Einwegpfand: Supermärkte investierten rund 300 Millionen Euro
WIEN. Lebensmittelhändler haben für das ab 1. Jänner 2025 geltende neue Einwegpfandsystem für Dosen und Plastikflaschen rund 300 Mio. Euro in Rückgabeautomaten und Infrastruktur investiert.
Das ergab ein Rundruf bei Supermarktketten. Kleine Betriebe erhalten bis zu 100 Prozent der Kosten gefördert, größere Unternehmen 20 bis 40 Prozent. Die Wirtschaftskammer sieht die Branche auf das Einwegpfand "gut vorbereitet". Der Handelsverband erwartet, dass die Umstellung "gut gelingt".
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Das Pfandsystem gilt für alle Einweg-Getränkeflaschen und Alu-Dosen von 0,1 bis drei Litern, der Konsument zahlt 25 Cent als Pfand. Retourniert man die leeren, unzerdrückten Flaschen und Dosen mit lesbarem Etikett, bekommt man auch das Geld zurück. Kein Pfand wird zum Beispiel auf Tetrapak, Milch- und medizinische Produkte oder auch für Sirup eingehoben. Bis Ende März 2025 dürfen Getränkehersteller ihre Ware, auf der noch keine Pfandzeichen sind, an den Handel liefern. Supermärkte und andere Händler dürfen die Ware noch bis Jahresende verkaufen. Im kommenden Jahr wird es damit ein temporäres Nebeneinander von Flaschen und Dosen mit und ohne Pfand geben.
Alle Unternehmen, die Getränke mit Pfandlogo an Konsumenten verkaufen, müssen sie auch wieder zurücknehmen. Ausgenommen von der Rücknahmepflicht sind Betriebe an frequentierten Plätzen, etwa Würstel- oder Kebabstände oder Trafiken, wenn sie eine Vereinbarung mit einer anderen Rückgabestelle (z.B. Supermärkte) im Umkreis von 300 Metern geschlossen haben. Billa, Hofer, Lidl und Penny bieten Rücknahme-Vereinbarungen an, Spar nicht. Derzeit werden in Österreich rund 70 Prozent aller Einwegkunststoffflaschen nach dem Gebrauch gesammelt. Mit dem neuen Pfandsystem soll die Sammelquote bis zum Jahr 2027 auf mindestens 90 Prozent erhöht werden.
Hoher Aufwand für Händler
Für das neue Pfandsystem mussten Lebensmittelhändler neue Rücknahmeautomaten kaufen, ihre IT-Systeme anpassen und Mitarbeiter schulen. Zahlreiche Supermärkte bauten für die Einwegpfand-Infrastruktur auch ihre Filialen um. "Die Einführung des Einwegpfands stellt für die Lebensmittelhändlerinnen und -händler einen erheblichen organisatorischen und finanziellen Aufwand dar", sagte der Obmann des Bundesgremiums Lebensmittelhandel in der WKÖ, Christian Prauchner. Der WKÖ-Vertreter verwies auf die Preise für Rücknahmeautomaten, die bei etwa 10.000 bis 15.000 Euro starten. Leistungsfähigere Geräte kosten laut Branchenangaben zwischen 25.000 und 30.000 Euro. Je nach Betriebsgröße werden 20 bis 100 Prozent der Kosten gefördert. Die Fördermittel stammen größtenteils aus dem Next-Generation-EU-Programm der Europäischen Union. Zusätzlich gibt es Fördermittel des Klimaministeriums für kleine und mittlere Betriebe im Lebensmitteleinzelhandel.
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Der Handelsverband schätzt die Einwegpfand-Investitionen der Händler nach Abzug der EU- und Klimaministeriumsförderungen auf rund 200 Millionen Euro. "Die Implementierung und Abwicklung des neuen Pfandsystems ist natürlich eine Herkulesaufgabe für die gesamte Branche, vor allem für die mehr als 6.700 selbstständigen Kaufleute im Land", sagte Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. Unter anderem hätten kleinere Nahversorger im Geschäft wenig Platz für einen eigenen Pfand-Rückgabeautomaten.
