Viel Wirbel für einen Titel ohne Mittel
Landeskulturbeirat: Warum alle der FPÖ bei der Nominierung des "deutschnationalen" Innviertler Malers Manfred "Odin" Wiesinger auf den Leim gehen.
Die breite Mehrheit der Oberösterreicher hatte bis gestern noch nie etwas vom Landeskulturbeirat (LKB) gehört. Und das zu Recht. Doch als ruchbar wurde, dass der in Andorf pinselnde Manfred "Odin" Wiesinger von der FPÖ für dieses Gremium nominiert wurde, hatte sich in der Wahrnehmung des LKB etwas verändert. Seit Wiesinger 2016 von Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer als Lieblingsmaler geoutet worden ist, kann er sich der Aufträge nicht mehr erwehren. Von der beherzt agierenden Oberösterreich-Gruppe der Grazer Autorenversammlung (GAV) über die engagierte Kulturplattform Oberösterreich (Kupf) bis SPÖ und Grüne flatterten offene Briefe durchs Internet, in denen Landeshauptmann Thomas Stelzer aufgefordert wurde, Wiesingers Bestellung zu verhindern. Warum eigentlich? Weil Wiesinger ein "deutschnationaler" Maler sei, dessen Signatur Ähnlichkeiten zur nationalsozialistischen Odal-Rune aufweist und der eine "Bildserie mit dem Titel ,Endsieg’" fabriziert hat.
Auf OÖN-Nachfrage wollte Stelzer in das Nominierungsrecht von Parteien nicht eingreifen. In der Regierungssitzung um 15 Uhr wurde Wiesinger mit den Stimmen von ÖVP und FPÖ gegen jene von SPÖ und Grünen durchgewinkt, genauso wie die zwei weiteren FPÖ-Vorschläge: Architekt Wolfgang Sedelmaier (Schärding) und Galeristin Birgit Standl (Linz).
Im Gespräch mit den OÖN hatte Wiesinger gestern freilich Antworten vorbereitet, warum er die vier Hände mit jeweils abgerissenen Fingern zeigende Lithografie aus den 90er-Jahren "Endsieg" genannt hat. Das sei von Kämpfer-Parolen im Jugoslawien-Krieg abgeleitet. Und so wie Wiesinger weiß, welche Reflexe er mit diesem abscheulichen Titel auslöst, spekulierte auch die FPÖ mit der Reaktion auf die Nominierung. Allerdings für ein Amt, das diesen Titel nicht verdient: Der 1988 gegründete LKB wird nach Mandatsverteilung im Landtag (ÖVP: vier Mitglieder, FPÖ: drei, SPÖ und Grüne je eines) und auf Zuruf von Kultur-Institutionen beschickt. Die Beschlüsse des 25-köpfigen Gremiums haben ausschließlich beratende Funktion für die Kulturpolitik, die sich um diese Beratung traditionellerweise nicht schert.
Mit Fortdauer der vierjährigen Periode fällt es im LKB immer schwerer, Mitglieder für Sitzungen zu motivieren. Der aktuell Vorsitzende Paul Stepanek bangt also beim LKB-Abschlussplenum am 3. Juni um die Beschlussfähigkeit (Anwesenheit von mehr als der Hälfte der Mitglieder). Der neue LKB wird am 14. Juni konstituiert – mit dem bisher wegen keinem der erhobenen Vorwürfe rechtskräftig verurteilten Manfred "Odin" Wiesinger. Sollte der Andorfer Maler gegen eine der Empfehlungen stimmen, gibt es 24 andere Mitglieder, die das regeln können – wie etwa den ehemaligen Bruckneruni-Vizerektor Josef Eidenberger, Goldhauben-Obfrau Martina Pühringer, Schauspieler Erich Josef Langwiesner, AK-Referentin Elfi Sonnberger, Kupf-Chefin Verena Humer oder Theater-Phönix-Geschäftsführerin Romana Staufer-Hutter.
Die FPÖ hat diese Aufregung günstig vor der EU-Wahl orchestriert. Und alle haben mitgespielt.
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Zufällig fand ich einen Kommentar, welcher der Sache mmn besser uf den Grund geht. Leider läßt die neue Version keine BB Codes mehr zu, sodass leider der Link kopiert werden muss:
https://ooe.orf.at/news/stories/2981481/
Beim Artikel über den Rücktritt von Thomas Baum ist die Kommentarfunktion offenbar deaktiviert, aber man erhält keinen Hinweis darauf.
Die neue Version ist durchaus noch ausbaubar.
Geh leck. Wars nicht schon oft so, dass der Doktor gfährlicher war als die Krankheit? Und dass das Bild schrecklicher als der Krampus?
Und Herr grubmüller: Welche Rolle spielten die OON?So ein Schmarrn. Die erste Botschaft, die ich bekam, es war vor sechzig Jahren und ich hab geistig die Lehrerin vor mir, betonte das Moment des dauernden Friedens speziell zw Frankreich und Deutschland.
Was will der Mann? Offensichtlich keinen Frieden.
(Wie kann ein kämpfender Burschenschafter Frieden wollen, ist ja wie Feuer und Wasser.)
Der Mann erscheint mir gefährlich.
Wenn man den kontinuierlichen Weg der österreichischen Öffentlichkeit und Politik nach Rechtsaußen in Ordnung findet, ist der Kommentar mit seiner Häme gegen jene, die diese Entwicklung kritisieren, völlig richtig. Wenn man diesen Weg nach rechts aber falsch findet, erinnert der Kommentar schon arg an Biedermann und die Brandstifter: Wird schon nichts Arges sein.
