Hochwasser in Oberösterreich: Donau erreichte in Linz den Höchststand
LINZ/SCHÄRDING. Dienstagmittag war die Donau in Linz aus ihren Ufern getreten, der Fluss war für die Schifffahrt gesperrt.
Der Artikel wurde zuletzt um 18:27 Uhr aktualisiert.
"Land Unter" hieß es am Dienstag am Ufer der Donau in der Landeshauptstadt: Am Urfahraner Jahrmarktgelände und auf der anderen Donauseite beim Lentos, wo auch die Schiffsanlegestelle ist, war das Wasser über die Ufer getreten. Mit 7,12 Metern erreichte die Donau in Linz am Nachmittag ihren Höchststand, sagte Christian Wakolbinger vom hydrographischen Dienst des Landes Oberösterreich im OÖN-Gespräch. Zum Vergleich: Beim Hochwasser im Juni 2013 war der Höchststand bei 9,27 Metern.
Die Donaupegel Achleiten, Linz und Mauthausen werden im Laufe des Abends fallende Tendenzen aufweisen, heißt es im aktuellen Hochwasser-Bericht. In Grein werden die Pegel in den nächsten Stunden weiter steigen, Entspannung wurde in den Morgenstunden erwartet.
In Alt-Urfahr-West war am Vormittag der zweite Teil des mobilen Hochwasserschutzes aufgebaut worden. Die Stadt verordnete ein Geh- und Radfahrverbot für die Wege auf beiden Uferseiten und appellierte in einer Aussendung an die Bürgerinnen und Bürger, die Nähe des Wassers zu meiden, um kein Risiko einzugehen und die Arbeiten nicht zu beeinträchtigen.
Die Unterführung bei der Nibelungenbrücke war bereits am Montag wegen Hochwassers gesperrt, Dienstag kamen die Obere Donaulände und die Obere Donaustraße dazu, ebenso die B3 von Grein bis Saxen (Bezirk Perg) und die Mauthausener Donaubrücke, hieß es vom ÖAMTC. Deswegen staute es in Linz unter anderem auf der Eferdinger Straße (B129) und Kremstalstraße (B137).
Auch in Mauthausen wurde am Dienstagvormittag mit dem Aufbau des mobilen Hochwasserschutzes begonnen, hier erreichte die Donau am späten Nachmittag einen Stand von 6,65 Metern. Zum Vergleich: Beim Hochwasser im Juni 2013 waren es 8,55 Meter. Der Höchststand wurde für den Abend vorhergesagt.
TV-Interview mit Christian Wakolbinger vom hydrographischen Dienst Oberösterreich
Donau für Schifffahrt gesperrt
Auch die Schifffahrt auf der Donau steht still. Nach und nach wurden Abschnitte gesperrt, Dienstagmittag war die Donau in ganz Österreich – mit Ausnahme des Wiener Donaukanals – für die Schifffahrt gesperrt, wie Via Donau auf das Donau-Informations-System verwies.
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Die zweite Hochwasserwelle fiel höher aus als erwartet. Die Niederschläge der vergangenen Nacht waren in die Prognosen nicht eingerechnet worden, der Inn brachte den Starkregen aus den Nordalpen schneller als erwartet, erklärte Wakolbinger.
TV-Interview mit Markus Furtner, Feuerwehrkommandant Schärding:
Schärding: Hochwasserschutz aufgebaut
In Schärding wurden noch Montagabend die Innpromenade und der Parkplatz Schiffsanlegestelle gesperrt und in der Nacht weitere Elemente des mobilen Hochwasserschutzes verbaut. Der Inn erreichte mit 6,12 Meter zu Mittag den Höchststand, am späten Nachmittag lag der Pegel bei 5,38 Metern. "Auf Grund des langsam prognostizierten Rückgangs werden der Abbau des Hochwasserschutzes und die Reinigung vermutlich erst im Lauf des Mittwochs beginnen können", sagte Feuerwehrkommandant Markus Furtner.
