Gedenken an die Opfer des KZ Gusen in Langenstein
LANGENSTEIN/WIEN. Nach einem Gedenkakt eines Teils der Bundesregierung am Donnerstag in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen wurde am Samstagabend auf dem Areal des ehemaligen Nebenlagers Gusen in Langenstein der Befreiung vor 79 Jahren gedacht.
Bei der Feier des Gusen Gedenkdienstkomitees in der Gedenkstätte Mauthausen war auch Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) dabei.
Im KZ Mauthausen und seinen über 40 Nebenlagern wurden zwischen 1938 und 1945 knapp 200.000 Menschen aus mehr als 40 Nationen gefangengehalten, rund 90.000 überlebten nicht. Im Nebenlager Gusen, wo 71.000 Gefangene aus fast 30 Nationen interniert waren, von denen etwa 36.000 zu Tode kamen, waren die Bedingungen besonders hart. Die Gefangenen mussten unter dem Tarnnamen "Bergkristall" eine Stollenanlage für die Rüstungsindustrie errichten.
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Während der Kern des Stammlagers in Mauthausen eine Gedenkstätte wurde, geriet das Areal in Gusen zunehmend in Vergessenheit. Nach der Befreiung wurde das Lager abgetragen, Wohnhäuser wurden gebaut. Österreich sah sich immer wieder mit Kritik aus dem In- und Ausland konfrontiert, dass das Gedenken an diesem Schreckensort vernachlässigt werde. Vor einigen Jahren erwarb die Republik schließlich einige Grundstücke am Areal des ehemaligen KZ Gusen, nun soll dort ein würdiger Gedenkort entstehen.
Dem Gedenken an die KZ-Opfer widmet sich auch die Kunstinstallation #eachnamematters, die seit einigen Jahren an unterschiedlichen Orten gezeigt wird. Sie macht die Namen der Getöteten im öffentlichen Raum sichtbar: Die Visualisierung, die als Kooperation zwischen der KZ-Gedenkstätte Mauthausen und Ars Electronica entwickelt wurde, wirft nach Einbruch der Dunkelheit die Namen auf die Brückenkopfgebäude am Linzer Hauptplatz, in denen die Kunstuniversität untergebracht ist. In den Jahren zuvor war die Installation in Mauthausen sowie in Langenstein (Gusen) zu sehen.
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Die traditionelle Befreiungsfeier des KZ Mauthausen unter Federführung des Mauthausen Komitees, zu der jedes Jahr zahlreiche internationale Abordnungen kommen, folgt am Sonntag. Höhepunkt der Feierlichkeiten ist das "Fest der Freude" am Jahrestag der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht am 8. Mai. Beide Veranstaltungen widmen sich heuer dem Thema "Recht und Gerechtigkeit im Nationalsozialismus", zu beiden wird Bundespräsident Alexander Van der Bellen erwartet.
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Ich habe - als Erstes - Mauthausen besucht. Später Buchenwald und zuletzt Yad Vashem. Dazu noch Erzählungen von Alt-Ebenseern über Vorgänge im dortigen Aussenlager verfolgt. Das Traurige dabei: Nur "more of the same" Horror.
Es ist sinnvoll, unserer Jugend die unbeschreibliche und schwer verdaulichen Ereignisse der Zeit von 1938 - 1945 näher zu bringen. Dazu reicht allerdings der Besuch EINER der Gedenkstätten, verbunden mit Aufklärung und eingehender Diskussion über das Nie-Wieder; über die Gefahr autoritären Gedanken und Systeme; und über den Wert der Demokratie (bei allen ihr innewohnenden Schwächen).