Der Rotweinkonsum in der Krise
Dass internationale Trends nicht vor unserer Haustüre halt machen, zeigt sich beim Thema "Rotweinkonsum in Österreich" als Mosaikstein in Krisenzeiten.
Viele profunde Fachleute haben sich in der jüngsten Vergangenheit mit dem Thema auseinandergesetzt und sind unterm Strich auf das selbe Ergebnis gekommen: Der Rotweinkonsum, nicht nur in Österreich, befindet sich in einer handfesten Krise.
Die Ursachen für diese Erscheinung sind vielfältig. Beginnen sollte man dabei am Ende des Verkaufsprozesses - beim Konsumenten.
In wirtschaftlichen Krisenzeiten nimmt man nämlich nicht einfach schulterzuckend Preissteigerungen im Premiumsegment zur Kenntnis, sondern viele Weinliebhaber steigen eine Stufe runter, konsumieren Klassik-Weine anstatt Lagen- und Reserveweine.
Hört man sich bei Gastronomen um, die ein vielfältiges Weinangebot im Portfolio haben, so bestätigen diese, dass die Zeiten ziemlich vorbei sind, wo ein Pärchen eine gute Flasche Rotwein zum Abendessen bestellten. Lieber wird auf 2 – max. 3 Gläser offen angebotenen Wein zurückgegriffen.
Als mehr oder weniger Totalausfall ist die Generation Z zu sehen. Die heutigen jungen Konsumenten genießen generell weniger Alkohol, was voll und ganz zu begrüßen ist. Wenn dann allerdings in Partylaune gefeiert wird, greift man durch die Bank zu irgendwelchen Alkopops, chemisch aufgeblasenen Spritz-Varianten und wenn es Wein sein soll, dann leichte Weiß- oder Roséweine. Obendrauf evtl. noch leicht Sprudeliges mit Restzucker aus unserem südlichen Nachbarland.
Kräftiger Rotwein, der Verständnis erfordert, ist da Fehlanzeige. Nicht ganz unschuldig ist dabei auch die Produzentenszene. Viel zu spät wurde auf diese (internationalen) Trends reagiert, leichtere Rotweine anzubieten, Alternativen wie fruchtig-frische Blanc de Noirs (also Weißwein aus blauen Trauben) auf den Markt zu bringen, mit wenig Alkohol und ein wenig modern aufgepeppt.
Damit nicht zu viel Schwarzmalerei betrieben wird am Ende noch zwei Punkte: Das gehobene Premiumsegment ist von dieser Krise nicht betroffen. Die besten und teuersten Weine finden immer (noch) ihre Abnehmer und zum zweiten: Wir haben keine Qualitätskrise sondern eine Konsumkrise. Diese kann sicher mit einer guten Strategie wieder einigermaßen behoben werden.
@Fischerfel/können sie bitte so schreiben, dass ich es auch verstehen kann!
Weil auch der Schmäh vom gesunden Vierterl nicht mehr zieht. Die Jungen leben halt vermehrt gesünder, verzichten of generell auf Alkohol und werden nicht mehr als Weintrinker kultiviert. Die alten Trinker, die als Weinkenner ihren Alkoholkonsum rechtfertigen sterben weg.
Würde guter Wein günstiger werden, wäre sicher auch das junge Publikum da. Aber wie schon oben erwähnt, ist weniger Alkoholkonsum sowieso wünschenswert, das entlastet auch das Gesundheitssystem.
Die Weinpreise in der Gastronomie sind mittlerweile zum Wahnsinn geworden. Mich wundert es nicht, daß so manche ihren Wein zuhause trinken, so wie ich auch schon seit längerem. Statt einem Achterl Wein in der Gastronomie trinke ich daheim eine ganze Flasche zum selben Preis ...
A Achterl rot ist immer gut!
Erweitert die Gefäße. Ein feiner Tropfen ist nicht zu verachten!
"Erweitert die Gefäße".......Nebenwirkungen = Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit.
Und dann muss man auch noch Verständnis für den Wein haben, nicht nur mögen. O.k. er hat ja eine Krise...
Wenn ich beim Winzer für das Achterl roten ab 4€ aufwärts bezahle, trinken manche Traubensaft.
Wie kann denn der Konsum in der Krise sein?
Die Produzenten, ok.
Die Händler, ok.
Aber der Konsum?!
Hat der Konsum Umsatzeinbußen und muss Leute entlassen, oder wie kann man sich diese Krise vorstellen?
€ 9,90 für 0,1 l (!!!) für durchschnittlichen Wein bei grenzgierigen Wirten - denn 1/8 =0,125 l ist ja zuviel
Sorry: DAS ist daneben, da ist der Bogen eindeutig überspannt
Da genießen wir lieber ein gutes Flascherl aus unserem eigenen Weinkeller daheim…
Kein Wunder, bei diesen Preisen...
Auch kein Fehler. Aber Thema für die Alkaffine OÖ N
Rotwein ist eben schwer und für viele Leute schwer verträglich (Histamine etc.)
Also mir kommen die Tränen! Jahrzehnte lang wurde ein geradezu verschüttet. Naja jetzt hat es halt sehr viel weniger, weil meine Enkel zumindest gescheiter sind. Also in meiner Jugend warten sechs Viertel normal! Das ist vorbei!
Wein ist keine Lebensnotwendigkeit und viele müssen sparen. Wenn sie sich schon einen Wein leisten, dann wollen sie aber eine recht gute Qualität. Und es gibt da zahlreiche Rotweine, die zu vergleichbaren Preisen mehr Qualität bieten als die österreichischen Rotweine. Es ist übrigens ein Irrschluss, dass sie Rotweine weniger Alkohol enthalten sollten - das gilt nur in der warmen Jahreszeit. Und da trinkt man - wenn schon - jetzt eher mehr Roseweine oder Weissweine - oft auch gespritzt. In der Gastro geht eher wenig wirklicher Qualitätswein, weil zu teuer. Den trinkt man lieber wohl daheim - und nicht zum Essen, sondern solo.
Abnehmenden Alkoholkonsum würde ich nicht als Krise bezeichnen.
Es werden viele eben gescheiter und disziplinierter. 😉
tut einem ja schrecklich leid wenn nicht so viel gesoffen wird 🙃
Staatskrise!
Hauptsache es wird noch Bier getrunken. Somit müssen sich die blauen Bierzeltschreier keine Sorgen um ihre Klientel machen.