Patient in Linz verschwunden: "Haben Panik, dass er irgendwo im Freien liegt"
LINZ. Freitagfrüh ging die große Suchaktion nach einem demenzkranken Patienten in Linz weiter. Der 76-Jährige ist seit Donnerstagabend aus dem Kepler Klinikum abgängig.
Von einem demenzkranken Patienten fehlt in Linz seit Donnerstagabend jede Spur. Familienangehörige und Polizei suchen weiter fieberhaft nach Johann K., der aus der Notfallambulanz des Kepler Klinikums verschwunden ist. "Wir haben die Panik, dass er gestürzt ist und irgendwo im Freien liegt", sagt die Schwiegertochter im Gespräch mit den OÖN.
"War Ausnahmesituation geschuldet"
Der 76-Jährige war am Donnerstag mit seiner Ehefrau Lebensmittel einkaufen, als ihm plötzlich schlecht wurde und er zusammenbrach. Mit der Rettung wurde der Mann in die Notfallambulanz gebracht, seine Frau fuhr indes noch nach Hause um die Einkäufe zu verstauen. "Sie lässt ihn eigentlich nie aus den Augen, aber da hat sie geglaubt, er ist in guter Betreuung und es kann nichts passieren", sagt die Schwiegertochter.
Im Kepler Klinikum wusste keiner, dass der Mann an Demenz erkrankt ist. Ansonsten hätte man die Sicherheitsvorkehrungen erhöht, sagte eine Sprecherin des Krankenhauses. Die Ehefrau hatte den Rettungskräften lediglich gesagt, dass er seit einem Schlaganfall verwirrt ist. "Das war der Ausnahmesituation geschuldet", sagt die Schwiegertochter. Doch als eine Ärztin nach Untersuchungen und der Blutabnahme kurz den Raum verließ, türmte der 76-Jährige. Auf Überwachungskameras ist zu sehen, wie er das Krankenhaus verlässt.
Mit Suchhunden und Drohnen wurde bis in die Nacht hinein nach dem Mann gesucht, wie die Polizei Freitagmorgen mitteilte. Zehn Familienmitglieder suchten ebenfalls das weitläufige Krankenhausareal und öffentliche Plätze, wie den Südbahnhofmarkt, ab. "Er ist ja noch mobil, kann in den Bus eingestiegen und überall sein", sagt die Schwiegertochter. Um 3 Uhr früh mussten die Einsatzkräfte ihre Suche ohne Ergebnis abbrechen, sie wurde am Freitagvormittag wieder aufgenommen.
"Wuschelige graue Haare"
Der Vermisste ist ca. 1,80 Meter groß und hat laut Polizeibeschreibung wuschelige graue Haare. Zuletzt war der Mann mit einer schwarzen Weste und einer schwarzen Hose bekleidet. An der linken Hand hat der 76-Jährige einen Zugang für Infusionen.
Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle entgegen.
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Ja, da wurden in dieser Ausnahmesituation leider die Prioritäten falsch gesetzt: Einkäufe nach Hause gebracht, anstatt beim dementen, mobilen Partner zu bleiben....hoffentlich wird er rasche gefunden und alles geht gut aus!
Im Krankenhaus denkt man doch dass er in sicheren Händen ist.
Wuschelige Haare?? Auf dem Foto sehe ich nur sehr wenig davon.
Na hoffentlich ist er nicht im Verlies, wenn er die Notfallaufnahme "verlies", Herr Gruber.