Lebensbilder, Liebeslieder und Lieder übers Leben
Keine Lesung, kein Konzert, sondern eine Les-Erzählung mit Musik präsentiert der deutsche Chansonnier Klaus Hoffmann und lässt dabei in der dunklen Musiktheater-Blackbox ein sehr persönliches, fast freundschaftlich-intimes Ambiente entstehen.
Er blättert zwar manchmal in seiner Biographie "Als wenn es gar nichts wär", aber er kennt dieses Buch naturgemäß so gut, dass er es passagenweise auswendig kann und das Lesen in Erzählen und vice versa übergeht.
Mit seinen Liedern, nur pur auf der Gitarre gespielt, begleitet, untermalt und erläutert er mit seiner unvergleichlich sanften Stimme sein Leben. Es sind detailreiche Bilder über eine Stadt und über Träume und Sehnsüchte einer Generation. Er hat gelernt, aus dem "Nüscht" etwas zu machen, wie er es von seinem Vater vorgelebt bekommen und verinnerlicht hat. Humorvoll kokettiert er immer wieder mit dem Publikum (… "Ich wollte nur wissen, ob Sie noch da sind…"), das sich mit viel Applaus für diesen Abend der Herzensregungen und Wohlfühlmomente bedankt.
Konzert/Lesung: Klaus Hoffmann, Musiktheater-Blackbox, 7.3.
OÖN Bewertung:
Meine Jugend war gedrückt von Sorgen.
Seufzend sang an manchem Sommermorgen
Meine Einfalt ihr gestammelt Lied.
Nicht dem Jüngling töneten Gesänge,
Nein, dem Gott, der auf der Menschen Menge
Wie auf Ameishaufen niedersieht!
Ohne Neigung, die ich oft beschreibe,
Ohne Zärtlichkeit ward ich zum Weibe,
Ward zur Mutter, wie im wilden Krieg
Unverliebt ein Mädchen werden müßte,
Die ein Krieger halb gezwungen küßte,
Der die Mauer einer Stadt erstieg.
Was wir heftig lange wünschen müssen
Und was wir nicht zu erhalten wissen,
Drückt sich tiefer unserm Herzen ein;
Rebensaft verschwendet der Gesunde
Doch erquickend schmeckt des Kranken Munde
Auch im Traum der ungetrunk’ne Wein.
Anna Louise Karsch