Sturm Graz holte vierten Meistertitel der Clubgeschichte
GRAZ. Erstmals seit 2011 ist Sturm Graz wieder österreichischer Fußball-Meister.
Sturm Graz hat Salzburgs zehnjährige Dominanz beendet und sich erstmals seit 2011 zum Fußball-Meister gekrönt. Die Grazer siegten am Sonntag in der letzten und entscheidenden Runde im Heimspiel gegen Austria Klagenfurt mit 2:0 (0:0) und brachten ihren Vorsprung von zwei Zählern auf den Verfolger über die Ziellinie. Salzburg reichte ein deutliches 7:1 (3:1) gegen den LASK nicht. Die "Roten Bullen" waren seit 2014 ununterbrochen Champion im österreichischen Oberhaus.
- Mehr zur Bundesliga: LASK geriet in Salzburg unter die Räder
Der nun vierfache Meister Sturm sicherte sich nach dem Sieg im ÖFB-Cup auch das Double, Salzburg beendete die Saison hingegen ohne Titel. Im dritten Spiel der Meistergruppe gewann Hartberg bei Rapid mit 3:0 (1:0). Die Wiener waren hinter dem drittplatzierten LASK bereits als Vierter der Schlusstabelle festgestanden. Hartberg buchte als Fünfter das Ticket für das Europacup-Play-off, in dem es gegen den WAC oder die Wiener Austria um den letzten internationalen Startplatz geht.
Dramatische Entscheidung
In einem Herzschlagfinale am Sonntag setzten sich die Steirer in der letzten Runde gegen Austria Klagenfurt verdient mit 2:0 (0:0) durch und stießen damit Serienmeister Salzburg nach zehn Titeln in Folge vom Thron. Für die Grazer, die nach dem Cupsieg erstmals seit 25 Jahren und zum zweiten Mal insgesamt über das Double jubeln, war es der vierte Meistertitel der Clubgeschichte.
In einem Geduldsspiel voller Sturm-Chancen erlöste Innenverteidiger Gregory Wüthrich die 15.325 Fans in Graz-Liebenau in der 69. Minute mit einem Kopfballtor nach einem Eckball. Kurz vor Schluss fixierte "Joker" Amady Camara (90.) die drei Punkte. Die Mannschaft von Erfolgstrainer Christian Ilzer sicherte sich mit einem Vorsprung von zwei Zählern den ersten Meistertitel seit 13 Jahren und damit einen lukrativen Fixplatz in der Champions League. Für Salzburg war auch ein 7:1 gegen den LASK zu wenig.
David Affengruber musste den packenden Titelfight wegen muskulärer Probleme im Hüftbeuger von der Tribüne aus verfolgen, für ihn begann Dimitri Lavalée in der Innenverteidigung. Die Gelbsperre von Mittelfeldregisseur Otar Kiteishvili kompensierte Ilzer mit geballter Offensive, im 4-1-2-1-2-System stürmten Mika Biereth und Seedy Jatta, William Böving agierte in der Mittelfeldraute. Bereits eine Stunde vor Spielbeginn wurden die Sturm-Kicker von den Fans in der seit Wochen ausverkauften Arena frenetisch angefeuert. "Holt das Double und werdet Legenden", forderte die Anhängerschaft der "Blackies", die mittlerweile 15.000 Vereinsmitglieder umfasst.
Bildergalerie: Sturm Graz holte vierten Meistertitel der Clubgeschichte
Galerie ansehenLanges Warten auf erlösende Treffer
Es dauerte fünf Minuten, bis die Ilzer-Elf erstmals gefährlich wurde. Nach einem weiten Eckball brachte Jusuf Gazibegovic einen Volleyschuss aus 18 Metern direkt aufs Tor, Klagenfurt-Tormann Phillip Menzel parierte. Während Salzburg im Fernduell schnell mit zwei Toren vorlegte, kamen die Grazer mit Tempofußball immer wieder in die Gefahrenzone. Schüsse von David Schnegg (16.) und Tomi Horvat (20.) wurden aber geblockt oder gingen drüber.
Auf der Gegenseite hatte Sturm-Goalie Vitezslav Jaros mit einem Roller von Sebastian Soto (23.) keine Probleme. Ein direkter Freistoß von Jonas Arweiler (28.) aus etwa 18 Metern flog über das Tor. Die Kärntner, die ohne den gesperrten Andy Irving auskommen mussten, kamen immer besser in die Partie und setzten ihrerseits auf schnelles Umschaltspiel. Die Pacult-Elf machte dem Cupsieger das Leben schwer, für die im letzten Drittel oft zu ungenauen Grazer entwickelte sich ein Geduldsspiel.
In der 37. Minute musste der glücklos agierende Jatta verletzungsbedingt vom Platz. Kurz darauf schoss Arweiler aus guter Position volley drüber (39.). Die zweite Grazer Großchance fand Biereth vor, der sich nach einem langen Einwurf artistisch Platz verschaffte, dann aber völlig verzog (42.). Genau 22 Sekunden nach Wiederanpfiff setzte Alexander Prass einen Versuch von der Strafraumgrenze knapp neben die linke Stange.
