Teamchef Rangnick in Bad Wimsbach: "Das ist der eigentliche Fußball"
BAD WIMSBACH. Unterhaus Spezial: Der Erfolgstrainer vermittelte beim Oberösterreich-Besuch seine Philosophie perfekt. Diese geht weit über die Agenden des A-Nationalteams hinaus.
Es hätte es sich einfach machen können: ein kurzer Abstecher zum Landesligisten SK Bad Wimsbach, ein paar Autogramme und Fotos – und jeder wäre zufrieden gewesen. Doch das ist eben nicht ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick.
Beim Training, das Landesligist Bad Wimsbach bei einem Gewinnspiel von ÖFB-Sponsor Stiegl gewonnen hatte, bekam man das Gefühl, als ob der Teamchef gerade das ÖFB-Nationalteam coachen würde.
Seine Assistenten, darunter auch Nationalteam-Co-Trainer Lars Kornetka, machten die Übungen vor, während der Teamchef stets den Überblick behielt und immer wieder mit den jungen Kickern in den Dialog trat. Dass es längst finster war, als sich Rangnick nach mehreren Stunden wieder auf den Heimweg machte, hatte einen besonderen Grund: Insgesamt gab es zwei unterschiedliche Trainingseinheiten. Erst kam der Nachwuchs, danach die Kampfmannschaft an die Reihe. Rangnick geht es jeden Tag darum, seine Fußballidee zu vermitteln.
Begeisterter Teamchef
"Das ist der eigentliche Fußball. Es ist wie früher bei meinen Jugendvereinen. Dort hat es genauso ausgesehen und nach Bratwurst gerochen." Die Kicker, Eltern und Fußballfreunde waren begeistert. Wann bekommt man schon die Chance, von einem Fachmann wie Rangnick trainiert zu werden? Auch deshalb gab es ganz am Ende noch einen langen Gesprächsaustausch mit dem Trainerteam des SK Bad Wimsbach rund um Cheftrainer Jürgen Schatas. Am Wochenende hat die Extramotivation nicht ganz zum Sieg gereicht: In Grieskirchen setzte es für Bad Wimsbach ein 2:3. Der Euphorie tut dies keinen Abbruch. Infrastrukturell wäre man längst für die OÖ-Liga bereit. Dass die Konkurrenz in der Landesliga West im Kampf um den Aufstieg groß ist, weiß man natürlich. Der Kampf um den Titel wird dank der vielen Duelle auf Augenhöhe bis zum Schluss spannend bleiben. Und vielleicht gibt am Ende doch der "Rangnick-Kick" den Ausschlag für den SK Bad Wimsbach.