Welser Wirt rechnet mit Rückkehr von früheren Mitarbeitern aus der Industrie
WELS. AMS-Chef kann diesen Trend noch nicht bestätigen, doch er schließt ihn auch nicht aus.
Von den aktuellen Problemen der Industrie könnte eine Branche überraschend profitieren. Es sind die Gastronomen, die in den Covid-Jahren allein in Wels und Umgebung hunderte Mitarbeiter an die produzierenden Unternehmen verloren haben. Nun könnte sich der Trend drehen.
Damit rechnet der Welser Gastwirt Bernhard Obermair. "Das AMS bekommt jetzt sehr viele Arbeitslose von der Industrie. Etliche Betroffene haben vorher in der Gastronomie gearbeitet und warten jetzt ab, wie es mit ihnen weitergeht." Dass ehemalige Mitarbeiter, die bei Fronius oder anderen Industriebetrieben zuletzt ihren Job verloren haben, mit wehenden Fahnen zurückkehren werden, hält auch Obermair für illusorisch: "Die schauen jetzt, dass sie woanders einen Job bekommen. Wir merken noch nichts davon. Das kann sich aber bald ändern", sagt Obermair. Der Wimpassinger Gastronom wagt eine Prognose: "Die Leute retten sich mit dem Arbeitslosengeld über den Sommer. Im Herbst wird sich die Situation dann ändern. Wenn die Fixkosten drücken und die Mieten nicht mehr bezahlt werden können, werden sie in die Gastro auch wieder zurückkehren. Das ist mein Eindruck", sagt Obermair.
Unterdessen hätten sich auch in der Gastronomie die Arbeitsbedingungen und Verdienstmöglichkeiten wesentlich verbessert: "Neben den stark gestiegenen Löhnen sind jetzt auch die Arbeitszeiten besser geworden. Wir zum Beispiel haben vor einem Jahr den Samstagabend aufgegeben, um unsere Mitarbeiter nicht zu überlasten."
Suche nach Schwarzarbeit
Ehemalige Bedienstete seien bereits vorstellig geworden: "Sie würden gerne bei uns aushelfen, aber anmelden darf ich sie nicht. Meine Antwort ist immer die gleiche. Darauf lasse ich mich nicht ein." Sein ganz persönliches Jammertal, ausgelöst durch eine existenzbedrohende Personalknappheit, hat der innovative Wirt hinter sich gelassen: "Es gibt noch immer Lücken, doch wir sehen der Zukunft jetzt wieder positiv entgegen", versichert Obermair.
Die Hoffnung auf zusätzliche Kellner und Köche kann der Welser AMS-Chef Othmar Kraml dem Paradewirt noch nicht machen: "Die Schwierigkeiten bei Fronius und anderen Betrieben treffen in erster Linie Arbeitsmigranten aus den neuen EU-Ländern. Ob ein bulgarischer Metallarbeiter, der gerade arbeitslos geworden ist, in die Gastronomie wechselt, sehe ich noch nicht." Man müsse jetzt einmal die Entwicklung abwarten. Möglich sei auch, dass Betroffene zum Arbeiten in ihre Länder zurückkehren würden.
Um Mitarbeiter bei der Stange zu halten, fährt Obermair ein Rundumprogramm. Ein Beispiel: "Das AMS bietet ein Programm für Asylwerber mit Deutschkenntnissen an. Einem, der bei mir arbeitet, zahle ich jetzt einen Sprachkurs."
Na hoffentlich kommen doch einige zurück, dann könnte Herr Obermair das Mittagsmenü doch vor 11 Uhr ins Internet stellen - oder es ist noch nicht klar was die Küche bis Mittag fertig haben wird.
Das ist doch einfach nur krank, darauf zu hoffen, dass den potentiellen Mitarbeitern das Geld ausgeht und sie damit gezwungen wären, wieder in der Gastro anzufangen. Genau wegen dieser Sklavenhaltereinstellung, verlieren sie auch nach der Reihe ihre Mitarbeiter und dann wundern??
Ich komme selber aus der Gastro, aber würde niemals mehr zurück gehen, never ever!!
Es geht nicht "potentiellen Mitarbeitern das Geld aus", sondern die Arbeitsplätze in der Industrie schwinden kontinuierlich. Dieser Gedanke ist nicht krank, sondern leider Realität.
Ob es "Rückkehrer" geben wird oder nicht, hängt natürlich auch vom Sozialstaat ab, wie weit es weiterhin unterstützt wird, einen angebotenen Arbeitsplatz abzulehnen.
Ich verstehen, dass man etwas ablehnt oder über Arbeitsstellen lästert, wenn man bessere Alternativen hat. Aber ohne Alternativen wird es zum Privatvergnügen, welches nicht weiterhin vom Staat unterstützt werden darf.
Als „a bissal überheblich“ lässt sich diese Passage im Artikel trotzdem werten. 😉
Die höchste Entwicklungsstufe des Nationalsozialismus ist der Kapitalismus. Weil er noch über dem Rassismus, dem Terror und der Vernichtung steht. Das Arbeitssklaventum war am Ende wichtiger als die Vernichtung als unerwünscht Definierter. Die Gier nach Ausbeutung der Arbeitskraft und persönlichem Profit hat den Vernichtungswunsch besiegt. Am Ende dreht sich alles um den Profit der Wenigen. Das packte FPÖ-Jörg Haider sehr aussagekräftig in den Spruch von der seiner Ansicht nach "ordentlichen Beschäftigungspolitik im Dritten Reich".
Es muss eine Gesellschaft geschaffen werden, in der niemand auf irgendwelche miesen und mies bezahlten Jobs profitgieriger Unternehmer angewiesen ist. Sollen sie doch selbst zu ihren "Scheissjob"-Konditionen arbeiten gehen und eine ärmliche Pension erhalten!
Unglaublich kranke Sichtweise von Seiten der Gewerkschaft.
Kapitalismus mit Nazis uns Rechtsextremismus gleichzusetzen, ist reine Hetze auf dem untersten Niveau des Klassenkampfes.
Machen Sie sich selbstständig und alles richtig, oder schweigen Sie besser.
Irgendwer muss ja auch Geld für den Staat und Personen wie Sie verdienen.
Dafür ist der "Kapitalismus" wohl wieder gut genug.
Es ist niemand gezwungen, einen Job anzunehmen. In Österreich darf sich ein jeder selbständig machen. Ist halt nicht so bequem wie ein Job im Dienstnehmerverhältnis, dafür aber oft sehr lukrativ.
Paraniode Wahnvorstellungen?
🤣🤣🤣
Industrie-KV und Gastro-KV sind höchst unterschiedliche Welten.
Da könnte es locker passieren, dass die Industrie-Arbeitslose mehr ausmacht als der Gastrojob.
Aber nicht sehr lange.
Nachhaltigkeit sieht anders aus.
doch schon sehr lange! sogar de facto unbegrenzt! Notstandshilfe ist ja auch nicht wesentlich geringer!
Beispiel Gastronomie Service: Montag bis Freitag von 17:00 bis 23:00. Verdienst: NETTO 3000,- Euro + Trinkgeld. Bewerbungen: 0 (null).