„Helft unserer Elina!“
ZWETTL/RODL. Junge Eltern aus dem Mühlviertel bangen um das Leben ihrer zwei Monate alten Tochter. Die kleine Elina kam mit einem Immundefekt zur Welt, nur eine Stammzellenspende kann sie heilen. Sich als Spender eintragen zu lassen, ist unkompliziert. Am Sonntag gibt es in Zwettl an der Rodl Gelegenheit dazu.
„Wir haben gute und schlechte Tage, doch wir stehen das gemeinsam durch“, sagt Marco K. Der 31-Jährige aus Zwettl und seine Partnerin Stefanie G. (26) sind so oft wie möglich im Linzer Kinderkrankenhaus und weichen ihrer Tochter nicht von der Seite. Drei Operationen hat Elina bereits hinter sich. Die Eingriffe habe sie sehr gut überstanden und schön langsam gehe es bergauf, erzählt der Vater. Nach mehreren bangen Wochen auf der Intensivstation soll das Baby bald nach Wien verlegt werden, wo sein Immundefekt genauer behandelt werden kann.
Elina kam am 2. September zur Welt, sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin. Schon während der Schwangerschaft erfuhren der Elektriker und die Krankenschwester, dass ihr erstes Kind an einem Herzfehler leidet. Nach der Geburt stellten die Ärzte zudem einen schweren Immundefekt bei dem Baby fest. Elina hat keine körpereigenen Abwehrkräfte, jeder Erreger kann für das kleine Mädchen lebensgefährlich sein. Der gerade für Frühgeborene so wichtige Hautkontakt ist den Eltern verwehrt, sie müssen beim Besuch Mantel, Handschuhe, Kopfschutz und Maske tragen.
Einzig eine Stammzellenspende kann das Leben des Kindes retten. „Leider gibt es noch keinen Spender und wir sind weiter akribisch auf der Suche. Helft unserer Elina!“ flehen Mutter und Vater. Sie selbst kämen dafür nicht in Frage, Elinas Körper würde die Stammzellen ihrer Eltern abstoßen. Ihre letzte Hoffnung ist es nun, dass sich so viele Menschen wie möglich als potentielle Spender registrieren und ihre Merkmale bestimmen lassen.
17- bis 45-Jährige sind aufgerufen
„Die wenigsten wissen, wie einfach eine Typisierung ist“, sagt Marco K. Jeder gesunde Mensch zwischen 17 und 45 Jahren könne sich in einer weltweiten Spender-Datenbank eintragen lassen. Alles, was man dazu brauche, seien zwei Wattestäbchen. Durch einen simplen Wangenabstrich kann festgestellt werden, ob jemand als Spender in Frage kommt. Sechs Merkmale der DNA werden bei der Typisierung im Labor bestimmt, diese müssen im Idealfall hundertprozentig mit den Merkmalen des Erkrankten zusammenpassen. Ein Typisierungsset kann kostenlos bei der Organisation "Geben für Leben" angefordert werden, sämtliche Kosten für die Bestimmung bis hin zur Spende trägt der Verein (zum genauen Ablauf lesen Sie unten mehr).
Suche nach „genetischem Zwilling“
„Leider haben viele Menschen noch immer ein falsches Bild von der Stammzellenspende und denken, dabei würde die Wirbelsäule angebohrt“, bedauert "Geben für Leben"-Sprecher Andreas Wassner. In etwa 80 Prozent der Fälle würden die Stammzellen direkt aus dem Blut herausgefiltert, ähnlich wie bei einer Plasmaspende. Entnommen wird nur eine vorher stimulierte Überproduktion der Stammzellen. Bei einer Spende für Kleinkinder werde zumeist unter leichter Vollnarkose aus dem Beckenknochen Knochenmark entnommen, das sich innerhalb kurzer Zeit vollständig regeneriert. Bei 1:500.000 bis zu mehreren Millionen – so hoch liege laut Wassner die Chance, einen „genetischen Zwilling“ für einen Patienten zu finden.
Typisierungsaktion
Eine Möglichkeit zur Typisierung gibt es am Sonntag (30. Oktober) in Zwettl an der Rodl. Bei einem Frühschoppen für Elina zwischen 10 und 14 Uhr im Lokal „Platzhirsch“ kann sich jeder per Wangenabstrich als Stammzellenspender typisieren lassen.
Die häufigsten Fragen zur Stammzellenspende
Was sind Stammzellen?
Stammzellspenden sind das letzte Mittel im Kampf gegen Leukämie und andere Blutkrankheiten. Spender werden gebraucht, um das kranke Immunsystem mit gesunden Stammzellen neu aufzubauen.
Wer kann Stammzellenspender werden?
Alle gesunden Menschen zwischen 17 und 45 Jahren sind aufgerufen, sich durch einen Wangenabstrich als Stammzellenspender typisieren zu lassen. Wer typisiert ist, bleibt bis zum 61. Geburtstag in der Spenderdatei registriert und wird dann automatisch gelöscht (auf Wunsch oder im Krankheitsfall auch früher). Mehr über die medizinischen Ausschlussgründe lesen Sie hier.
Wie funktioniert die Typisierung?
Ein Typisierungsset kann online auf www.gebenfuerleben.at angefordert werden. Mit zwei Wattestäbchen führt man einen Wangenabstrich durch. Den Abstrich schickt man innerhalb von 48 Stunden an „Geben für Leben“ nach Hard in Vorarlberg zurück. Im Labor werden die sogenannten HLA-Merkmale ausgewertet, sechs Merkmale der DNA, die zu einem kranken Menschen passen müssen. Die Typisierungsergebnisse werden mit Pseudonym (ohne persönliche Daten) in einer internationalen Datenbank gespeichert.
Hat Knochenmark etwas mit dem Rückenmark zu tun?
Bei der Knochenmarkspende bleibt das Rückenmark unberührt. Durch eine Punktierung im Beckenknochen werden die Stammzellen direkt aus dem Knochenmark entnommen. Dies ist vor allem bei Kleinkindern und akuten Fällen notwendig.
Ist es möglich, den Patienten kennenzulernen?
Spender können ihre Empfänger zwei Jahre nach der Transplantation der Stammzellen kennenlernen, sofern beide das wollen. Es hängt allerdings vom Heimatland des Patienten ab, ob ein Treffen möglich ist. Es gibt Länder, die Patientendaten nicht freigeben und ein Treffen somit verhindern.
Artikel gelesen + geteilt + zur Stammzellen Spende angemeldet. Hoffe inständig das es passt. Und hoffe dass sich nach mir noch ganz ganz viele Menschen anmelden!! Die Kleine Maus ist so süß. Helfen wir Zusammen !
Ich habe den Artikel geteilt- alles Liebe und dass sich der/die Richtige findet!!!
Schade, dass ich leider als Stammzellenspender nicht geeignet bin.
Alles Gute der Kleinen!