Zwei Taucher in Oberösterreich ums Leben gekommen
WEYREGG/GMUNDEN. Ein Oberösterreicher starb Samstagmittag bei einem Tauchunfall im Attersee. Im Traunsee hat am selben Tag ein Tieftauchversuch tödlich geendet. An der Unglücksstelle wurde ein striktes Tauchverbot verhängt.
Gegen 12:25 Uhr unternahmen zwei Brüder aus Wels und Thalheim am Attersee im Gemeindegebiet von Weyregg einen Tauchgang. Sie tauchten gemeinsam bis in eine Tiefe von 45 Meter problemlos ab. Beim Aufstieg bekam der 44-Jährige in einer Tiefe von 39 Meter Schwierigkeiten. Er deutete seinem 51-jährigen Bruder, dass er mit der Luft Probleme habe. Der 51-Jährige kam ihm zu Hilfe und übergab ihm sein Mundstück. Er konnte seinen Bruder aber nicht fixieren, sodass er ihm entglitt und absackte. Der Bruder tauchte sofort auf und schlug Alarm. Zufällig anwesende Taucher verständigten daraufhin die Einsatzkräfte. Die Feuerwehrtaucher und Taucher der Wasserrettung bildeten anschließend mit 15 Tauchern eine Suchkette und orteten den Verunglückten beim ersten Tauchgang. Der 44-Jährige EDV-Techniker wurde um 16.30 Uhr aus einer Tiefe von 42 Meter tot geborgen.
"Wir haben sofort eine Suche mit Sonar gestartet", sagte Einsatzleiter Heinz Campestrini. Als der Taucher gefunden wurde, war seine Pressluftflasche leer.
Tödlicher Rekordversuch - Tauchverbot an Unglücksstelle
In Gmunden endete ein Tieftauchrekordversuch tödlich. Der Rekordversuch des Bad Ischlers war von der Behörde genehmigt und sollte in eine Tiefe von 181 Metern führen. Der Tauchvorgang war bis ins Detail professionell organisiert und geplant. Mehrere Ärzte und erfahrene Tauchkollegen waren bei diesem Tauchgang involviert.
Während des Abstiegs wurden die Flaschen gemäß den speziellen Tiefenanpassungen der Gasgemische gewechselt. Ein eigenes Prüfprotokoll sollte klarstellen, wann welche Flasche zu nehmen ist. Die Sicherheitstaucher konnten dem Oberösterreicher allerdings nur in eine gewisse Tiefe folgen. Den Rest sollte der Mann allein bewältigen. Am tiefsten Punkt hätte eine Boje angebracht werden sollen.
Aus bislang noch nicht geklärter Ursache tauchte der Bad Ischler nicht mehr auf. Aufgrund der großen Tiefe ist eine Bergung derzeit nicht möglich. "Die Unglücksstelle ist aber so tief, dass wir nicht mit dem Sonar nach dem Verunglückten suchen können", sagte Florian Höller von der Wasserrettung Gmunden.
Es herrschten eigentlich ideale Tauchbedingungen. Von der Bezirkshauptmannschaft Gmunden wurde ein striktes Tauchverbot im Umkreis von 100 Meter um die Boje erlassen.
Tauchunfälle der letzten Monate im Salzkammergut:
Im September hatte ein Deutscher einen schweren Tauchunfall im Attersee. Er überlebte.
Im selben Monat hatte ein anderer Taucher im Traunsee kein Glück, erstarb bei einem Tauchunfall.
Im Juni verunglückte ein polnischer Taucher tödlich im Attersee.
Im Mai überlebte eine Deutsche einen Tauchunfall im Attersee.
Im Oktober letzten Jahres verunglückten zwei Taucher im Attersee tödlich.