Von Schießbude bis Torfabrik: Die Tops und Flops der Unterhaus-Herbstsaison
LINZ. Die vergangene Herbstsaison hatte einiges zu bieten. Die OÖN durchforsteten die Statistiken und blickten in den Rückspiegel.
Die beste Offensive: Mit einem 2:0-Sieg bei Naarn erzielte das 1b-Team der Askö Oedt in der Landesliga Ost seine Saisontore 56 und 57. Damit stellen die Trauner im Herbst die Torfabrik der Liga. Durchschnittlich wurde pro Partie über vier Tore gejubelt. Auf starke Offensivabteilungen können auch Wartberg/Krems (2.Ost, 48 Tore), Ampflwang (2. Klasse West, 47) und Roitham (2. Klasse Mitte-West, 47) bauen.
Die Torjäger: Zwei Kicker haben nach der Herbstsaison je 18 Tore erzielt: Ampflwangs Emrah Becirevic machte auch beim gestrigen 2:1 gegen Schildorn mit einem verwandelten Elfmeter in der 92. Minute den Unterschied aus. Daniel Wartha trug sich beim 6:1 gegen BW Stadl-Paura in der 2. Klasse Mitte-West zweimal in die Schützenliste ein – hält ebenfalls bei insgesamt 18 Saisontoren.
Die beste Defensive: Lediglich drei Gegentore mussten die Union Schiedlberg in der 1. Klasse Ost sowie die Abwehr des SV Gallneukirchen in der Bezirksliga Nord hinnehmen. Richtig stark!
Perfekter Herbst: Zwölf Partien in der Hinrunde, kein einziger Punktverlust. Gelingt der Union Schiedlberg im Nachtragsspiel am Samstag gegen Verfolger Neuhofen auch der 13. Streich, wäre der makellose Herbst perfekt. Vier weitere Teams mussten in der Hinrunde den Platz nicht als Verlierer verlassen: das 1b-Team von Bad Leonfelden (2. Klasse Nord-Mitte: elf Siege, zwei Remis), Franckviertel (2. Klasse Mitte: elf Siege, zwei Remis), Ranshofen (2. Klasse Südwest: neun Siege, drei Remis), Gallneukirchen (Bezirksliga Nord: acht Siege, vier Remis).
Die Schießbude: Versöhnliches Ende der Herbstsaison für den ATSV Stadl-Paura: Zwar trat der langjährige Regionalligist in der 2. Klasse Mitte-West mit 72 Gegentoren im Herbst als Torschlucker auf, beim 3:3 gegen die Gunskirchner Juniors gelang aber der erste Punkt.
Historischer Diamant: Am Nationalfeiertag gelang Diamant Linz ein weiterer Meilenstein in der österreichischen Futsal-Geschichte: Mit dem 5:2 gegen den Luxemburger Klub Differdange wurde der höchste Sieg eines heimischen Klubs in der Champions-League-Hauptrunde gefeiert. Trotzdem gab es in der Hauptrunde nach Niederlagen gegen den italienischen Meister Meta Catania und den litauischen Klub Kauno Zalgiris das Aus.
Doppelgänger im Cup: Als wäre das Pokal-Aufeinandertreffen zwischen Edelweiss Linz und Donau Linz am 20. August nicht schon brisant genug gewesen: Das Duell der beiden eineiigen Zwillinge Patrick und Oliver Windisch machte es noch spezieller. Während Patrick als Co-Trainer von Edelweiss Linz an der Seitenoutlinie stand, hatte Bruder Oliver bei Donau das Amt des Assistenzcoachs inne. Am Ende jubelte der Landesligist gegen den OÖ-Liga-Klub über das Weiterkommen.
OÖ-Festspiele in der Regionalliga: Die Fußball-Regionalliga ist seit dieser Saison endgültig in oberösterreichischer Hand: Mit Gurten, Hertha Wels, Wallern, Vorwärts Steyr, Vöcklamarkt, den Amateur-Teams von LASK und Ried sowie Aufsteiger Oedt sind in dieser Spielzeit acht Vertreter aus Oberösterreich in der dritthöchsten Spielklasse am Ball. Hoffentlich bleibt das so – eine Reform der dritthöchsten Spielklasse ist immer noch in weiter Ferne.
Land unter: Stillstand im Fußball-Unterhaus! Wegen der enormen Regenfälle fielen am Wochenende um den 13. bis 15. September insgesamt 174 Partien in Oberösterreich sprichwörtlich ins Wasser. Eine Vielzahl der abgesagten Partien findet am kommenden Wochenende statt.
Fußball-Auswanderer: Zwei OÖ-Kicker leben seit Sommer ihren Traum. Adem Acuma spielt im Wüstenstaat der Vereinigten Arabischen Emirate, Milan Ziric ist in Gibraltar am Ball.
Geballte Erfahrung: 681 Profispiele haben die Ried-Legenden Thomas Reifeltshammer und Marcel Ziegl in den Beinen. Seit Sommer sind die beiden gemeinsam bei Landesligist USV Neuhofen im Innkreis als Trainer aktiv.
Bad Wimsbach im Rangnick-Fieber: Dieses Training bleibt wohl ewig in Erinnerung: Am 19. August absolvierte ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick auf der Anlage von Landesligist Bad Wimsbach sowohl mit der Kampfmannschaft als auch mit den Jungkickern des Unterhausklubs eine Einheit.