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Neue Gesellschafter für Therme Geinberg: Porr und Strabag kaufen Vamed-Geschäft

Von nachrichten.at/apa, 08. Mai 2024, 08:31 Uhr
Vamed Konzernzentrale
Die Vamed Konzernzentrale in Wien Bild: VEIGL_fotografie

WIEN/BAD HOMBURG. Ein Konsortium der Baukonzerne Porr und Strabag übernimmt das Österreich-Kerngeschäft des heimischen Krankenhausbetreibers und Gesundheitsdienstleisters Vamed für 90 Millionen Euro.

Übernommen werden Anteile an mehreren Thermen in Österreich (u.a. Therme Wien, Geinberg, St. Martins), die technische Betriebsführung des Allgemeinen Krankenhauses Wien (AKH Wien) und das österreichische Vamed-Projektgeschäft, wie das Unternehmen am Mittwoch in einer Aussendung mitteilte.

Der Krankenhausdienstleistungsbereich (Umsatzanteil 30 Prozent) wird an den Vamed-Mehrheitseigentümer Fresenius übertragen. Das internationale Projektgeschäft ("Health Tech Engineering") soll "schrittweise und geordnet zurückgeführt" werden. Dieser Prozess soll bis 2026 "weitgehend abgeschlossen sein". Die laufenden Projektverträge werden erfüllt. Auf das internationale Projektgeschäft entfielen zuletzt rund 15 Prozent des Vamed-Umsatzes. "Für die betroffenen Mitarbeiter streben wir sozialverträgliche Lösungen an", so Vamed-Chef Klaus Schuster.

Insgesamt hatte Vamed laut Fresenius-Geschäftsbericht zuletzt etwas über 20.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Vamed verzeichnete 2023 einen Umsatz von 2,36 Mrd. Euro, schrieb aber rote Zahlen. Der operative Verlust (EBIT) betrug im Vorjahr 16 Mio. Euro.

Unklar, wie viele Mitarbeiter Job verlieren

Ein großer Teil der Vamed-Mitarbeiter sind in den Reha-Kliniken des Konzerns beschäftigt, die vergangene Woche mehrheitlich an die Beteiligungsgesellschaft PAI Partners verkauft wurden. Laut Porr-Chef Karl-Heinz Strauss werden alle übernommenen Vamed-Beschäftigten ihre Jobs behalten. "Es sind mehr als 1.150 Kollegen und Kolleginnen, die wir bei Porr und Strabag sehr herzlich begrüßen. Ihr Arbeitsplatz ist sicher, wir werden sogar erweitern", sagte Strauss im Ö1-"Mittagsjournal". Zählt man zu den direkten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch noch die von der Vamed geführten Teilbetriebe hinzu, übernimmt das Konsortium Unternehmensquellen zufolge rund 3.000 Beschäftigte.

Vamed gehört zu 77 Prozent dem deutschen Gesundheitskonzern Fresenius, 10 Prozent hält die B&C Holding und 13 Prozent die Republik Österreich. Im Mai 2023 hatte Fresenius-Chef Michael Sen von schweren strukturellen Problemen bei der Vamed berichtet und eine Überprüfung angekündigt. Der deutsche DAX-Konzern kündigte damals an, den Klinikdienstleister und Thermenbetreiber trotz einer Mehrheitsbeteiligung künftig nur noch als Investment zu behandeln.

Dass es in der Vamed zuletzt nicht rund lief, zeigte zum Jahreswechsel die Insolvenz des inzwischen geschlossenen "la pura women's health resort" in Niederösterreich im Bezirk Horn. Die Gars Betriebs GmbH wurde von der Vamed Vitality World per 28. Dezember 2023 an einen neuen Eigentümer abgegeben. Dieser meldete nicht mal einen Monat später Konkurs an.

Gemeinsame Beteiligungsgesellschaft

Der Erwerb des Österreichs-Geschäfts der Vamed soll über eine gemeinsame Beteiligungsgesellschaft erfolgen, an der Porr und die Strabag zu je 50 Prozent beteiligt sein werden. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Freigabe der zuständigen Wettbewerbsbehörden. "Wir wollen unsere Wertschöpfungstiefe in diesem Segment weiter erhöhen und unsere Kompetenz im technischen Facility Management, konkret im anspruchsvollen Medizinbereich, erweitern", so Strabag-Chef Klemens Haselsteiner. "Wir freuen uns auf die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Stadt Wien im Rahmen der Betriebsführung und der Bauprojekte des AKH - uns ist bewusst, welche große Verantwortung wir damit übernehmen", sagte Porr-CEO Karl-Heinz Strauss.

Wie die Strabag mitteilte, muss der Aufsichtsrat der Strabag der Transaktion noch zustimmen. Laut Porr wird der Kaufpreis in Teilbeträgen gezahlt. Verkäuferin der Geschäftsanteile ist die Vamed AG. Auch die Wettbewerbsbehörden müssen die Übernahme der Geschäftsanteile noch prüfen.

Die ÖBAG, die die Anteile der Republik an der Vamed AG hält, erklärte im Ö1-Mittagsjournal, man habe die von Fresenius eingeschlagene Strategie unterstützt und begleitet. "Dabei war es wichtig, dass die Arbeitsplätze erhalten und Standorte abgesichert werden. Das ist mit den ausgewählten Unternehmen gewährleistet."

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1  Kommentar
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linza4 (114 Kommentare)
am 08.05.2024 21:10

Nicht gut für die Aktionäre der beiden. Das hat mit Baugeschäft nichts mehr zu tun.

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