Einbrecherbande richtete Schaden in Höhe von 340.000 Euro an
LINZ. Das Handwerk gelegt hat die Polizei einer fünfköpfigen Einbrecherbande aus Rumänien.
Diese brach in Geschäftsgebäude ein, dabei hatte sie es auf Elektronikgeräte, Kleidung, Fahrräder und Skier abgesehen. Zehn Einbrüche konnten geklärt werden, die Tatorte waren in Oberösterreich, Deutschland und auch in Dänemark. Der mutmaßliche Schaden beträgt rund 340.000 Euro.
Alles begann mit einem Stromausfall. In Timelkam war im Oktober 2021 eine überirdische Leitung gekappt worden. Wie sich herausstellte, war dies das Werk der Einbrecher gewesen, die die Alarmanlage einer Elektronikfirma im Hausruckviertel lahmlegen wollten. Dennoch wurde der Alarm ausgelöst, und die Täter flüchteten.
Doch zwei Nächte später brachen sie wieder dort ein und erbeuteten Handys, Laptops und Tablets im Wert von mehr als hunderttausend Euro. Intensive Ermittlungen begannen zu laufen, und die Firma rüstete bei ihrer Videoüberwachung nach.
Die Einbrecher waren so dreist, dass sie es heuer im Jänner ein weiteres Mal wagten, in das Timelkamer Firmengebäude einzubrechen. Allerdings wurden sie dieses Mal von der Überwachungsanlage gefilmt, und die Ermittler konnten die Täter nach und nach ausforschen. Sie spürten einen 35-jährigen Rumänen auf, der in Linz eine Wohnung hatte. Diese diente als "Stützpunkt" für die reisenden Einbrecher. Auch eine illegale Prostituierte wohnte dort.
Im März planten die Täter, in ein Fahrradgeschäft im Bezirk Ried einzubrechen. Erneut hatten sie dafür einen Kleintransporter angemietet. Doch als ein Lkw zufällig neben dem Geschäft einparkte, bekamen die Einbrecher kalte Füße und zogen sich zurück. Nur zwei Nächte später wollten sie dann in Linz zuschlagen. Ihr Ziel war eine Diskonter-Filiale in der Innenstadt. Doch da war ihnen die Polizei schon längst auf den Fersen. Noch bevor die Rumänen es schafften, die Scheiben einzuschlagen, wurden sie verhaftet.
Es stellte sich heraus, dass die Täter teilweise in anderen Ländern vorbestraft waren. Auch ein Einbruch in eine Boutique in Ried wurde dieser Bande zugeordnet. Dort hatten sie Kleidung im Wert eines sechsstelligen Euro-Betrags gestohlen. Die Beute war gleich einen Tag später mit einem kleinen Lkw nach Rumänien gebracht worden. Weitere Ermittlungen in Deutschland zeigten, dass bei einem Einbruch in ein Sportgeschäft mehr als 100 Paar Skier gestohlen worden waren: mutmaßlich von einem 33-Jährigen, der kurz zuvor in Rumänien aus dem Gefängnis entlassen worden war. Die Beute wurde über Händler in Rumänien weiterverkauft.
Zwei Täter konnten in diesem Zusammenhang verhaftet werden. Ein weiterer Rumäne (34) wurde in Dänemark festgenommen, ebenso wie ein Komplize in Rumänien. Ein weiterer ist laut Polizei noch auf der Flucht. "Bei dem Einbruchsversuch in Linz haben wir sie schon observiert, es war kein Zufall, dass wir sie auf frischer Tat erwischt haben", sagt Kriminalpolizist Hans-Jürgen Hofinger vom Bezirkspolizeikommando Vöcklabruck.
Diebstähle "auf Bestellung"
Die Täter dürften die Waren "auf Bestellung" gestohlen haben, denn sie waren auf große Mengen spezialisiert, und "das muss logistisch gut organisiert werden", sagt Hofinger. In Rumänien gebe es einen großen Schwarzmarkt für gestohlene Waren. Der Kriminalist erinnert sich an einen Fall mit rumänischen Fahrraddieben vor drei Jahren. Damals konnten die Ermittler nachweisen, dass Hintermänner Bestellungen für bestimmte Fahrradmarken abgegeben hatten. (staro)
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