Der schönste Garten und die schönste Liebesgeschichte
Platz 1 für den Garten der Familie Haslinger in Offenhausen – Karl Ploberger wird sie im August besuchen. 255 Gartenbesitzer haben sich an der Gartenwahl der OÖN beteiligt und wurden mit 54.200 Klicks belohnt.
Patrizia und Gerald Haslinger sind echte Gartenmenschen. In Offenhausen in der Ortschaft Weinberg haben sie auf 4500 Quadratmetern Hanglage ihren Lebenstraum verwirklicht. Das Garteln und die Leidenschaft für Pflanzen sind auch die Wurzeln ihrer Partnerschaft und haben die beiden von Anfang an begleitet: Kennengelernt haben sich der Welser (57) und die Braunauerin (45) im Garten-Center Bellaflora, als sie im gleichen Moment zur gleichen Orchidee griffen. Und schon war es um die beiden geschehen ...
Seit etwas mehr als sieben Jahren leben der Zahnarzt und die ehemalige Bankangestellte in ihrem Paradies-Garten in Offenhausen, der von den Lesern der OÖNachrichten und von einer Jury unter der Leitung von Biogärtner Karl Ploberger zum "schönsten Garten des Landes" gewählt wurde. Und man kann sich dieser Entscheidung nur anschließen:
Hier ein Bankerl unter einem riesigen Kirschbaum, von dem aus man auf den Traunstein blickt, dort ein Naschgarten mit süßen Himbeeren, ein Rosenbogen mit duftenden roten Blüten und überall dazwischen Lavendel, Lilien, Erdbeeren, riesige Eichen, darunter ein Hortensien-Garten und Buchsbäume ohne Zünsler. "Die entferne ich händisch", sagt Patrizia Haslinger, die täglich viele, viele Stunden mit Gartenarbeit verbringt. "Ich versinke förmlich in dieser Arbeit."
Ein Garten wie eine Oper von Verdi
Wenn die 45-Jährige von ihren Blumen erzählt, weiß man, dass dies für sie keine Arbeit, sondern Leidenschaft ist. Der Garten wird auch nicht gestaltet, sondern komponiert – fast wie eine Oper von Verdi. Nichts wird hier dem Zufall überlassen. So ist der Eingangsbereich in Grün und Weiß gehalten. Empfangen wird der Gartenbesucher von einer Rarität, einer grünen Rose. "Das ist unsere Liebesrose", erzählen die beiden. Erst auf der hinteren Seite des Hauses sieht man die ersten roten Farbtupfer. Hier schwelgen Mohnblumen und Rosen in den schönsten Blütenträumen.
Hinter dem nächsten Rosenbogen verbirgt sich der Upcycling-Küchengarten der Hausfrau. Die Gemüsebeete mit den Salaten und Kräutern wurden aus alten Paletten gebaut. Während Patrizia die Pflanzen rund um den froschgrünen Gartenteich erklärt, ist ihr Ehemann schon dabei, von seinem Weingarten zu schwärmen. Fast 70 Liter Weißwein wurden im Vorjahr produziert. Der Zahnarzt, Winzer und Gärtner ist mächtig stolz auf sein eigenes Tröpferl. Aber natürlich wird auch Most aus dem eigenen Obst gepresst und Ehefrau Patrizia kocht Erdbeeren und Himbeeren ein und macht Rosenblütensaft. Die Leidenschaft fürs Garteln wurde bei beiden schon in der Kindheit gelegt. Genauso wie bei Tochter Hannah, acht Jahre, die schon einen Feengarten ihr Eigen nennt. "Meine Freundinnen sagen immer, wir haben einen zauberhaften Labyrinthgarten", sagt das Mädchen und hüpft durch die Blumenwiese zu ihren Häschen, die in einer "Hasienda" leben, die an heißen Sommertagen von einem Sonnensegel beschattet wird.
Schattenplätzchen gibt’s bei den Haslingers genug: "Durch die vielen hohen Bäume haben wir hier verschiedene Klimazonen", sagt der Gärtner, der früher begeisterter Bergsteiger war und sogar vor 8000ern nicht zurückschreckte. Heute sieht er die Berge beim Garteln: "Schau’n Sie doch. Hier der Traunstein, dort der Schafberg. Ist das nicht ein tolles Panorama?" Seine Frau Patrizia bittet zu Tisch und serviert eine Erdbeerroulade, mit Früchten aus dem eigenen Garten. Dass beide hier sesshaft wurden, bezeichnen sie als großes Glück. Den Garten haben Gerald Haslingers Eltern im Jahr 1979 erworben, damals stand hier nur ein kleines Gartenhütterl, erzählt der Mediziner. Erst 2010 wurde in Weinberg gebaut. Seither wächst das Paradies jährlich Stück um Stück. "Und wir sind noch lange nicht fertig", meint das Paar und schwelgt schon wieder in Gartenplänen. Auf den Besuch von Biogärtner Karl Ploberger im August freuen sich beide. "Ich hab’ mir vor 20 Jahren den Garten vom Herrn Ploberger in Seewalchen angeschaut und mir damals gedacht: Vielleicht hab’ ich selbst einmal so einen ,Ploberger-Garten‘."