Mit dem Wissen, ein Tor schießen zu müssen, und lautstark angefeuert von den Fans drückten die Gastgeber auf die Erlösung. In der 48. Minute war es fast soweit, doch Horvat brachte einen Stanglpass nicht im Tor unter, wenige Sekunden später scheiterte Böving freistehend am Fuß des glänzend reagierenden Menzel. Ein Biereth-Kopfball (60.) nach einer Ecke verfehlte das Ziel genauso wie ein Horvat-Distanzschuss (62.).
In Minute 69 herrschte dann Ekstase im Stadion. Wüthrich stieg bei einem Horvat-Corner in die Höhe und köpfelte unhaltbar für Menzel zur Führung. Ein Großteil der Sturm-Fans verfolgte die Schlussphase stehend und sah, wie sich die Pacult-Elf bemühte, den Ausgleich zu erzielen. Und es wurde noch einmal knapp, nachdem ein Kopfball von "Joker" Jaritz an die Stange klatschte (84.) und ein Besuschkow-Schuss das Tor verfehlte (89.). Kurz darauf blieb Camara bei einem Konter eiskalt und fixierte damit den Meistertitel.
Reaktionen
Gregory Wüthrich (Sturm Graz) im Sky-Interview: "An alle Sturm-Fans, dieser Titel ist für euch. Ich liebe euch alle. Ich hatte keine einfache Karriere, ich habe immer wieder Rückschläge gehabt. Ich musste viel schlucken. Das ist eine Belohnung für alles, ich habe so hart für alles gearbeitet."
Jon Gorenc Stankovic (Sturm Graz): "Ich kann es nicht fassen, es war eine unfassbare Saison, ein unfassbares Spiel, einfach geil. Es war ein schwieriges Spiel, Klagenfurt hat auch alles gegeben, um einen Sieg hier zu holen. Aber nicht hier heute. Das Double bedeutet mir alles. Ich und ein paar Jungs haben viele Jahre dafür gearbeitet."
Jusuf Gazibegovic (Sturm Graz): "Ich kann meine Emotionen nicht halten. Es war einer meiner größten Träume mit dem Verein, den ich in den letzten vier Jahren so lieben gelernt habe. Wo ich mich vom ersten Tag an wohlgefühlt habe, jetzt so etwas Großes zu erreichen, ist unglaublich. Ich bin der glücklichste Mensch dieser Welt. Wir haben gewusst, dass das nicht einfach wird, weil Klagenfurt auch eine gute Mannschaft ist. Wir haben gewusst, was wir für Qualitäten haben. Natürlich haben wir in der Halbzeit gewusst, wie es steht. Aber das hat die Moral dieser Mannschaft gezeigt, wie wir das Spiel gewinnen, wie wir gefightet haben."
SK Sturm Graz - SK Austria Klagenfurt 2:0 (0:0).
Graz, Merkur Arena, 15.325 Zuschauer SR Lechner
Tore:
1:0 (69.) Wüthrich
2:0 (90.) Camara
Sturm: Jaros - Gazibegovic (75. Johnston), Wüthrich, Lavalée, Schnegg - Gorenc Stankovic - Böving (75. Camara), Prass - Horvat (86. Hierländer) - Biereth (86. Wlodarczyk), Jatta (37. Geyrhofer)
Klagenfurt: Menzel - Wernitznig (72. Straudi), Mahrer, Wimmer, Schumacher - Besuschkow, Benatelli, Cvetko (82. Robatsch) - Karweina (68. Jaritz) - Soto (72. Maglica), Arweiler
Gelbe Karten: Lavalée bzw. Mahrer
6 Gründe warum der Lask gegen Salzburg ans Limit geht, es wurden sogar 7. Charakterlos, pfui Teufel, schämt euch.
Sehr gut, Abwechslung ist notwendig!Der Lask war grenzwertig!
Bravo 👍
Gratulation an Sturm Graz.
Oön plus: Lasker geht ans Limit in Salzburg.
1:7 auf die nuss.
Da werden sich der allesklar, Pedro und gezagallos... ob dieser Peinlichkeit trotzdem wieder gegenseitig bejubeln.
Gratulation nach Graz! Es war — mir — immer klar, dass der LASK gegen Salzburg nicht den Funken einer Chance haben wird — und so war es... Schön, dass die Serie des Serienmeisters endlich gestoppt wurde!
👏👏👏👍👍👍
Aber der Lask hat ja eh gespielt wie Brasilien....gegen Deutschland bei der WM 2014.
so viel unsinn kann man echt nicht verbreiten, unglaublich ...
Bravo Sturm, schändlicher LASK!!
Stark der Stolz von OÖ.
1:7. Oida.
Ziemliche Hinrichtung...