Pestizide und Antibiotika im Sipbach nachgewiesen
LINZ/ WIEN/ SATTLEDT. Massentierhaltung verseucht die Gewässer. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Umweltschutzorganisation Greenpeace, für die in zehn EU-Staaten Proben aus 29 Gewässern genommen wurden. Ausgewählt wurden stets Gebiete mit intensiver Tierhaltung.
Drei der Proben stammen aus heimischen Gewässern: aus der Stiefing und dem Schwarzaubach in der Steiermark sowie dem Sipbach in Oberösterreich. In der Probe, entnommen in Sattledt (Bezirk Wels-Land), wurden 20 Pestizide nachgewiesen, darunter zehn verbotene. Dazu kommen fünf Tierarzneimittel, unter ihnen zwei Antibiotika.
Maßnahmen gefordert
Greenpeace weist ausdrücklich darauf hin, dass die nachgewiesenen Mittel nicht aktuell in Verwendung sein müssen. Es könne sich auch um in der Vergangenheit eingesetzte Stoffe handeln, die im Boden gespeichert seien.
Zustande kommen diese Ergebnisse, weil auf den Flächen für den Futtermittelanbau Pestizide eingesetzt werden und Gülle ausgebracht wird, die auch Nitrat und Phosphat enthält. Diese seien zwar wichtige Nährstoffe, können jedoch im Übermaß Gewässer belasten – denn das ganze Gemisch versickert im Boden.
Im Sipbach etwa liegt der Nitrat-Gehalt bei 77 Prozent des EU-Grenzwertes, deutlich über jener Konzentration, die für empfindliche Wassertiere als sicher gilt. Greenpeace fordert nun Maßnahmen seitens der Politik. Man dürfe die Risiken für Gesundheit und Umwelt nicht weiter ignorieren.
"Wir müssen nun sauber aufklären, um welche Stoffe es sich handelt, ob sie aktuell in Verwendung und inwiefern sie problematisch sind", sagt Umweltlandesrat Rudi Anschober (Grüne). "Ich gehe aber davon aus, dass die heimische Landwirtschaft keine verbotenen Mittel nutzt."
"Unsachliche Panikmache"
Hinsichtlich der nachgewiesenen Tierarzneimittel warnen Experten vor allem vor dem Risiko der Entstehung antibiotikaresistenter Keime. "Je konzentrierter die Tierhaltungsform, desto höher der Einsatz von Antibiotika", sagt Anschober. "Daher müssen wir möglichst schnell weg von der Massentierhaltung."
Verärgert reagieren die Vertreter der Landwirtschaft auf die Studie. Agrarlandesrat und Bauernbund-Obmann Max Hiegelsberger (VP) spricht von "Unsachlichkeit" und "Stimmungsmache auf dem Rücken der Bauern", Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Reisecker von "Panikmache". Er erläutert, dass alle 20 Pestizid-Wirkstoffe, die in der Probe aus dem Sipbach gefunden wurden, unter den strengen Vorsorgewerten für Trinkwasser liegen, 16 unter der Bestimmungsgrenze.
Hiegelsberger verweist auf eine Untersuchung der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES), der zufolge die Antibiotikagehalte der Grund- und Trinkwässer des Landes keine toxikologischen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit hätten. Bauern würden sorgsam mit Medikamenten und Pestiziden umgehen.
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Interessant ist auch das viele Stoffe die in Pflanzenschutzmittel enthalten sind sich auch in Wasch und Putzmittel befinden. Siehe Triazine (Atrazin) als Aufheller in Waschmittel!!!!!!!
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Keiner der festgestellten Stoffe ist nur annähernd an unsere strengen Grenzwerte fürs Trinkwasser herangekommen. Viele Stoffe können trotz modernster Analysemethoden nicht mal zahlenmässig gemessen werden, weil sie so gering sind! Reine Panikmache der Umweltorganisation zum vorweihnachtlichen Spendensammeln! Leidtragende sind unsere Bauernfamilien.
Wenn ein Produkt der Landwirtschaft zum gewinnbringenden Ertrag nur mit Gift erhaltbar ist, muss darüber nachgedacht werden und Änderungen angestrebt werden.
Mahlweizen kann man nur erzeugen wenn man volles Programm fährt!!!!!!!!