessern müssen. Mit geförderten Impfprogrammen setzen wir als Land Oberösterreich auch bereits Schritte. So erhalten Eltern einen Eltern-Kind-Zuschuss, wenn sie ihre Kinder impfen lassen. Wir zeigen damit deutlich: Auf Oberösterreich ist in dieser Angelegenheit Verlass“, betonte die oberösterreichische Landeshauptmann-Stellvertreterin, Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander. Notwendig sei, so die Landesrätin, dass man nicht nur sehr niederschwellig informieren, sondern so auch die Impfungen selbst anbieten müsse. Dazu gehöre das Impfen in den Apotheken.

Österreich steht vor einer Herbst-Winter-Saison, die geprägt sein wird von RSV-Infektionen, COVID-19 und der Grippe, schilderte Arschang Valipour, Vorstand der Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie an der Klinik Floridsdorf in seinem Video-Statement. Dazu ist es notwendig, die Bevölkerung zu schützen. Er unterstützt daher jede Initiative, die qualitätsgesichert die Impfquote steigert – sowohl in Kooperation mit der Ärzteschaft als auch in der Apotheke.

Bild: Apothekerkammer

Flächendeckende Angebote

Auf konkrete Erfahrung beim Impfen in Apotheken kann man in unserem Nachbarland Bayern verweisen. „Das Impfangebot in Apotheken wird aufgrund der Öffnungszeiten von der Bevölkerung gut angenommen“, sagte Josef Kammermeier, Stellvertretender Vorsitzender des Bayerischen Apothekerverbandes. „Die Apotheken bieten ein sehr gutes niederschwelliges Gesundheitsangebot direkt bei den Menschen mit Leistungen auf sehr hohem Niveau“, erklärte Albert Maringer, Vorsitzender des Landesstellenausschusses OÖ der ÖGK. Wichtig ist, den Menschen flächendeckend sehr einfach Impfungen näherzubringen. „Es wäre daher durchaus eine interessante Idee, Impfungen in Apotheken anzubieten“, so Maringer.

Apothekerinnen und Apotheker genießen ein hohes Vertrauen in der Bevölkerung und sind oftmals die ersten Ansprechpartner, wenn es gesundheitliche Fragen gibt. „Wichtig ist, dass Impfungen sicher verabreicht werden und für Notfälle vorgesorgt wird. Der Ausbildungsstandard der Apotheker ist diesbezüglich gegeben. Wenn diese Voraussetzungen gewährleistet sind, spricht überhaupt nichts dagegen, in Apotheken zu impfen“, so Widhalm.

Apotheken bestens vorbereitet

„Wir sind bereit“, betonte Aichberger in ihren Abschlussworten. Über 2.000 Apothekerinnen und Apotheker in ganz Österreich haben bereits eine spezielle Impffortbildung absolviert, deren Curriculum sich an internationale Standards anlehnt. Es ist somit gegeben, dass das Impfen in den dafür ausgebildeten Apotheken qualitätsgesichert erfolgen kann. Ebenso sind viele Apotheken auch räumlich darauf ausgerichtet, Impfungen anzubieten. Schon jetzt kommt bei Impfberatungen von Kundenseite immer wieder die Frage, ob die Impfung nicht gleich in der Apotheke durchgeführt werden kann.

„Dass Impfen in Apotheken die Impfraten generell erhöht, kann man am Beispiel Irland sehen“, verwies Aichberger auf ein aktuelles Beispiel aus Europa. Dort erhöhte sich durch die Verbreiterung des Angebots die Influenza-Impfrate um 60 Prozent, gleichzeitig haben sich auch 27 Prozent mehr Menschen in Arztpraxen impfen lassen. Nun braucht es den politischen Willen, dies auch in Österreich umzusetzen.

Apothekentipps