Reines Transithochwasser
Es handle sich in Oberösterreich um ein reines Transithochwasser, da die oberösterreichischen Zuflüsse wie Enns und Traun keine massiven Hochwässer führen, sagte Wakolbinger. Er sprach von einer "flachen Welle", daher werde das Wasser über den Nachmittag hoch bleiben. "Die Donau steigt seit zwei Tagen gleichmäßig an" und führe immer noch Regen aus dem bayrischen Raum ab. Der Inn war vorige Nacht ebenfalls stark überregnet "und fließt als Gebirgsfluss schneller mit schärferen Spitzen", erklärte der Experte.
Bildergalerie: So ist die Hochwasserlage in Oberösterreich
Galerie ansehenDie Höchststände an Donau und Inn
- Schärding (Inn): 612 cm (12 Uhr)
- Achleiten: 719 cm (h14 Uhr)
- Linz: 712 cm (15:30 Uhr)
- Mauthausen: 668cm (18:15 Uhr)
- Grein: 1050cm (erwartet für heute Nacht)
Zahlreiche Einsätze
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Die Feuerwehren waren am Dienstag vor allem mit Hochwasserschutzmaßnahmen beschäftigt. Seit Montagnachmittag habe es rund 250 Einsätze gegeben, hieß es aus dem Landesfeuerwehrkommando. Vor allem galt es Keller auszupumpen oder überflutete Straßen bzw. Unterführungen vom Wasser zu befreien. Es seien aber auch viele Wohngebäude betroffen gewesen, etwa in Oftering (Bezirk Linz-Land), wo ein Feldrutsch vier Häuser traf und bis zu Brusthöhe in den Kellern stand.
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Landeshauptmann Thomas Stelzer und Feuerwehr-Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP) machten sich am Dienstag in Mauthausen ein Bild der Lage und zollten den Einsatzkräften Respekt. "Danke, an die vielen Männer und Frauen der Feuerwehren, die seit dem Wochenende für unser aller Sicherheit im Einsatz sind", ließen die beiden unisono verlautbaren.
Video: Der mobile Hochwasserschutz in Mauthausen wurde am Dienstag aufgebaut
Aktuell (04.06. 17:30) fallen die Pegel in Achleiten u. Engelhardszell bereits und auch Linz geht schon leicht runter.
Da die Böden durchnässt sind und auch durch die Versiegelung ständig zunimmt, ist es nunmehr wichtig, dass keine neuen starken Niederschläge kommen,
und auch in den höheren Lagen die Schmelze den Inn nicht wieder ansteigen lassen.
Bei der Extremzunahme der Bodenversiegelung wird nicht berücksichtigt, dass die nominellen Vorgaben durch die Grundflächenzahl (üblich 0,3)
durch Nichtberücksichtigung von Pools samt Pflasterungen am Grundsstück und Garagenzufahrten, … wesentlichüberschritten werden.
Eine Abschätzung an einem kritischen Hang nahe Linz ergibt, dass die tatsächliche Versiegelung bei 60 bis 70% liegt!
Auch das verursacht eine wesentliche HW-Verschärfung, dem nicht entgegengewirkt wird!
" tatsächliche Versiegelung bei 60 bis 70%"
Das sagt aber auch gar nichts aus, auch wenn es noch so wissenschaftlich klingen will.
Die Auswirkung hängt nämlich zu 90% vom Untergrund ab.
Am Linzer Froschberg bleibt eine partielle Bodenversiegelung (also nicht größer oder zusammenhängend) so gut wie ohne Auswirkung, weil die gesamte Gegend einen undurchlässigen Untergrund aus Lehm hat.
Am Schotteruntergrund ist es anders, aber bei ordentlicher Bauweise kann auch der Untergrund einer Garagenauffahrt sehr viel Wasser aufnehmen und weiter transportieren.
Somit hätten die Zufalls-Stromerzeuger genug Wasser für ihre Speicher. Dann könnten sie ihre Löcher und Becken fast kostenlos mit Schubmasse befüllen.
Nachdem es dafür aber keine Förderungen gibt, rinnt die Brühe umsonst in den Black Lago.
Gasleitungen brauch ma schon, die gleichen Rohre für wässrige Energie aber nicht.
Geniales System 🤪
Keine Ahnung, aber davon viel!
Mühlenbetreiber warst wohl nie, Flussanrainer ev auch nicht ..
Was schreibens da für einen Topfen zusammen???
Welche Donaumühle hast du leicht betrieben?