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Mehr Menschen laut Statistik in absoluter Armutslage

Von nachrichten.at/apa, 25. April 2024, 10:42 Uhr
Kinderliga: Corona verschärfte Ungleichheit
Die Zahl der Kinder in absoluter Armutslage hat sich 2023 im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Bild: colourbox

WIEN. 336.000 Personen konnten sich im Vorjahr Ausgaben des täglichen Lebens nicht leisten.

Der Anteil der Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdeten ist in Österreich mit 17,7 Prozent der Gesamtbevölkerung 2023 insgesamt im Vergleich zum Jahr davor (17,5 Prozent) beinahe gleich geblieben. Die Anzahl der Menschen in absoluter Armutslage ist allerdings gestiegen, wie die Statistik Austria am Donnerstag bekannt gab.

2023 gaben demnach 336.000 Personen (3,7 Prozent der Bevölkerung in Privathaushalten) in Österreich an, sich die Ausgaben des täglichen Lebens, die nach EU-Definition als Mindestlebensstandard gelten, nicht leisten zu können. Als erheblich materiell und sozial benachteiligt gilt, wer sich laut eigener Angabe mindestens sieben von 13 EU-definierten Merkmalen und Aktivitäten des täglichen Lebens nicht leisten kann ("absolutes Armutsmaß"), darunter etwa unerwartete Ausgaben in der Höhe von 1.370 Euro oder ein Urlaub pro Jahr. 2022 waren 201.000 Personen (2,3 Prozent) von dieser Armutslage betroffen.

Der Erhebung zufolge waren 88.000 Kinder und Jugendliche von absoluten Armutslagen betroffen, das entspricht mehr als einer Verdoppelung ihrer Anzahl gegenüber dem Jahr davor (2022: 36.000 Personen unter 18 Jahren). Bei den unter 18-Jährigen lag der Anteil der erheblich materiell und sozial Benachteiligten also bei 5,3 Prozent, bei älteren Personen ab 65 Jahren dagegen bei 1,9 Prozent. Das höchste Risiko haben demnach Personen in Einelternhaushalten mit einer Quote von 15,3 Prozent. Ebenfalls überproportional betroffen waren mit 8,5 Prozent Familien mit mindestens zwei Erwachsenen und drei oder mehr Kindern.

1.572 Euro als Armutsgefährdungsschwelle im Einpersonenhaushalt

Neben diesen absoluten Armutslagen wird auch das Haushaltseinkommen als Maß herangezogen. Die Armutsgefährdungsschwelle für einen Einpersonenhaushalt wurde bei 1.572 Euro pro Monat ermittelt. Niedriges Haushaltseinkommen unter einer Schwelle von 60 Prozent dieses Medianwertes, hatten 2023 1.338.000 Personen oder 14,9 Prozent der Bevölkerung (die Veränderung gegenüber 2022 ist hier statistisch nicht signifikant). Diese Personen galten damit nach EU-Definition als armutsgefährdet, diese Kennzahl ermöglicht jedoch keine Aussagen darüber, inwieweit Haushalte mit ihrem verfügbaren Einkommen auch auskommen, betont die Statistik Austria.

Von jenen 336.000 Personen, für die der europäische Mindestlebensstandard nicht leistbar war, hatten 58 Prozent (194.000 Personen) ein relativ gesehen niedriges Haushaltseinkommen. Sie waren also sowohl erheblich materiell und sozial benachteiligt als auch ihrem Einkommen nach armutsgefährdet. Allerdings gab es auch 142.000 Personen, deren Einkommen zwar über der Armutsgefährdungsschwelle lag, die aber dennoch eine benachteiligte Lebensführung aufwiesen. Umgekehrt waren von den 1.338.000 Armutsgefährdeten 15 Prozent auch "erheblich materiell und sozial depriviert", der Rest (85 Prozent) musste nicht aus finanziellen Gründen auf mehrere übliche Güter und Aktivitäten verzichten.

Risikofaktor geringe Erwerbstätigkeit

Ein Risikofaktor ist geringe oder gar keine Erwerbstätigkeit: Mehr als die Hälfte (56 Prozent) derjenigen, die zwölf Monate oder länger arbeitslos waren, war armutsgefährdet, über ein Viertel (28 Prozent) war erheblich materiell und sozial benachteiligt.

