Polizei vernichtete Glücksspielautomaten und fand dabei einen Schatz
LINZ/SALZBURG. Die Finanzpolizei vernichtete 123 Glücksspielautomaten, die illegal aufgestellt waren. Dabei fanden die Beamten einen wirklichen Schatz.
Das illegale Glücksspiel ist in Österreich immer noch weit verbreitet. Deshalb führt die Finanzpolizei im Amt für Betrugsbekämpfung regelmäßig Schwerpunktkontrollen durch. Und das mit Erfolg. Seit 2021 haben die Beamten allein in den Bundesländern Oberösterreich und Salzburg mehr als 300 illegal aufgestellte Glücksspielautomaten gefunden und aus dem Verkehr gezogen.
Dabei machen es die Betreiber der Automaten den Beamten nicht gerade leicht. Zahlreiche Orte verfügten über Videoüberwachungssysteme, zudem dachten sich die Kriminellen mehr oder weniger kreative Tarnungen aus. So wurde ein Lokal als „Internet-Shop“ bezeichnet, ein anderes war als Waxing-Studio getarnt, ein angebliches Weinlokal sowie ein Crêpes-Lieferservice entpuppten sich ebenfalls als versteckte Glücksspielhallen. Das Ergebnis war jedoch in allen Fällen das gleiche, denn hinter jeder Tür fanden die Ermittler illegale Spielstätten. Ein Teil der Lokale in Salzburg (insgesamt wurden dort 72 Automaten beschlagnahmt) musste sogar durch die Spezialeinheit Cobra zwangsweise geöffnet werden.
Im August 2021 wurden in den Bezirken Linz, Linz-Land, Steyr sowie Wels insgesamt 121 illegale Automaten beschlagnahmt, nur einen Monat später in Linz, Linz-Land, Wels und Vöcklabruck noch einmal 55. Auch hier arbeiteten die Täter mit zahlreichen Tricks, um der Finanzpolizei das Leben schwer zu machen. So wurden beispielsweise manche Türen mit Eisenplatten verstärkt, um den Zugriff zu verhindern. Das gelang den Tätern aber nicht und so entdeckten die Finanzpolizisten auch neue Varianten des illegalen Glücksspiels, bei denen auf den ersten Blick legale „Geschicklichkeitsspiele“ auf dem Gerät angezeigt wurden. Bei genauerer Untersuchung wurden aber auch hier illegale Spiele gefunden, mit denen Lokalbetreiber Spielsüchtigen ein Vermögen abnehmen. Die Glücksspielgeräte waren vielfach fest im Boden oder einer Wand verankert, sodass diese für den Abtransport erst mühevoll losgeschnitten werden mussten.
Tausende Euro Bargeld gefunden
Das Betreiben einer illegalen Glücksspielstätte ist kein Kavaliersdelikt: Jedes einzelne Glücksspielgerät zieht Strafanträge in Höhe von durchschnittlich 4.000 Euro nach sich, so die Finanzpolizei in einer Aussendung.
Die Automaten wurden durch die Finanzpolizei beschlagnahmt und bis zum Abschluss des Verfahrens in ein Verwahrlager gebracht, bis sie schließlich endgültig vernichtet werden. Und das war jetzt wieder einmal der Fall. 123 Geräte wurden unter Aufsicht der Finanz verschrottet. Dabei fanden die Beamten einen wahren Schatz: Mehr als 17.000 Euro in Münzen wurden in den Geräten gefunden und der Polizei übergeben.
„Die regelmäßigen Schwerpunktkontrollen drängen das illegale Glücksspiel immer weiter zurück und machen das Geschäft für die kriminellen Betreiber zunehmend unattraktiv“, so Finanzminister Magnus Brunner.