"Vorbereitet und startklar"
Österreichs größter Lebensmittelhändler Spar hat nach eigenen Angaben rund 60 Millionen Euro in die Einwegpfand-Infrastruktur investiert. Die Förderungen decken rund ein Drittel der Investitionskosten, hieß es auf Anfrage. Man sei "vorbereitet und startklar". Rücknahme-Vereinbarungen mit Würstelständen und Trafiken will Spar nicht eingehen. "Wer Getränke verkauft, sollte auch die Verantwortung für die Sammlung der Getränkeverpackungen übernehmen und die Aufwände der Rücknahme tragen", so der Lebensmittelhändler.
Die Billa-Mutter Rewe hat einen "hohen zweistelligen Millionenbetrag" in die Pfand-Infrastruktur investiert. Neben der Rückgabe an den Automaten bei Billa, Billa Plus, Penny und in zahlreichen Adeg-Märkten, werden an ausgewählten kleineren Standorten sowie in Bipa-Filialen auch händisch Gebinde zurückgenommen. Es gebe "keine Probleme bei der Umsetzung", hieß es von Rewe. Billa und Penny bieten Rücknahme-Vereinbarungen mit Kleinbetrieben an. Rewe rechnet mit "großem Interesse" von Kleinbetrieben und geschätzten 1.300 Vereinbarungen.
Automaten im Eingangsbereich
Der Diskonter Hofer hat bei Filialen mit eigenem Parkplatz Anbauten für die Pfandautomaten errichtet. Die Umstellung auf das neue Pfandsystem hat sich Hofer rund 128 Millionen Euro kosten lassen. Um eine möglichst schnelle Rückgabe der Pfandgebinde ohne Wartezeiten zu ermöglichen, habe man in den meisten Filialen - sofern es die baulichen Gegebenheiten zulassen - zwei Rücknahmeautomaten im Eingangsbereich installiert. Der Diskonter bietet kleinen Betrieben eine Pfandrückgabe-Vereinbarung an, sofern alle gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden.
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Lidl hat für das neue Einwegpfand-System inklusive Umbauten rund 45 Millionen Euro investiert. Die Pfandautomaten sind in fast allen Filialen im Eingangsbereich aufgestellt. Kundinnen und Kunden können auch auf Wunsch die Pfandbonsumme am Automaten an verschiedene Spendenorganisationen in Österreich spenden. Rücknahme-Vereinbarungen mit Trafiken oder Würstelständen in der Nähe von Lidl-Filialen gebe es "bereits einige", hieß es von Lidl. Der Diskonter rechnet damit, dass sich die Anzahl der Vereinbarungen mit dem Einwegpfandstand weiter erhöhen wird.
Ich entsorge meine Plastikflaschen im gelben Sack, und werde es auch weiterhin so tun. Soll ich mir jetzt im Keller ein Areal aufbauen und Flaschen zu sammeln. Um es dann ins Auto zu verfrachten, zum Markt zu fahren, usw. Nein Danke.
Wenn sie ihr Geld wegschmeißen wird das niemanden stören.
Werfen sie auch Pfandflaschen zum Altglas ?
Außerdem fahren sie ohnehin in den Markt um Flaschen zu kaufen
austria3
Sie haben völlig recht - für die Verbraucher ist es ein massiver Mehraufwand.
Aber nicht nur für die Verbraucher.
die gesammelten Pfandverpackungen werden dann zu Zähl- und Sortierstellen verfrachtet.
Und danach getrennt weiter transportiert.
Die Transporteure und Logistiker des Landes freuen sich über ein neues Millionengeschäft.
Hunderttausende Mehrkilometer werden großzügig bezahlt.
Die Menschen im Land werden oft an die Segnungen der GRÜNEN denken.
Wenn sie die Flaschen zukünftig nicht mehr zerdrücken und in den Gelben Sack geben dürfen. Sondern in voller Ausdehnung zusammen mit den Dosen lagern und danach - vielleicht über den Umweg Arbeitsplatz - zurück zum Supermarkt bringen dürfen.
Ich frage mich was Menschen bewegt über dieses System zu jammern. Chronische Dauerjammerer?
300 Mio Euro?
das ist "nur" die Investition der Supermärkte.
Zusätzlich hat der Steuerzahler 100e Millionen Euro als Förderung für die Pfandautomaten sowie als Handlingfee für die Ausführenden zu bezahlen.