Sehr geehrter Herr Grubmüller, in ihrer Analyse zur Wahl des Herrn Wiesingers stellen Sie die Kritiker o.a. Herrn als ein bißchen bescheuert dar. Wir seien der FPÖ auf den Leim gegangen. Ich finde das von Ihnen sehr unverschämt. Als Bürger dürfen wir sehr wohl unser Unbehagen äüssern wenn die brauner Rülpser immer lauter werden.
Das Ganze ist vorerst ein Titel ohne Mitte, aber er ist geschäftsfördernd und möglicher weise ein Sprungbrett für höhere Weihen und drum sind die Roten zu feige einfach zurückzutreten
Der Schriftsteller Thomas Baum hat bereits seinen sofortigen Rücktritt aus dem Landeskulturbeirat bekannt gebeben.
„Oberösterreich tat viel, tut viel und wird weiterhin viel tun im Kampf gegen Extremismus. Ich lasse es daher nicht zu, dass Oberösterreich und seine Menschen in ein rechtes Eck gestellt werden.“ So lautete die Antwort des OÖ Landeshauptmanns Stelzer auf einen offenen Brief des Mauthausen Kommitees, in dem die Sorge vor dem Rechtsextremismus in Oberösterreich zum Ausdruck gebracht wird. Wenige Tage später wählt seine Partei ohne Not den Maler einer Bilderserie namens "Endsieg", Odin Wiesinger, in den Landeskulturbeirat. Eine größere Verhöhnung der Opfer des Nationalsozialismus keine 10 Tage nach der Befreiungsfeier im ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen ist kaum mehr vorstellbar. Herr Stelzer treten sie zurück!
Längst sind die dumpfen Teutonen schon aus den Löchern gekrochen und steigen die politische Treppe empor.
Jetzt ein Bajuwaren-Künstler der sich erblödet seinen Vornamen in Odin abzuändern.
Wir werden uns sogar ganz sicher "noch wundern, was alles geht."
Redakteur Grubmüller meint, die Ernennung Wiesingers sei eh nicht so schlimm, weil dieser Landes-Kultur-Beirat eh nicht viel bewirkt und genügend andere Mitglieder aufweist.
Nun, das mag stimmen, aber es geht nicht darum, dass Wiesinger die ganze Kulturpolitik umkrempeln könnte, das hat eh keiner geglaubt, sondern es geht um die unverschämt rechten Signale, die diese FPÖ O.Ö. hier wieder einmal und unentwegt aussendet. Diese Signale zeigen klar, dass der "Narrensaum" der FPÖ nicht sehr klein und peripher angesiedelt ist, sondern dass er sich im Zentrum der Partei befindet und sehr ausgeprägt ist.
Und dass folglich die ganzen Distanzierungen der FPÖ-Führungspersonen und die ganzen Bekundungen, damit zufrieden zu sein von Seiten der Landes-ÖVP eine reine traurige Farce sind!
Das sollte auch und vor allem ein Kulturredakteur erkennen und benennen!
Die FPÖ sendet keine Signale mehr aus... sie scheißt der ÖVP mit lachendem Gesicht immer wieder große braune Haufen vor die Füße.
Und die ?? Die schauen nur und wissen nicht mehr, was sie tun sollen.
Jemand der über Eva Blimlinger, Rektorin der Wiener Akademie der bildenden Künste, folgende Worte fand: " ... selten so ein hässliches und dummes Stück Fleisch gesehen!" - hat in einem Landeskulturbeirat nichts zu suchen. Raus mit ihm. Herr Stelzer , Sie sind in der Verantwortung!
Stelzer ?
Wer ist das ?
Hat der was zu sagen ??
Weil wenn, hätte er ja schon viel sagen können... "Auf Nimmerwiedersehen" zum Podgorschreck zum Beispiel.
Hat er nicht.
Kann er wohl nicht.
Ist wohl nur eine Marionette.
...so lange wir sonst in Oberösterreich keine Probleme haben, geht es uns ja hervorragend!
ein Mensch mit diesen Tendenzen, dieser Gesinnung ist ein Problem
Das mag man ja so sehen können, ABER: qualifizieren die kriegsverherrlichenden Kleckserein mit eindeitig/zweideutigen Titeln, die Odin W abliefert und das dahinter stehende ungüstiöse Gedankengut jemanden für einen Kulturbeirat? So unbedeutend kann der gar nicht sein, dass dort ein Kunstmaler am künstlerischen Niveau des glücklosen Adolf H. aus Braunau sitzen muss. Es sein denn, das ist Herrn Stelzers Kulturverständnis.
Herzlichen Dank lieber Herr Redakteur Grubmüller das sie so einen einseitig Links motivierten Artikel abgeliefert haben.
Ich hab von dem Herrn Odin bisher nichts gehört und kenne seine Kunst nicht, aber das er im Artikel als in Andorf pinselnd beschrieben wird wertet jeden Künstler ab.
Die Linke Grazer Autorenversammlung GAV, wird dagegen als beherzt agierend tituliert und die ebenfalls am Linken Rand angesiedelt Kulturplattform KUPF als engagiert beschrieben,
Mir geht es nicht um Links und Rechts, sondern ich habe ein Unbehagen bei so einer tendenziösen und manipulativen Berichterstattung die jede Objektivität von vornherein vermissen lässt und sich damit selbst Entwertet.
"Mir geht es nicht um Links und Rechts,..."
Hahahaha, der war gut.
Links, links, links!!! Alles ist so links mi mi mi mi
Ja klar sind die alle "links" wenn man vom Biobauer-Eck aus die Welt betrachtet ist alles links.
PS: natürlich gibt es kaum Künstler, Kulturschaffende und Intellektuelle die auf RechtsPOPOlisten reinfallen. Ist ja ganz klar, die haben ja alle die Schui fertiggmacht!