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Peschek vor Emotionsduell mit Ex-Klub Rapid: "Sind für eine Überraschung gut"

Von Raphael Watzinger, 24. November 2023, 06:00 Uhr
Peschek: "Vielleicht schaue ich, wer meinen Sitzplatz bei Rapid geerbt hat"
Blau-Weiß-Linz-Geschäftsführer Christoph Peschek Bild: GEPA pictures/ Manfred Binder

LINZ. Interview: Blau-Weiß-Linz-Geschäftsführer Christoph Peschek über den kommenden Gegner, Zahlen und den neuen Vorstand.

Neun Jahre war Christoph Peschek in führenden Funktionen bei Rapid tätig – am Sonntag kehrt er als Geschäftsführer von Blau-Weiß Linz beim Auswärtsspiel in der Fußball-Bundesliga in sein altes Wohnzimmer zurück. Im Interview spricht der 40-Jährige über das Emotionsduell, die vergangene Hauptversammlung und einen Ausblick in die Zukunft.

OÖNachrichten: Hand aufs Herz: Das Duell mit Rapid ist sicher für Sie ein ganz besonderes, oder?

Christoph Peschek: In der Vorsaison war ich schon einmal in Hütteldorf mit Blau-Weiß zu Gast – damals noch in der zweiten Liga gegen das Amateurteam von Rapid. Dieses Mal geht es in der Bundesliga gegen die erste Mannschaft, das wird alleine vom Zuseheraufkommen noch einmal ganz speziell. Natürlich wird es sicher auch für mich bewegend sein. Es ist ja kein Geheimnis, dass ich mit Rapid sein Kindheitstagen verbunden bin.

Finden Sie den Weg zur Auswärtskabine?

Das hoffe ich. Wo ich mich hinsetze, weiß ich aber noch nicht. Während meiner Rapid-Zeit hatte ich immer den gleichen Sitz in der Rapid-Loge. Vielleicht schaue ich einmal rüber, wer diesen Platz geerbt hat (schmunzelt).

Video: Blau-Weiß-Geschäftsführer Christoph Peschek im OÖN-Interview: 

Blau-Weiß gastiert nach dem gewonnenen Derby bei einem Klub, der in der Länderspielpause den Trainer gewechselt hat. Was ist gegen Rapid möglich?

Unser Trainer Gerald Scheiblehner hat schon oft zu mir scherzhalber gemeint: "Du musstest extra nach Linz kommen, damit du einmal einen Derby-Heimsieg genießen kannst." (Anm.: Rapid wartet im Allianz-Stadion immer noch auf einen Sieg gegen die Austria). Alleine von den Möglichkeiten ist Rapid der haushohe Favorit. Aber unsere Mannschaft hat gezeigt, dass sie eine positive Entwicklung genommen hat und immer für eine Überraschung gut ist.

Eine kleine Überraschung war auch der neue Blau-Weiß-Vorstand, der am Mittwoch bei einer Hauptversammlung gewählt wurde. Mit Eveline Pupeter und Johann Kalliauer sind zwei Personen neu dabei. Im Umfeld ist vor allem die Nähe zur SPÖ ein Thema – kann Parteipolitik für einen Fußballklub gefährlich sein?

Wir sind in der Stadt Linz verwurzelt und auch sehr stolz über die Unterstützung, wie etwa von Bürgermeister Klaus Luger. Der Klub muss im Mittelpunkt stehen, wir sind bodenständig, nahbar und haben eine große Vielfalt. Auch ich suche Kontakt in alle Bereiche – und frage nicht davor, was jemand wählt.

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Ein Thema bei der Hauptversammlung war auch eine Bilanz der vergangenen Saison sowie ein Ausblick für die aktuelle Spielzeit. Nehmen Sie uns mit in die blau-weiße Zahlenwelt.

Im Zuge unserer Wachstumsstrategie haben wir uns im Bereich der Zuseher von durchschnittlich 1027 Besuchern auf derzeit 4859 verbessert, bei den Jahreskartenbesitzern von 446 auf 2705 und bei den Business-Partnern von 34 auf 111. Auch bei den Vereinsmitgliedern freuen wir uns über eine Steigerung von 279 auf 351. In der vergangenen Saison haben wir einen Umsatz von 3,66 Millionen Euro erwirtschaftet, aber leider auch ein negatives Ergebnis von 612.000 Euro. Das hat vor allem damit zu tun, weil in die Mannschaft investiert wurde und natürlich in Folge des Aufstiegs auch Prämien zu bezahlen gewesen sind. Außerdem hat es Bereinigungen von Vorauszahlungen gegeben. In der aktuellen Saison gibt es deutliche Erlössteigerungen, und wir erwarten eine Verdopplung des Umsatzes. Am Ende soll eine schwarze Null stehen. Wir streben nicht nach Rekordgewinnen, wollen auch effizient investieren. Die Perspektive auf Sicht ist, dass wir einen zweistelligen Millionenbereich beim Umsatz dastehen haben.

Sind Winter-Transfers finanziell möglich?

Wir befinden uns in einem ständigen Austausch mit Trainer Scheiblehner und Sportchef Christoph Schösswendter. Wir halten Augen und Ohren offen, sind mit dem aktuellen Kader aber sehr zufrieden. Proaktiv werden wir wohl nicht tätig sein, zumal wir mit Lukas Tursch, Erwin Softic und Mehmet Ibrahimi praktisch drei Neuzugänge aus den eigenen Reihen haben werden.

Blau-Weiß gegen Rapid

Matchplan #005
"Ein Spiel auf Augenhöhe wird es bei Rapid gegen Blau-Weiß Linz wohl nie geben", sagt Sportredakteur Raphael Watzinger in der OÖN-Fußballsendung "Matchplan" bei Klaus Mittmansgruber.
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Autor
Raphael Watzinger
Redakteur Sport
Raphael Watzinger

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