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Metaller-KV: Löhne und Gehälter steigen um 4,8 Prozent

Von nachrichten.at/apa, 18. Oktober 2024, 12:57 Uhr
Voest Metaller
(Symbolfoto) Bild: Reuters

WIEN. Die rund 200.000 Beschäftigten der Metallindustrie erhalten ab 1. November um bis zu 4,8 Prozent mehr Lohn und Gehalt.

Das gaben am Freitag Arbeitgeber und Arbeitnehmer bekannt, die Einigung dazu fand bereits bei den vorjährigen KV-Verhandlungen statt. Allerdings war die konkrete Erhöhung von der aktuellen rollierenden Inflation abhängig. Diese lag zwischen Oktober 2023 und September 2024 bei 3,8 Prozent.

Macht mit der bereits zusätzlich vereinbarten Erhöhung um ein Prozent unterm Strich ein Plus bei den IST-Löhnen von 4,8 Prozent. Die Lehrlingseinkommen werden mit Anfang November im Schnitt um rund 5,4 Prozent erhöht. Zulagen und Aufwandsentschädigungen steigen um 3,8 Prozent. Die Zulage für Nachtarbeit bzw. für die 3. Schicht wird um 8,16 Prozent angehoben. Der neue Mindestlohn liegt bei 2.518,43 Euro, wie die Gewerkschaften PRO-GE und GPA sowie die Arbeitgeber der Metalltechnischen Industrie mitteilten. Die KV-Einigung gilt für alle sechs Fachverbände der Metallindustrie/Bergbau.

Auch heuer kommt wieder die Wettbewerbsklausel zu tragen, wodurch die Lohn- und Gehaltserhöhung für manche Beschäftigten geringer ausfallen können - wenn ihr Arbeitgeber in einer sehr schwierigen wirtschaftlichen Situation ist. Unter bestimmen Voraussetzungen kann die Erhöhung um 0,75 Prozent bzw. um 1,5 Prozent verringert werden, wenn dafür ein Ausgleich durch mehr Freizeit oder durch eine Einmalzahlung erfolgt. Grundlage ist eine Formel, die den Personalaufwand im Verhältnis zur Wertschöpfung errechnet.

"Wir erleben gerade die längste Rezessionsphase seit 1946. Diese Härtefallklausel soll vor allem personalintensiven Betrieben helfen, Beschäftigung zu sichern", so die beiden Chefverhandler auf Arbeitnehmerseite, Reinhold Binder (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA). Und sie betonten: "Der Kollektivvertragsabschluss ist ein kräftiges Zeichen für eine lösungsorientierte Sozialpartnerschaft."

Karl Dürtscher (GPA):

Reinhold Binder (PRO-GE):

Wettbewerbsklausel 

Für Christian Knill, Obmann des Fachverbandes der Metalltechnischen Industrie, ist mit dem zweijährigen Abschluss ein großer Schritt gelungen, hervorzuheben sei auch dass personalintensive Betriebe durch die Wettbewerbsklausel "zumindest teilweise" entlastet würden. Bei der Wettbewerbsklausel erhöhten sich die IST-Löhne und -Gehälter um 3,3 Prozent bzw. 4,05 Prozent, rechnete er Freitagmittag in der Wirtschaftskammer vor.

Christian Knill (Fachverband Metalltechnische Industrie):

Christian Knill, Obmann des Fachverbands Metalltechnische Industrie: "Ein kreativer Zugang, denn uns und den Gewerkschaften ist bewusst, dass die im europäischen Vergleich sehr hohen Abschlüsse der letzten Jahre unsere Betriebe und den Standort massiv belastet haben." Die Metalltechnische Industrie befinde sich seit dem dritten Quartal 2022 in der Rezession, jedes zweite Unternehmen erwartet heuer ein negatives Ergebnis, die Konjunkturaussichten blieben verhalten. "Die neu zu bildende Bundesregierung ist gefordert, Sofortmaßnahmen zu setzen, die den Unternehmen wieder Luft zum Atmen geben. Dazu zählen die rasche Senkung der Lohnnebenkosten, ein umfassender Bürokratieabbau sowie gezielte Investitionen in Bildung und eine nachhaltige Energieversorgung", so Knill.

