Retten Sie die Rosenkäfer!
Zwei Hilferufe der letzten Wochen sind mir dabei besonders in Erinnerung.
Die Euphorie für den Garten, die jetzt herrscht, spüren nicht nur Gärtner, Gartencenter und Baumärkte, auch bei mir geht fast täglich das Mail-Postfach über. Derzeit schaffe ich es noch, denn alle Fragen beantworte ich selbst und nicht, wie oft vermutet, "Ihr Team"!
Ganz wenige Anfragen kommen per richtiger Post, also mit dem Briefträger. Da sind dann Käfer, Blätter oder ganze Alben mit dabei. Teilweise, um die eine oder andere Krankheit oder den einen oder anderen Schädling zu identifizieren. Zwei Hilferufe der letzten Wochen sind mir dabei besonders in Erinnerung. Mein Ratschlag, dass man die Engerlinge des Rosenkäfers, wenn sie im Übermaß im Kompost zu finden sind, den Vögeln zum Fressen geben solle, löste bei einem Ehepaar Unmut aus: "Bitte, retten Sie die Rosenkäfer! Diese metallisch-grün glänzenden Käfer sind doch so niedlich und tun nichts. Ihr Ratschlag wird sie zum Aussterben bringen."
Nein, das will ich keinesfalls, aber ich habe selbst Blumentöpfe gesehen, die mit hunderten Larven voll waren. Hier muss man eingreifen. Und bevor man sie umbringt, denke ich, ist es besser, den natürlichen Gegnern das Futter zu geben. Aber alles mit Augenmaß.
Der zweite – seitenlange – Brief bezog sich auf meinen Vorschlag, den Efeu an den Baumstämmen zu belassen, weil sie den Bäumen erwiesenermaßen nichts anhaben können. "Diese Giftpflanze muss ausgerottet werden, die Bäume brauchen Hilfe", meinte eine Leserin. Wir konnten uns trotz intensivem Mailverkehr nicht einigen. Ich mag den Efeu trotzdem. Sie absolut nicht.