Als armuts- oder ausgrenzungsgefährdet gilt, wer entweder erheblich materiell und sozial benachteiligt, also von absoluter Armut betroffen ist, oder wessen Haushalt weniger als 60 Prozent des Medianeinkommen zur Verfügung hat oder nur im geringen Ausmaß ins Erwerbsleben eingebunden ist - wer also mindestens einer dieser drei Risikogruppen für soziale Ausgrenzung angehört. Nach der aktuellsten Befragung zu Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC) traf Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung nach EU-Definition im Jahr 2023 auf 1.592.000 Personen (17,7 Prozent der Bevölkerung in Privathaushalten) zu. Darunter waren 376.000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Die Unterschiede zum Vorjahr sind laut Statistik Austria zu gering, um sie als statistisch gesicherte Veränderung zu werten.

"Insbesondere die hohe Inflation hat die Situation von armutsbetroffenen Menschen verschärft", meinte Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) in einer Aussendung und verwies auf von der Regierung gesetzte Maßnahmen. In den kommenden Jahren müsse man strukturelle Reformen angehen, die Armut in Österreich verhindern, forderte er einmal mehr eine Kindergrundsicherung.

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13  Kommentare
13  Kommentare
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u25 (4.971 Kommentare)
am 25.04.2024 12:16

Dieser unerträgliche Zustand wurde gewählt und jetzt wird halt geliefert

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vinzenz2015 (46.400 Kommentare)
am 25.04.2024 12:24

Wer wählt Armut?

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Augustin65 (454 Kommentare)
am 25.04.2024 12:43

Der ANSTAND!

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Utopia (2.618 Kommentare)
am 25.04.2024 11:31

Unsere Regierung und v.a. die EU-Politiker tun ach so mitfühlend, dass sie notleidende Menschen aus aller Welt zu uns hereinlassen und durchfüttern. Wenn die Menschen da sind, kümmert man sich viel zu wenig um sie, fragt nicht, wie sie die Umstellung bewältigen. Wenn einer mit unserer Kultur nicht zurechtkommt, füttert man ihn eben im Gefängnis durch. Dass das Geld in Österreich nicht einmal reicht, um allen hier lebenden Kindern täglich ein anständiges Essen zu bieten, ist unserer Regierung egal. So etwas nenne ich grenzenlose Verantwortungslosigkeit.

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lastwagen (2.048 Kommentare)
am 25.04.2024 11:46

Nicht nur der Regierung ist das mit dem Essen für Kinder egal, auch für den Obergrünen in der Hofburg ist das kein Thema

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vinzenz2015 (46.400 Kommentare)
am 25.04.2024 12:29

VdB hat genügend damit zu tun im Ausland die rechtsextremen Zuständ i.Ö. zu erklären!

Ein BP ist niemals für die steugende Armut verantwortlichvzu machen!
Lernens Staatsbürgerkunde!!

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honkey (13.671 Kommentare)
am 25.04.2024 15:11

Alter Verwalter, WO haben wir in Ö "Rechtsextreme Zustände" ???????????

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lastwagen (2.048 Kommentare)
am 25.04.2024 11:03

Seit die Grünlinge in der Regierung sind, verarmen immer mehr fleißige Österreicherinnen und Österreicher, und machen Firmen pleite. Dafür fordern die Grünlinge laufend mehr Geld für die nichts arbeitenden Neuankömmlinge.

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Utopia (2.618 Kommentare)
am 25.04.2024 11:34

Manche Firmen machen pleite, Bauern müssen für immer zusperren, andere, wie die Energiewirtschaft und die Banken verdienen immer mehr. Danke, liebe Grüninnen, danke liebe ÖVP für eure umsichtige Politik.

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vinzenz2015 (46.400 Kommentare)
am 25.04.2024 12:32

Wahnhafte, faktenlose Unterstellungen!

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honkey (13.671 Kommentare)
am 25.04.2024 15:11

Vinzi wo lebst du?

Dschibuti???

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vinzenz2015 (46.400 Kommentare)
am 25.04.2024 12:31

Diese faktenlose, diffamierende Unterstelung ist echt krank!

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honkey (13.671 Kommentare)
am 25.04.2024 15:11

Heul leise!

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