Die TÜRKIS-GRÜNE Bundesregierung lässt keine Möglichkeit ungenützt, um die Teuerung in Österreich bis zum Exzess zu befeuern.
Gut so. Damit sollten in der Botanik rumliegende Flaschen der Vergangenheit angehören.
Grüne lösen Probleme, die es ohne sie nicht gäbe:
Nach der erhöhten NOVA, CO2-Steuer, den "Tethered Caps" (Festverbundene Verschlüsse für PET-Flaschen), "Rad-Highways" durch Linz und Wien (wo früher Parkplätze waren) nun die neueste Bürger-Schikane der Grünen auf EU-Ebene.
Herzlichen Dank an die ÖVP/EVP, die bei diesen Gesetzen federführend dabei war. Wer ÖVP/EVP wählte, bekam bei jeder der letzten Wahlen Rot-Grüne Politik mit dazu.
achja, den Plaastikmüll gibt es nur durch die Grünen?
woher kommen Sie zu der Weisheit?
Ich frage mich, warum solche Menschen wie Sie, wählen dürfen.
Suchen neuerdings Sie Wähler aus? Gabs bei den Kommunisten auch...
Die Grünen sind auch Schuld, wenn sternad Blähungen hat.
Natürlich auch daran, daß er die Volksschule abbrechen musste und er deshalb jetzt hier mit etwas dümmlichen Stil auftreten muss.
Wirklich interessant welchen Sch…. hier so mancher postet.
Ist auch die Pfand Glasflasche in ihren Augen Schikane, die es schon seit langer Zeit gibt ?
Sternad — Sie sind hier im falschen Medium! Posten Sie dies an RTV, Auf1 TV, Exxpress — dort hat man für derlei seichten Schwachsinn volles Verständnis! 🤦♂️👎
Das Einwegpfandsystem verbindet auf wunderbare Weise die Nachteile von Einweg- und Mehrwegsystem.
Wir tun so als würde das bei uns neu erfunden! Dieses Pfand System gibt's in Deutschland schon lange Jahre, auch in Kroatien! Das kann dann auch bei uns kein Problem sein!
Na, für unsere intellektuell Unauffälligen steht deswegen die Welt am Abgrund. Jetzt erwischt's uns auch noch! 🙈
sogar in Italien
Wenn man nur an sich und nicht an die nächste Generation denkt, kommt man zu Ihrer Meinung!
Wie komme ich dazu, das Pfand auszulegen und die Gebinde dann zur ENtsorgung in den Laden zurückzukarren, anstatt sie wie bisher sorgfältig zu trennen und entsorgen? Viel Aufwand um nichts. Und die Schweindln, die Dosen und Flaschen in die Natur werfen, wird es vermutlich nicht abhalten.
In Deutschland fällt mir das System als Gast sehr negativ vor: unterwegs kauft man ein oder zwei Flaschen, meistens trinkt man nicht sofort alles aus und am Ende landen die 25 cent D Pfand im A gelben Sack. Also im A...
Was du für Probleme hast!
Ich kann mich nicht erinnern, dass mich das in Deutschland je sonderlich beschäftigt hätte.
Ob ich jetzt den nächsten Mistkübel suchen oder das mittlerweile federleichte Flascherl mit nach Hause nehmen muss, erschüttert mich eigentlich nicht sehr.
Wieder daheim in Österreich habe ich das deutsche Pfandsystem allerdings sehr vermisst.
Ich versteh das Problem auch nicht. Kauft man nur sehr selten in Deutschland so eine Flasche, weil man kaum da hin kommt, sind die paar Mal 25 Cent Einsatz, den man nicht mehr zurückbekommt (wenn man die Flasche halt nicht aufheben möchte), sicher kein Problem. Entweder fachgerecht entsorgen oder einem (deutschen) Mitbürger spenden, der die Gelegenheit hat, die Flasche zurückzubringen (wenn es ein Bekannter ist, kann dir der ja sogar die 25 Cent geben).
Und wenn man regelmäßig nach DE kommt, sind die paar Flaschen auch kein Thema, da man die dann einfach beim nächsten Mal zurückbringt => wird sich ja wohl kaum um mehr als 1-2 Flaschen pro Kopf handeln, die einem für den Heimweg übrig bleiben und sich so einer sofortigen Rückführung in das Pfandsystem entziehen.