„Gratulation an die Familie Haslinger!“
„Der Wettbewerb der OÖNachrichten hat einmal mehr gezeigt, wie groß die Vielfalt der Gartengestaltung in unserem Land ist. Für mich war es ungeheuer schwierig, mich für einen Sieger zu entscheiden, denn eigentlich hätten alle auf dem ersten Platz landen müssen“, sagt Biogärtner Karl Ploberger. Warum er sich letztendlich für den Garten der Familie Haslinger in Weinberg in Offenhausen entscheiden hat? „Mich haben die vielen Gartenbereiche fasziniert, der Schwimmteich, das Baumhaus mit Feengarten, ein Biotop mit Bachlauf, die Streuobstwiese, der eigene Weingarten und natürlich auch der Upcycling-Küchengarten – ein Trend, der sich immer mehr durchsetzt. Ich bin wirklich beeindruckt.“
Die schönsten Gärten im Land
Platz 2
Franz und Gabriele Hochreiter aus Walding: „Wir sind große Asien-Fans und sehr kreative Menschen. In unserem Garten stehen die gestalterischen Aspekte im Mittelpunkt. Uns ist aber auch eine gute Mischung aus exotischen und heimischen Pflanzen wichtig.“
Platz 3
Hedi und Manfred Huhle aus Gmunden: „Unser Garten hat einen Teich, Gemüsebeete und ganz viele Blumen, und er liegt direkt am Waldrand. Da genießen wir die Natur – und gerade jetzt natürlich auch die herrliche Kühle.“
Platz 4
Hermine und Manfred Mangold aus St. Martin im Mühlkreis: „Uns ist die Natur wichtig. Wir wollen, dass sich auch die Tiere – egal ob Vögel , Bienen, Schmetterlinge oder Käfer – hier wohlfühlen. Und die Almhütte ist unser eigenes Lieblingsplatzerl im Garten.“
Platz 5
Michaela Weinzinger aus Katsdorf: „Meine Naturwohlfühloase – so nenne ich meinen Garten; ist mein Ort zum Herunterkommen. Da tummeln sich viele Vögel und Schmetterlinge – und auch Gäste fühlen sich offenbar wohl, denn Gartenfeste finden immer bei uns statt.“
Platz 6
Thomas und Rosina Schlager-Weidinger aus Kallham: „Wir lieben unseren Garten und verbringen jedes Wochenende fast durchgehend in ihm. Er ist Fitnesscenter und Ruheoase zugleich.“
Platz 7
Margarete Baumgartner aus Prambachkirchen: „Im Frühjahr ist mein Garten viel Arbeit, aber im Sommer ist er die reine Freude. Mein Rosengarten diente Brautpaaren sogar schon als Fotokulisse.“
Platz 8
Maria Itzlinger aus Stroheim: „Mich verbindet eine Hassliebe zu meinem knapp 1,5 Hektar großen Garten: Einerseits ist so viel zu tun, andererseits ist es traumhaft, so ein Naturparadies zu haben.“
Platz 9
Manuela Kepplinger aus Alkoven: „Gerade jetzt, wo es so heiß ist, erfreuen wir uns an unserem Schwimmteich im Reihenhausgarten besonders. Die tägliche Erfrischung darin ist einfach ein Traum.“
Platz 10
Margret Liedl aus Bad Hall: „Die Freude im Frühjahr ist immer groß, wenn wir unser zweites Wohnzimmer eröffnen und genießen können. Unser Garten ist für uns die perfekte Wohlfühl-Oase.“
sommerloch, wen interessiert der garten des pappenschlossers!
mit voller Hose ist leicht stinken!!
Überdrüber. Wörterbuch schwach bebrüstet.
Übergrünet.
Manche. Schön auf jeden Fall, doch das liegt im Auge des Betrachters.
Wie würden die Plätze vergeben?
Wild-romantisch die Almhütte auf Platz 4... mein persönlicher Favorit.
Herzliche Gratulation an alle Teilnehmer und Gewinner.
Ein schöner Wettstreit, bei dem es nur Sieger gibt.
Meiner auch 😉.
nicht vergessen ein "schöner" Garten ist gekaufte Arbeit auf Lebenszeit
Das ist keine Arbeit, sondern eine Lebenseinstellung 😉
Das kann ich nachvollziehen bei den Bildern - hier eine Entscheidung für den schönsten Garten zu treffen - Toll!
Danke für den Gärten-Artikel!