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"Da liegen andere am Boden" Autofahrerin hatte 3,96 Promille

27. Juli 2024, 00:04 Uhr
"Da liegen andere am Boden" Autofahrerin hatte 3,96 Promille
Beim Autofahren gilt eine Promillegrenze von 0,5. Bild: VOLKER WEIHBOLD

BRUNNENTHAL. Weil sie in Schlangenlinien Richtung Münzkirchen fuhr, fiel eine 48-jährige Lenkerin am Donnerstagabend in Brunnenthal auf. Die Polizei wurde gerufen. Die Lenkerin versuchte zuerst, sich der Kontrolle zu entziehen, und fuhr den Beamten davon. Nach 400 Metern konnte sie durch Einsatz von Folgetonhorn und Blaulicht gestoppt werden. Ein Alkotest bei der 48-Jährigen ergab 3,96 Promille, ihr wurde der Führerschein vorläufig abgenommen.

Kleinhirn schnell betroffen

"Das ist ein Wert, bei dem andere Menschen wahrscheinlich schon am Boden liegen würden", sagt Christian Eggers von der Neurologie im Kepler Uniklinikum. Zwar sei es schon erheblich, wie sehr die Person an den Alkohol gewöhnt ist, aber mit vier Promille noch Autofahren zu können, wundert auch den Experten. Die gesetzliche Höchstgrenze für Alkohol am Steuer beträgt übrigens 0,5 Promille.

Die körperlichen Veränderungen, die der Konsum von Alkohol mit sich bringe, treten allmählich auf, sagt Eggers. "Der Einfluss auf die Reaktionsgeschwindigkeit kommt dabei relativ früh." Am schnellsten betroffen sei außerdem das Kleinhirn. Dieser Teil unseres Gehirns ist unter anderem für das Halten des Gleichgewichts zuständig – der Grund, warum Betrunkene zu schwanken beginnen.

Abbau durch die Leber

Alkoholwerte um die vier Promille würde er selbst in seiner Arbeit immer wieder mitbekommen, sagt der Mediziner. Und das, obwohl bereits Werte ab etwa drei Promille lebensbedrohlich sein können. Die längerfristigen Schäden sollten sich allerdings in Grenzen halten, wenn man erstmal wieder ausgenüchtert ist, sagt Eggers.

Abgebaut wird der Alkohol im Körper von der Leber. Durchschnittlich werden etwa 0,1 Promille pro Stunde abgebaut, bei manchen geht das schneller, bei anderen langsamer. "Das ist erblich bedingt einfach unterschiedlich", sagt der Mediziner.

Tipps eher "Aberglauben"

Im Internet gibt es außerdem viele Tipps, wie man den Alkohol angeblich schneller abbauen könne. Koffein, Sport, ein fettiges Katerfrühstück oder auch Tomatensaft mit Pfeffer werden als mögliche Geheimrezepte genannt – für Eggers eher ein Aberglauben.

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