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Ex-Minister als Hotelier: Ernst Strasser kauft Traditionshaus in Bad Ischl

Von Roland Vielhaber, 09. Mai 2019, 00:04 Uhr
Ex-Minister als Hotelier: Ernst Strasser kauft Traditionshaus in Bad Ischl
Im Bad Ischler Hubertushof hatte der Kaiser einst seine Kanzlei eingerichtet. Bild: Hörmandinger

BAD ISCHL. Der Wahl-Ischler (63) übernahm mit einem Partner den Hubertushof.

Es ist das Stadtgespräch in der Kaiserstadt: Ernst Strasser, ehemaliger Innenminister und ÖVP-Delegationsleiter des Europäischen Parlaments, übernahm mit 1. Mai den Hubertushof in Bad Ischl. Mit einem Partner, der Erfahrung in der Hotelbranche hat, kaufte er den Traditionsbetrieb vom ehemaligen Bad Ischler VP-Vizebürgermeister Johann Panhuber, der keinen Nachfolger fand und in den Ruhestand ging.

"Es hat sich zufällig entwickelt", sagt Strasser im OÖNachrichten-Interview. Er kenne Panhuber, der das Hotel 37 Jahre führte, schon lange. Strasser, ein gebürtiger Grieskirchner, hat mittlerweile seine Zelte in Bad Ischl aufgeschlagen: "Von Donnerstag bis Montag wohnen wir hier", sagt er. Die Mutter seiner Frau hatte einst im Kurort gewohnt. "Wir haben das Haus übernommen und hergerichtet."

Ein geschichtsträchtiges Haus

Mit Siegmund Kalbacher, der unter anderem das Hotel Sacher in Baden führt und mit dem Strasser eine Geschäftsbeziehung hat, kaufte er "zu gleichen Anteilen" (O-Ton Strasser) den Hubertushof.

Die gesamte Belegschaft, vier Köche und drei Hausmädchen, sind, so Strasser, "übernommen worden". Als Geschäftsführer fungiert – auch das berichtet die Ischler Woche – der Burgenländer Andreas Osztovits. Der Oberwarter ist ein Bekannter Kalbachers und hat zuletzt in Algerien als "Director of Operations" im größten Konferenzzentrum des Landes gearbeitet. Seine Frau, sie stammt aus Algerien, ist schwanger. Deshalb haben sich die beiden entschlossen, nach Österreich zurückzukehren. "Ein Haus mit Charme", sagt Osztovits.

Das Hotel verfügt insgesamt über 22 Doppel- und zehn Einzelzimmer. Über die Kaufsumme hält man sich bedeckt. Klar ist: Der Hubertushof befindet sich in bester Lage, er dürfte damit alles andere als ein Schnäppchen sein.

Strasser spricht jedenfalls von einem tollen Haus. Eines, das viel Geschichte in sich birgt. So sei in dem heutigen Vier-Sterne-Haus einst die Kanzlei des Kanzlers eingerichtet gewesen. Viele Dokumente seien im Altbau des Hotels geschrieben worden, angeblich auch die Kriegserklärung an Serbien, der Erste Weltkrieg war die Folge.

Im OÖNachrichten-Gespräch war Strasser sich auch bewusst, dass es Aufmerksamkeit erregt, wenn er ein Hotel kauft. Der Ex-Politiker war einst über eine Lobbying-Affäre gestolpert, seine Strafe hat er verbüßt.

Was Strasser beruflich macht? "Ich habe eine Beteiligungsgesellschaft, meine Frau eine Beratungsgesellschaft. Meine Aufgabe: Management und Beratung bei Betriebsübernahmen, und zwar über Österreichs Grenzen hinaus." Insofern passe auch der Kauf des Hotels zu seinem Tätigkeitsbereich.

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Autor
Roland Vielhaber
Redakteur Wirtschaft
Roland Vielhaber
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7  Kommentare
7  Kommentare
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scharfer (5.103 Kommentare)
am 09.05.2019 13:38

werde nie mehr nach bad ischl kommen, damit ich diesen kerl nie sehe.

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hochhaus (1.821 Kommentare)
am 09.05.2019 13:02

Einmal ist Hr. Strasser bei kriminellen Aktivitäten erwischt worden.
Hoffentlich hat er sich davor schon mit genug Geld durch Lobbying angereichert, damit er sich beim Kauf eines so teuren Hauses nicht in die Schulden stürzen muss!

Ich werde den Hubertushof nicht mehr besuchen!

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Freischuetz (3.238 Kommentare)
am 09.05.2019 11:16

Bravo Ernstl!
Nach so einer schweren Zeit, von allen fallen gelassen, nicht aufzugeben und neu durch zu starten ist toll.
Ich werden zum Essen einmal in den Hubertus Hof gehen.

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sameshit (770 Kommentare)
am 09.05.2019 11:00

Auch eine Art, sinnlos Geld zu verbrennen, oder als Abschreibposten zu benutzen.

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 09.05.2019 08:12

Zitat: "Der Ex-Politiker war einst über eine Lobbying-Affäre gestolpert"

Der Ärmste! Er ist damals über diese Affäre gestolpert, ganz unschuldig und ohne Vorsatz offenbar, da haben ihn diese bösen Journalisten in eine Falle gelockt, also sind die anderen Schuld und nicht Ex-Minister Strasser!

Oder war es doch anders? Vielleicht hat doch Ernst Strasser vollkommen kaltschnäuzig seine Position ausgenutzt, um illegal noch mehr Geld zu verdienen?

Ich würde vorschlagen, Ernst Strasser soll die Bundes-Koalition beraten, wie man eine Organisation politisch bestmöglich umfärbt. Das hat er in seiner Zeit als Minister ja bestmöglich im Innenministerium gemacht. Dort kam alles andere raus und schwarz hinein. Das ist ihm prächtig gelungen, auch bei der Polizei. Pilsl ist Strassers Produkt z.B..

Wie wird das Hotel in Zukunft heißen? "Zum schamlosen EU-Lobbyisten" vielleicht?

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Biene1 (9.751 Kommentare)
am 09.05.2019 09:15

..."Zum schamlosen EU-Lobbyisten" ...

Nur Strasser wurde deshalb verurteilt, unzählige EU-Politiker verdienen noch immer als Lobbyisten ohne Gewissen!

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Stonie (2.421 Kommentare)
am 09.05.2019 13:34

Aber haspe, die absoluten Profis in der Disziplin "Bundesbehörden und Vereine mit eigenen Parteigängern besetzen" waren doch schon immer die Roten. Jetzt nach der verlorenen Wahl geht es halt gerade nicht so gut. Und siehe da, plötzlich machen die Genossen auf Moralapostel und skandalisieren alles, was sie selbst jahrzehntelang praktiziert haben. Schon sehr durchschaubar. Aber sobald die Roten wieder mal an der Macht sind - wovor uns der Wählerwille möglichst lange verschonen möge - wird das alte Spiel der roten Günstlingswirtschaft garantiert weitergehen.

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