Ein Londoner mit Liebe zum Mühlviertel
John Leach, Londoner mit Liebe zum Mühlviertel, ist im 83. Lebensjahr gestorben.
Als Multi-Instrumentalist wusste er, gemeinsam mit der Medley Folk Band, viele oberösterreichische Musikliebhaber zu begeistern, nun ist er im 83. Lebensjahr einer langwierigen Krankheit erlegen: John Leach, Londoner mit Liebe zum Mühlviertel, dessen Mutter aus dem Stifter-Geburtsort Oberplan im Böhmerwald stammte.
Medley-Alben aus den 80er Jahren tragen auch die Handschrift von John Leach. Handwerks- und Minnelieder, irische und schottische Folksongs arrangierte er gemeinsam mit Bandleader Robert Höfler. 2001 ließ er sich für meine TV-Doku über die Medley Folk Band ("frölich geschrey") wieder aus London einfliegen, um seine Meisterschaft als Solist auf dem hackbrettähnlichen Cimbalom (Zymbal) beizutragen.
Ritterschlag durch Strawinsky
John Leach kehrte zu seinen Familienwurzeln in Oberplan zurück, besuchte Verwandte in Lembach und verliebte sich in das Mühlviertel. Da war er in England bereits ein begehrter Studiomusiker und – mit seltenen Instrumenten osteuropäischer, asiatischer und arabischer Kulturen – gefeierter Solist großer Symphonieorchester. Als musikalischen Ritterschlag empfand er es, als ihm Igor Strawinsky ein Musikstück widmete.
In "seinem" Londoner Stadtteil Fulham führte dieser großartige Musiker Besucher gerne in jahrhundertealte Pubs am Themse-Ufer, bei seinem geliebten Scotch akzeptierte er 18 Jahre als ideales Alter. Wer bei John übernachtete, musste übrigens keinen Wecker stellen, denn schon vor dem Frühstück begann der Hausherr, Violine zu üben. Und dann legte er eine alte Platte der Mühlviertler Medley Folk Band auf.