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Alfred Billy: Vater der Druckgraphik

Von Irene Gunnesch, 26. Februar 2015, 00:04 Uhr

Als Werkstättenleiter an der Kunstschule (heute Kunstuni) der Stadt Linz prägte er als "Übervater der Druckgraphik" bis 1983 Generationen von Kunstschaffenden. Nun ist Alfred Billy im Alter von 94 Jahren gestorben.

Die Druckwerkstätte hatte ein besonderes Flair. Sie war für mich ein Zufluchtsort!" – Therese Eisenmann, Künstlerin und Landeskulturpreisträgerin 2009, erinnert sich an ihre "Lehrzeit" an der Linzer Kunsthochschule in der Druckgraphik-Werkstätte bei Alfred Billy, der nun im Alter von 94 Jahren gestorben ist: "Das Positive am Billy war sicher, dass er einen thematisch das machen ließ, was man machen wollte. Er sagte immer, dass er sich da nicht einmischt, und das war für mich sehr wichtig, sonst hätte ich meine Hexenskizzen und Totengespräche nie machen können!"

Eingemischt hat sich Billy jedoch in alle technischen Belange, das war sein Beruf ebenso wie seine Leidenschaft bis in die letzten Stunden seines Lebens. Noch, als er in der Vorwoche in der Konditorei Jindrak an der Hauptstraße vor seinen Fans durchaus so etwas wie Hof hielt, sprach er über seine Passion, den Radier- und Litho-Druckerpressen das Letzte abzuverlangen, was an Schattierung, an Feinjustierung eines Striches möglich war.

Geboren 1920 in Linz, absolvierte Alfred Billy seine Lehre als Steindrucker in der Druckerei Draschny und begann bald nach dem 2. Weltkrieg in der Druckerei Waltl-Weigl zu arbeiten, die er bis 1951 als Technischer Leiter führte. Dort entstand in der Technik des Steindruckes Massenware in Farbe: Verpackungen für die Linzer Lebensmittelindustrie, etwa für Tietze-Feigenkaffee, für die Neapolitanerschnitten vom Gerhardinger, auch die damals so beliebten Heiligenbilder.

Als Werkstättenleiter an der Kunstschule (heute Kunstuni) der Stadt Linz prägte er als "Übervater der Druckgraphik" bis 1983 Generationen von Kunstschaffenden. Und ab 1985 leitete er die Werkstätte für künstlerische Lithographie und Radierung auf Schloss Sigharting. Alfred Billy arbeitete auch mit zahlreichen renommierten Künstlern zusammen, mit Hans Staudacher, mit Jürgen Messensee, mit Bernhard Luginbühl.

Neben seiner Lehrtätigkeit gestaltete und druckte er zahlreiche Plakate für die Neue Galerie, Ehren-Urkunden der Stadt Linz und war auch selbst künstlerisch tätig, experimentierte mit Drucken auf Gummitüchern. Im Jahr 2007 war ihm eine Ausstellung im Linzer Stadtmuseum Nordico gewidmet. Der letzte Tribut an eine markante Linzer Kunstpersönlichkeit.

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