Mangel bei Fachärzten verschärfte sich im Vorjahr
WIEN. Während sich der Ärztemangel im Bereich der Allgemeinmedizin gegenüber dem Vorjahr etwas entspannt hat, nimmt er im Facharztbereich zu.
Zum 1. Juli waren laut Daten der ÖGK insgesamt 79,6 Planstellen für Fachärztinnen und Fachärzte in Österreich unbesetzt, im Vorjahr waren es noch 63,5. Bei den Hausärzten sind dagegen mit 79,5 heuer weniger Planstellen vakant als im Vorjahr (90). Am stärksten ist der Ärztemangel im gesamtem Kassenbereich nach wie vor in Niederösterreich.
- Das könnte Sie auch interessieren: Warum wir auf einen Operationstermin so lange warten
Zum Stichtag 1. Juli dieses Jahres waren laut ÖGK-Daten aus einer parlamentarischen Anfragebeantwortung von Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne), über die "Ö1" am Christtag zunächst berichtete, in Niederösterreich 29 Planstellen im Facharztbereich und 25 im Bereich Allgemeinmedizin unbesetzt. Gegenüber dem Vorjahr (Stichtag 1.04.2023) ist die Situation im Hausarztbereich gleich geblieben, bei den Fachärzten sind sechs zusätzliche vakante Stellen dazugekommen.
22 Hausärzte fehlen in Oberösterreich
Im fachärztlichen Bereich sind nach Niederösterreich besonders Tirol mit 20 unbesetzten Kassenstellen und die Steiermark mit 12 betroffen. In beiden Bundesländern hat sich die Situation gegenüber dem Vorjahr verschlechtert. Bei der Allgemeinmedizin ist die Versorgungslücke in Oberösterreich ähnlich groß wie in Niederösterreich, hier fehlen 22 Hausärzte (2023:24).
In Tirol sind wie im Vorjahr 15 Planstellen nicht besetzt, in der Steiermark mit 10 immerhin zwei weniger als im vergangenen Jahr. Am besten ist die Situation in Kärnten, wo Anfang Juli alle Planstellen - sowohl bei Allgemeinmedizinern als auch bei Fachärzten - besetzt waren. In Salzburg, Burgenland, Vorarlberg und Wien fehlen jeweils nur maximal drei Hausärzte bzw. maximal fünf Fachärztinnen oder Fachärzte.
Als unbesetzte Planstellen gelten Planstellen, die länger als ein Quartal ausgeschrieben und unbesetzt sind oder deren Ausschreibungen pausiert.
Zum Thema -
Ärzte ordinieren immer länger
Geht es um Allgemeinmediziner, werden in unserem Bundesland für 39 Kassenvertragsstellen Interessenten gesucht. Der Mangel scheint sich auch dahingehend auszuwirken, dass Ärztinnen und Ärzte immer länger arbeiten. Mehr als 140 Ärzte in Oberösterreich waren heuer mit über 70 Jahren noch im Dienst. Das sind doppelt so viele wie vor fünf Jahren.
Ich kenne eine Allgemeinmedizinerin im Bezirk Wels Land die sich pumperlgesund mit knapp 62 in die Pension verabschiedet hat.
Es gibt auch Ausnahmen.
ich habe schon als junger Erwachsener mein Geld auch in die Gesundheit investiert und eine private Zusatzversicherung abgeschlossen
und bin auf Kassenärzte nicht angewiesen
Es wundert mich nicht dass die Ärzte für so wenig Geld nicht arbeiten können und wollen welches sie für Kassenleistungen bekommen
Arzbesuche sollte für alle die es sich leisten können nicht komplett kostenlos sein
und einen kleinen Beitrag sollte jeder dazu zahlen
ich glaube nicht, dass es gerecht ist, in einem Hochsteuerland wie Österreich den Leuten zu sagen: „Ihr seid selber Schuld, schließt halt eine Zusatzerversicherung ab“ Die Menschen haben nämlich für ihr Gesundheitssystem bereits SV-Beiträge bezahlt, warum sollen sie noch extra etwas bezahlen, nur weil das System ineffizient ist?