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13  Kommentare
13  Kommentare
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martl13 (440 Kommentare)
am 18.10.2024 18:54

und Zack, nächster Rückgang in der Baubranche weil alles wieder teurer wird

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wertz (1.011 Kommentare)
am 18.10.2024 16:23

Gewerkschaft als größter Arbeitsplatzvernichter und Inflationstreiber wie sie leibt und lebt

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2good4U (20.134 Kommentare)
am 18.10.2024 16:48

Die Reallöhne sinken seit Jahren.

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Damax (640 Kommentare)
am 18.10.2024 17:24

Sie sind sicher ein Leistungsträger, wenn Sie zu so einer Uhrzeit schon besoffen sind

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14140107 (141 Kommentare)
am 18.10.2024 18:47

Frage mich welche Leistung sie bringen
so ein Schwachsinn

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nangpu (1.974 Kommentare)
am 18.10.2024 19:15

Als Arbeitsplatzvernichter würde ich die Gewerkschaft nicht bezeichnen.
In die Medien kommen's halt meist nur, wenn es um Gehaltsverhandlungen geht.

In Zukunft wird dies anders aussehen. Die z.B. Autoindustrie in Europa liegt am Boden.
Das werden diese und auch andere Branchen deutlich zu spüren bekommen.
Eigentlich ist jetzt schon Feuer am Dach.

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espresso.perdue (829 Kommentare)
am 18.10.2024 14:38

Klingt ja recht nett diese 4,8 %
Schau ma mal. welche Betriebe noch in der Lage sind das zu stemmen, oder ihre Produktion doch lieber dorthin verlagern wo es billiger hergeht.

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2good4U (20.134 Kommentare)
am 18.10.2024 16:49

Das mit dem Verlagern ist nicht immer so einfach, wie sich das manche vorstellen.
Auch die Qualität die man da oft bekommt ist nicht vergleichbar.

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Kukilein (713 Kommentare)
am 18.10.2024 13:17

Was vesteht denn der Herr Knill unter der Sofortmaßnahme "nachhaltige Energieversorgung"? Wie soll denn diese Sofortmaßnahme der Industrie JETZT wirtschaftlich helfen oder wie wirkt sich diese Maßnahme überhaupt auf den Wirtschaftsstandort aus?

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spoe (16.028 Kommentare)
am 18.10.2024 14:32

Investitionen in eine nachhaltige Energieversorgung, was ist in der heutigen Zeit daran so schwer zu verstehen? Momentan passiert ja ziemlich wenig, außer dass man viele Private in eine PV-Investition oder E-Autos drängt, aber das Netz hinkt da weit hinten nach.

Netzverbesserungen wie mehr geregelte Trafostationen, Speicherkraftwerke, Wasserkraft stärken, Windenergie, PV etc.

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amha (12.905 Kommentare)
am 18.10.2024 14:34

Was versehen Herren wie Muchitsch oder Dürtscher überhaupt von Wirtschaft?

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peterzeitung (25 Kommentare)
am 18.10.2024 15:50

An vorderster Front brauchen wir mehr Wind, bissl Wasserkraft könnte noch gehen, Pumpspeicher soviel möglich, und Speicher allgemein, dazu Ausbau der Netze. Auch wenn es einigen Mitbürgern die Grausbirn' aufstellt wenn sie nur ein Windrad sehen. Ich find die ja eher cool und futuristisch, gerne mehr davon!

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Kukilein (713 Kommentare)
am 18.10.2024 18:48

Schon aber durch diese ganzen Umbauten wird der Strom bzw die Netzentgelte jetzt aktuell noch teuerer, oder?

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