Noch besser als das Einwegpfand wäre, Einwegflaschen und vor allem Getränkedosen gänzlich zu verbieten.
Gerade darum: Absolute Zustimmung zum Pfandsystem
Endlich werde jehe zur Kasse gebeten, die zu bequem und rücksichtslos sind, den Müll ordentlich zu entsorgen oder überhaupt zu vermeiden!!
Ein Sieg für die Umwelt unserer Kinder.
Es werden alle zur Kasse gebeten, da alle das System bezahlen müssen.
Der Endverbraucher ist immer derjenige der bezahlt, auch wenn es am Papier der Handel zahlt.
Es zahlen jene, die Pkastikflaschen kaufen da die Hersteller die Kosten auf die Einwegprodukte aufschlagen.
Ich kaufe diese Zeug schon lange nicht mehr.
trinke Wasser aus der Leitung.
nicht die Händler, sondern die Erzeuger müssen die Preise erhöht. .
Ich frage mich wer diese Mist an Wasser in Flaschen kauft, wo wir doch Leitungswasser haben.
Das Wasser im Handel ist noch viel zu billig!!
Eventuell jemand der Soda trinkt ?
Kosten, die der Handel zu 120% an die Konsumenten weitergeben wird.
Nur dann, wenn der Konsument weiterhin Produkte in Einwegverpackung kauft.
Obwohl es seit langer Zeit Mehrwegverpackung anbietet, erzeugen viele Konsumenten immer noch unnötig Plastiktüte.
Wer nichts daraus lernt oder bequem ist, soll zahlen müssen!!
Ein "Dolchstoß " für alle Umweltschweinderln.....👍
na sowas, die Investition wird doch ohnehin an die Konsumenten weiter gegeben 😜
passt eh!!
Wenn der Konsument zu bequem dafür ist Mehrweg zu kaufen, sollte er zahlen!!
Mehrweg ist genauso mit Pfand geregelt.
Das System kostet also genauso viel.
Koste es was es wolle.
Was meint die Umweltautistin damit?
Eh nix. Hauptsache, sie hat was geschrieben. Was täte sie sonst denn lieben langen Tag?
Bezahlt haben diese hunderte Millionen Euro die Menschen im Land.
Gerne und gut so. Wobei es natürlich etwas sauer aufstößt, den Beitrag zu leisten und vermutlich viele der Schweine und innen, welche Aludosen und Co beim Autofenster rausschmeissen, dies weiter machen werden, da das AMS ja eh gut zahlt.
Du weißt wirklich alles……..
Na wer soll es sonst zahlen?!
Lang hat's gedauert, aber endlich ist es da.
Das beliebte Jammern gehört dazu.
Was in D schon lange selbstverständlich ist, wird in Ö fast als Weltuntergang gesehen.
Richtig!
Zahlt letztendlich wieder der Konsument - also wir. Der Einzelhandel hat sich die letzten 2 - 3 Jahren sowieso krumm und blöd verdient. Eine Zumutung sondergleichen. Und die Politiker freuen sich, dass die Inflation zurückgegangen ist - na super, aber die Preise blieben hoch . Diesbzgl. höre und sehe ich keine Meldungen - betrifft ja nur den/die vielzitierte/n Kleinverdiener/in, die/der sich aber in Zukunft freuen darf, diesen "Mist" zu sammeln und dafür stolze € 0,25 pro Gebinde zu kassieren. Hoffentlich haben die alle genug große Autos, um diesen Müll auch abgeben zu können.
Was wäre Ihr Alternativvorschlag?
Alternativvorschlag? Braucht doch keiner! Dagegen sein ist Vorschlag genug.
@ceno... und @mehl.. - darf ich mir ausnahmsweise die Antwort sparen ?
Aber bei langsamen Lesen und kurzem Nachdenken müsste eigentlich mein Vorschlag ersichtlich sein.
Kleine Hilfe: Verantwortlich handeln - gelben Sack nützen!
Wie machen die das nur in Deutschland? Wie machen sie's nur? Und schon so lange!