Fix: Gerichtsmediziner untersuchen, wann Roland D. gestorben ist
LINZ. Der Frage, wie lange der mutmaßliche Doppelmörder Roland D. bei seinem Auffinden bereits tot war, wird weiter nachgegangen. Das hat die Staatsanwaltschaft Linz, die das Ermittlungsverfahren leitet, am Donnerstag mitgeteilt.
Die Gerichtsmedizin in Salzburg wurde beauftragt, die Leiche zu untersuchen, um Todesursache und Todeszeitpunkt zu bestimmen. Ersteres konnte eindeutig geklärt werden. Roland D. nahm sich mit einem Schuss in den Kopf das Leben. Wann er Suizid begangen hat, ist allerdings noch offen. Es seien keine Rückschlüsse auf den Todeszeitpunkt möglich, hieß es am Montag nach der Obduktion.
Das vage Ergebnis war für viele enttäuschend, löste Unruhe in der Bevölkerung aus. Zwar ist der Todeszeitpunkt strafrechtlich nicht relevant, doch "unter dem Gesichtspunkt der vollständigen, lückenlosen Aufklärung", wie StA-Sprecherin Ulrike Breiteneder sagt, soll der Todeszeitpunkt nun doch festgestellt werden.
Insekten als "letzte Zeugen"
Zumindest habe die zuständige Gerichtsmedizin in Salzburg gegenüber der Staatsanwaltschaft angekündigt, vertiefende Untersuchungen durchzuführen, um anhand von Insekten den Todeszeitpunkt einzugrenzen. Wie berichtet, wurden an der Leiche Maden gefunden. Diese dürften nun näher unter die Lupe genommen werden. Bis ein Ergebnis vorliegt, werde das aber "lange dauern", sagt Breiteneder mit Verweis auf die Angaben der Gerichtsmedizin.
Der Leiter der Salzburger Gerichtsmedizin, Fabio Monticelli, hatte bereits am Dienstag im OÖN-Gespräch klargestellt: Man könne die Todeszeit durchaus bestimmen, nur sei der Weg aufwendiger. Der Grund: Die Mediziner hätten keine Information über die Körperkerntemperatur des Leichnams, als er am Samstag in Arnreit gefunden wurde, erhalten. Das Temperaturmessen könne auch die Polizei vor Ort erledigen, sagt Monticelli.
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Spekulationen, ob Auto übersehen wurde
Das ist offenbar nicht passiert. Warum, das hat die Landespolizeidirektion auf Anfrage der OÖN bisher nicht beantwortet. Dafür wurden am Mittwochabend nähere Details zum Fahndungseinsatz im Bezirk Rohrbach bekanntgegeben. Demnach wurde während der tagelangen Suche nach dem Verdächtigen auch einer seiner zwei Jagdhunde eingesetzt. Der Hund sei nach dem Fund des Fluchtfahrzeuges im dortigen Waldstück freigelassen und von Polizeidrohnen überwacht worden, sagt der Leiter des Landeskriminalamtes, Gottfried Mitterlehner. Allerdings sei der Hund "müde geworden" und schließlich im unwegsamen Gelände nur noch im Kreis gelaufen.
Neben der Frage nach eventuellen Komplizen steht auch jene im Raum, wann das Auto an die Fundstelle gekommen ist. Denn laut Polizei war diese bereits am Dienstag abgesucht worden. Die Exekutive sieht sich allerdings mit Spekulationen konfrontiert, ob der Wagen nicht eventuell übersehen worden sein könnte.
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