Wenn ich mir zB. die aktuelle Diskussion um die Kostenübernahme für Füllungen beim Zahnarzt vorstelle und wie sehr sich die Kassen zieren Geld für gute Versorgung in die Hand zu nehmen glaube ich schon, dass sich viele Mediziner diese Diskussion nicht geben wollen und als Wahl/Privatarzt marktkonform abrechnen. Angebot vs. Nachfrage. Ist überall normal, nur der Kassenarzt soll für einen Bettel arbeiten und der Wahlarzt ist pfui weil er da nicht mitmacht.
Wenn er die Ausbildung privat bezahlt hat an studieneinrichtungen die nicht vom Staat unterstützt werden kann er dann machen was er will.
Wenn er das nicht so gemacht hat sondern die Gesellschaft einen großen Teil der ausbildungskosten getragen hat dann hat er zuerst diese Vorleistung wieder zurückzugeben.
Haben Sie diesen Gedanken wirklich ganz zu Ende gedacht? Welche Vorleistung geben alle anderen Absolventen einer universitären Ausbildung zurück? Juristen? Wirtschafswissenschaften? Da muss ich nicht mit Fächern wie Ägyptologie oder Paläontologie argumentieren. Da müssten wir entsprechend dem Gleichheitsgrundsatz an alle Forderungen stellen oder die universitäre Ausbildung gänzlich privatisieren. Oder warum ist es dann beim Tierarzt so teuer, dessen nicht minder aufwändige Ausbildung auch die Allgemeinheit gezahlt hat. E-Card für Schnurrli und Bello bitte! Oder wie?
Hartinger Klein war schon schlimm.
Was aber die GRÜNEN Gesundheitsminister Anschober / Mückstein / Rauch in den letzten 5 Jahren angerichtet haben, das lässt Hartinger Klein als Lichtgestalt dastehen.
Vollkommen richtig. Wer wird uns wohl als Nächstes „beglücken“
Naja Hartinger Klein war jetzt auch besonders. Die Grünen haben leider das Thema ohne Handlung verschärfen lassen und haben dank den schwachsinnigen Coronaverordnungen Spalterein zugelassen wo die medizinischen Fachkräfte der Prellbock waren. Damit hat man noch mehr Personal vertrieben.
Sorry die Grünen haben bewiesen, mehr als ideologische Politik kann man nicht und ökosoziale Politik ist ein Fremdwort.
Mittlerweile muss man sagen, es gibt kaum Bereiche wo man nicht reformieren müsste um irgendwie etwas zu verbessern.
betterthantherest , na was haben denn die von Ihnen Genannten in den letzten 5 Jahren KONKRET angestellt?
Der Ärztemangel und damit die Wartezeit der Patienten auf eine Behandlung ist österreichweit regelrecht explodiert.
Trotz extrem hoher GK Beiträge müssen ab 01.01 die Menschen im Land sogar die Plombe selbst bezahlen.
Milliarden wurden für Covid 19 Testweltmeisterschaft und Millionen vernichteter Impfstoffdosen verschwendet.
Covid19 Impfpflicht wurde eingeführt
usw usf.
Die Herren Anschober / Mückstein / Rauch (alles GRÜNE) gehen als die schlechtesten Gesundheitsminister der 2. Republik in die Geschichte ein.
Der angerichtete Schaden wird noch viele Jahre nachwirken.
Haben wir wirklich zu wenige Ärzte oder funktioniert unser Gesundheitssystem einfach insgesamt nicht?
Die Schweden gehen wesentlich seltener zum Arzt und haben eine höhere Lebenserwartung als wir. Wenn wir uns mit anderen Ländern vergleichen und die besten Lösungen kopieren, können wir garantiert viele Probleme lösen und zusätzlich Geld einsparen. Wir müssen nichts neu erfinden.
Aber Veränderungen sind bei uns leider eine sehr mühsame Angelegenheit.
