Schumanns Klaviertrios ins rechte Licht gerückt
Im Rahmen der Dienstagskammermusik holte das Trio Wanderer jenes Konzert, das am 12. März infolge des dramatischen Todesfalls von Herwig Strobl kurz vor Konzertbeginn abgesagt werden musste, vergangenen Dienstag in der Landesgalerie nach. Der Abend war dem Andenken des oberösterreichischen Musikers gewidmet.
Auf dem Programm die drei Klaviertrios von Robert Schumann, die zwischen 1847 und 1851 entstanden und eine Sonderstellung innerhalb der Gattung als auch im Werk Schumanns einnehmen. Drei Werke, die unterschiedlicher nicht sein könnten, die eine große Palette des emotionalen Vokabulars abklopfen, aber formal, harmonisch und in der Art und Weise des Einsetzens der Instrumente innovative Wege beschreiten und sich vom Vorbild Mendelssohn abheben.
Schumann arbeitet hier mit faszinierenden Klangeffekten, mit einem fast irritierenden Gespinst von Pizzicato-, Arco-, Legato- und Staccato-Effekten, die zu den großartigsten Einfällen der gesamten Klaviertrio-Literatur gehören.
Diese reizvollen Klangspielereien hat das Trio Wanderer – Vincent Coq (Klavier), Jean-Marc Phillips-Varjabédian (Violine) und Raphaël Pidoux (Cello) – ungemein präzise und bestechend in der Wirkung umgesetzt und so die Vielschichtigkeit in diesen drei Werken deutlich herausgearbeitet. Dazu kommen eine stupende technische Perfektion und eine mitreißende Leidenschaft. (wruss)
Fazit: Ein absolut überzeugendes Konzert, das Schumanns Klaviertrios ins rechte Licht rückte und das Publikum restlos begeisterte.
Klassik: Trio Wanderer, Dienstagskammermusik in der Landesgalerie Linz, 4. Juni