B&R-Gründer Rainer kauft Signa-Prunkstück in Wien
WIEN/STROBL. Innviertler Industrieller erwirbt das Bauwerk, in dem der Verfassungsgerichtshof untergebracht ist
Josef Rainer hat wieder zugeschlagen: Der aus dem Innviertel stammende Industrielle kauft ein Prunkstück aus dem Immobilien-Portfolio der insolventen Signa Prime. Es handelt sich um das neoklassizistische Bauwerk an der Ecke Renngasse/Freyung im ersten Wiener Bezirk, in dem der Verfassungsgerichtshof und das Kunstforum, das die Bank Austria bald schließen wird, untergebracht sind.
Der Insolvenzverwalter von Signa Prime, Norbert Abel, teilte am Mittwoch mit, dass nach Beginn des Prozesses im September nun an den Bestbieter verkauft werde. Das ist die JR Investment GmbH in Strobl am Wolfgangsee, die zur Privatstiftung von Josef Rainer gehört, wie die "Presse" berichtete und informierte Kreise den OÖNachrichten bestätigten. Zum Kaufpreis herrscht Stillschweigen, Insidern zufolge dürfte er sich um die 100 Millionen Euro bewegen.
Rainer hatte 1979 mit Erwin Bernecker B&R in Eggelsberg gegründet. 2017 verkauften sie das Automatisierungs-Unternehmen um kolportierte 1,8 Milliarden Euro an den Schweizer ABB-Konzern. In den vergangenen Jahren investierte Rainer in Immobilien in Bestlagen. 2023 etwa kaufte er von Rene Benkos Signa das Eckhaus in der Kärntner Straße in Wien, in dem Apple untergebracht ist, um 95 Millionen (mehr dazu lesen Sie hier).
Für Insolvenzverwalter Abel ist es der bisher größte Verkauf, um Geld für die Gläubiger in die Masse zu spülen. Ein Objekt in der Mariahilfer Straße wurde veräußert, auf der Verkaufsliste stehen noch in Wien die ehemalige Postsparkasse und das Goldene Quartier sowie in Innsbruck das Kaufhaus Tyrol und ein Objekt in der Anichstraße.
Bravo. Ein sehr umsichtiger Investor.