Gratulation, offensichtlich handelt es sich bei Ihnen um jemanden, der kerngesund ist. Sparen bei anderen, das ist ja was, was viele gern tun. Ältere und chronisch Kranke können da oft ein ganz anderes Lied singen und müssen zu kostenpflichtigen Wahlärzten ausweichen, die oft saftige Honorare verlangen. Man hat das Wahlarztsystem viel zu lange wuchern lassen, jetzt ist man davon abhängig. Auf diese Weise kann es leicht zu späten Diagnosen und damit zu kostenintensiveren Behandlungen kommen als bei einer rechtzeitigen Abklärung. Oder gleich zu einer letalen Folge, dann spart man Kosten auf Dauer und die Gesundheitsstatistik schaut dann auch besser aus, weil die "Problemfälle" mit schlechten Prognosen eliminiert sind.
Vielleicht könnte die OÖN Redaktion einmal einen Test machen wie lange man bei den verschiedenen Fachärzten auf einen Termin warten muß um einmal einen neutralen Bericht dazu bekommen oder?
Klar, wenn wir ein Drittel der Medizinstudienplätze an Südtiroler u. Deutsche vergeben, die dann zuhause oridinieren!
das Probleme sehe ich eher darin, dass zu viele Jungmediziner Wahlärzte werden!
...ordinieren...
Es gibt auch Österreicher, die nach abgeschlossenem Studium nach Deutschland gehen, weil dort bessere Bedingungen herrschen.
Die Lösung wäre einfach: Die Anzahl der Wahlärzte „einfrieren“. Nur wer bisher Wahlarzt war, bleibt ein solcher, alle neuen Ärzte können sich entscheiden Kassen- oder Privatarzt (ohne Rückvergütungen) zu werden. Gleichzeitig gehören die Medizin-Studienplätze binnen 10 Jahren verdoppelt!
Die Studienplätze an Österr. zu vergeben oder die Ausländer vertraglich zu verpflichten, nach dem von UNSEREM Steuergeld finanzierten Studium 10 Jahre in Öst. zu arbeiten, ist die einfachste Lösung!
darüber kann man nachdenken! aber wichtig wäre, dass die Ärzte dann nach diesen 10 Jahren eben keine Wahl- sondern Kassenärzte werden!
Philanthrop_1: dachte immer, Sie wollten alle Ausländer so schnell wie möglich abschieben lassen
(1) Möchten Sie von einem Arzt behandelt werden, der seinen Beruf nur aus Zwang ausübt?
(2) Um Ihr Ziel zu erreichen, müssten Sie aber auch die Österreicher vertraglich verpflichten, denn sonst gehen die auch nach Deutschland oder in die Schweiz.
Das ist mein absoluter Traum, dass ein Arzt mich behandelt, der gar kein Interesse daran hat. Und der nur seine "Pflichtjahre" absitzen will.
Wir haben mit die meisten Absolventen pro Kopf in der OECD. Es liegt also nicht an den Studienplätzen.
Aber man kann in einen löchrigen Pool natürlich auch einfach mehr Wasser einlassen, anstatt die Löcher abzudichten...
stimmt, dieser Löcher sind nichts anderes als das Abgleiten in den Wahlarzt-Sektor. Darum habe ich das ebenfalls angesprochen.
Um die Studienplätze verdoppeln zu können, braucht man aber mindestens doppelt so viel Lehrpersonal und zusätzliche Ressourcen (Räumlichkeiten, Gerätschaften usw). Haben Sie eine Vorstellung, wie man dazu kommt und wie das finanziert wird? Man müsstte wohl die Beiträge zur Krankenversicherung dementsprechend erhöhen, was a) die Lohnnebenkosten nicht vermindert, sondern erhöht, und b) den Arbeitnehmern weniger Netto vom Brutto lässt.
Die Wahlarztstellen "einfrieren" führt zu mehr Privatärzten und einem entsprechenden Anstieg der privaten Krankenversicherungskunden.