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Die erste Stahl war eigentlich Gips und geheißen hat sie „Kugrebezi“

Von Von Marina Huber, 26. August 2010, 00:04 Uhr
Die erste Stahl war eigentlich Gips und geheißen hat sie „Kugrebezi“
Kunigunde Schönswetter arbeitet mit Acryl. Bild: mahu

ST. PANTALEON. Kunigunde Schönswetter ist Mitbegründerin des Stahlsymposiums in Riedersbach. Nicht mit Flex und Stahl, sondern mit Pinsel und Farbe arbeitet sie derzeit als Ehrengast in der Energie AG. Über die Malerei, den „Kugrebezi“ und die Gabe ihres verstorbenen Mannes, alle in Begeisterung zu setzen, hat die Warte mit ihr gesprochen.

Die Flex kreischt, wild sprühen die Funken, Werkstattgeruch liegt in der Luft. Draußen, vor der Halle steht ein Bagger. Immer wieder plumpst die riesige Schaufel auf ein Metallrohr. Kunst eben. Seit Monatsbeginn schuften 16 Künstler in der Gipshalle der Energie AG in Riedersbach. Die Stahl, so die Kurzform von Stahlsymposium, ist weit über die Grenzen hinaus bekannt. Ins Leben gerufen hat sie 1989 das Ehepaar Schönswetter.

Warte: Frau Schönswetter, woran arbeiten Sie gerade?

Schönswetter: Ich mache großflächige Malerei. Ich arbeite mit Acryl, spachtle hauptsächlich. Ich male viele übereinanderliegende Schichten, wobei immer etwas von der unteren Schicht durchscheint.

Warte: Haben Sie bestimmte Motive?

Schönswetter: Alles was in mir ist, kommt heraus. Das sind verborgene Schätze, die ich freilege.

Warte: Haben Sie auch mal mit Stahl gearbeitet?

Schönswetter: Ja, früher schon. Aber ich hatte schon mehrere Bandscheibenvorfälle und da ist es besser, wenn ich mich der Malerei zuwende.

Warte: Wie ist damals die Stahl eigentlich entstanden?

Schönswetter: Schülerarbeiten waren damals in der Energie-AG ausgestellt. Mein Mann hat die Gipshalle gesehen und gemeint, da müsste es wunderbar zu arbeiten sein. Wenn mein Mann etwas gerochen hat, hat er sofort zugegriffen. Er hat den damaligen Kraftwerksleiter Peter Josef Kneissl überzeugt, dass es interessant wäre, wenn man die drei Hochschulen Salzburg, Linz und Wien einladen würde. Mein Mann hat die große Gabe gehabt, alle in Begeisterung versetzen zu können. Wir haben Kontakt aufgenommen mit den Kunsthochschulen und so hat das erste Gips-Symposium stattgefunden.

Warte: Die erste Stahl war also eigentlich Gips?

Schönswetter: Ja, die Studenten arbeiteten 1989 mit Gips. Dann sah mein Mann viel Schrott. Interessanten Schrott. Von den Kohlenmühlen die Schlagplatten und vieles mehr. Ein Jahr nach dem Gips-Symposium hat er Künstler eingeladen, um mit Stahl zu arbeiten.

Warte: Wie hat sie sich zu einem internationalen Ereignis entwickelt?

Schönswetter: 1991 haben wir gemeinsam mit Künstlern aus Bayern gearbeitet. Das war das erste internationale Symposium. Kunstgrenzbezirk hat es damals geheißen, wobei ich den Namen „KUGREBEZI“ kreiert habe. Jeder hat vom Kugrebezi gesprochen. Dafür hat die Energie-AG den Maecenas-Preis, das ist ein Kunstsponsoring-Preis, erhalten. Ab diesem Zeitpunkt war die Aufgeschlossenheit der Energie AG noch größer. Wie dann Betriebsleiter Siegfreid Pfeffer gekommen ist, taten sich noch mehr Möglichkeiten auf. Der hat ein großes Herz für das Stahlsymposium. Die Möglichkeiten, in erster Linie was die Bereitstellung von Material betrifft, sind ständig gewachsen.

Warte: Entspricht die Stahl heute noch Ihrer Grundidee?

Schönswetter: Ja. Hier, wo die Infrastruktur gegeben ist, haben Künstler die Möglichkeit, in Dimensionen zu arbeiten, die sie sonst nicht so leicht vorfinden.

Warte: Welche Rolle hat Kunst in Ihrer Ehe gespielt?

Schönswetter: Eine sehr große. Mein Mann hat gesagt, dass ohne mich das Ganze nicht möglich wäre. Ich habe jahrelang jeden Tag gekocht. Ich habe immer geschaut, dass es wirklich ein Symposium ist, dass Gespräche stattfinden. Wenn man gemeinsam isst und trinkt finden die lockersten und ehrlichsten Gespräche statt. Wir haben uns gegenseitig ergänzt.

Warte: Haben Sie schon einmal eine Stahl ausgelassen?

Schönswetter: Ja, in dem Jahr, als mein Mann gestorben ist. Das war 2006. Mein Mann ist zwei Wochen vor der Stahl gestorben. Er hatte alles vorbereitet. Der ganzen Familie war es wichtig, dass das von ihm vorbereitete Symposium stattfindet.

• Abschlusspräsentation der Arbeiten des Stahlsymposiums am Freitag, 27. August, 19.30 Uhr in der Gipshalle des Kraftwerkes Riedersbach.

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