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Hochwasserschutz: Seit 2013 wurden mehr als 170 Millionen Euro investiert

Von Philipp Hirsch, 03. Juni 2024, 13:30 Uhr
Das große Zittern um den Machlanddamm
Grein am späten Vormittag des 4. Juni 2013: Wenige Zentimeter unterhalb der Dammkrone erreichte der Pegelstand der Donau seinen Höchststand. Bild: lebe

LINZ. Elf Jahre ist es her, dass weite Teile des Landes vom Hochwasser überflutet wurden. Sehr viel Geld wurde seither in zusätzliche Schutzbauten, Retentionsbecken und Absiedlungen investiert.

Es waren unvorstellbare Regenmengen, die Anfang Juni 2013 über Teilen des Landes niedergingen. Bis zu 400 Liter pro Quadratmeter wurden binnen von wenigen Tagen gemessen - soviel wie normalerweise in zwei bis drei Monaten.  Ein extremes Hochwasser war die Folge. Besonders betroffen war das Eferdinger Becken. Hier erreichten die Pegelstände Höhen, wie sie statistisch betrachtet nur knapp alle 300 Jahre vorkommen. 

Die Fluten richteten enorme Schäden an. Österreichweit rund 866 Millionen Euro. Alleine aus den Donaugemeinden in Oberösterreich wurde eine Schadenssumme von 76 Millionen Euro gemeldet. 

Das nördliche Machland kam vergleichsweise glimpflich davon: Der im August 2012 fertiggestellte Machlanddamm zwischen Mauthausen und St. Nikola a.d. Donau  hielt den Fluten stand. Aber es war denkbar knapp. In Grein erreichte der Donaupegel eine Höhe von beinahe 15 Meter. Nur wenige Zentimeter unterhalb der Krone der mobilen Schutzwände hörte das Wasser auf zu steigen. 182,5 Millionen Euro hatte die Errichtung der Schutzbauten im Machland gekostet. Vermutlich wurde ein Vielfaches an Schäden durch sie verhindert. 

Dutzende Projekt gebaut oder in Planung 

Das Land verstärkte nach der Flut 2013  die bereits nach dem Hochwasser im Jahr 2002 begonnen Bemühungen beim Hochwasserschutz. 166 Projekte  um 172 Millionen Euro wurden seither umgesetzt. Dutzende weitere um mehr als 220 Millionen Euro befinden sich in der Umsetzung. Alleine im Eferdinger Becken sind Schutzbauten um rund eine Viertel Milliarde Euro vorgesehen.  

Bereits seit 2018 sind die Gemeinden Abwinden, St. Georgen, Gusendorf und Langenstein in der St. Georgener Bucht vor einem Hochwasser, wie es statistisch betrachtet alle 100 Jahre vorkommt, geschützt. 22,4 Millionen Euro wurden in die Spundwände und elf  Pumpwerke investiert. 

In Enns wurden zum Schutz vor künftigen Überflutungen knapp 50 Familien aus den Ortschaften Kronau, Erlengraben und Lorch aus der Gefahrenzone abgesiedelt. Zum Schutz der Hafeninfrastruktur wurden technische Schutzmaßnahmen ergriffen. Knapp 25 Millionen Euro werden insgesamt in Enns verbaut. 

71 Absiedlungen im Eferdinger Becken

Der mit Abstand größte Brocken ist aber das Eferdinger Becken. In jenen Bereichen, "in denen kein technischer Hochwasserschutz realisierbar ist" wurden als erster Schritt 71 Haushalte abgesiedelt. Nun werden die technischen Schutzmaßnahmen auf Gemeindeebene weiter geplant. Teilweise wurde bereits mit den Bauarbeiten begonnen. 2030 sollen alle Schutzbauten im Eferdinger Becken errichtet sein, heißt es aus dem Büro des zuständigen Landesrates Stefan Kaineder (Grüne). 

Im oberen Donautal werden  in den Gemeinden Freinberg, Esternberg, Engelhartszell, Waldkrichen am Wesen, St. Agatha, Haibach ob der Donau, Neustift im Mühlkreis und Hofkirechen im Mühlkreis insgesamt 17 Familien abgesiedelt. Zusätzlich sollen Dämme und Mauern errichtet werden. Der Baubeginn ist für das kommende Jahr vorgesehen. 

Derzeit im Bau befindet sich auch das Hochwasserschutzprojekt für den Handelshafen in Linz. Um 36 Millionen Euro werden neben einem gesicherten Hafentor  hier (teils mobile) Dämme errichtet. Auch rund um das Ars Electronica Center in Linz soll der Schutz verbessert werden. Dieses Projekt soll noch heuer abgeschlossen werden. 

Beengter Platz in Schärding

Wegen der beengten Platzverhältnisse ist die Errichtung von Schutzbauten in der Barockstadt Schärding für die Ingenieure eine besondere Herausforderung. Einen Schutz vor einem 100-jährigen Hochwasser wird es in der Stadt deshalb nicht geben. Gebaut wird dennoch. Zwei Baulose sind bereits abgeschlossen für ein drittes (Brunnwies/Allerheiligen) liegt eine fertige Machbarkeitsstudie vor.  

 

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Autor
Philipp Hirsch
Stv. Leiter Regionalressort
Philipp Hirsch
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4  Kommentare
4  Kommentare
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schwejk (507 Kommentare)
am 04.06.2024 12:26

Nach jedem Hochwasser werden die Dämme 50 cm höher gebaut mit dem Ergebnis, dass halt dann die 10 km weiter stromabwärts absaufen.
2013 kam Linz noch davon, jetzt wird es voll erwischt.
Gebt den Flüssen den Platz, den sie brauchen und den sie in der Vergangenheit hatten, und wir sparen uns als Nebeneffekt die Klimahysterie.

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schubbi (5.159 Kommentare)
am 04.06.2024 07:02

Früher wurden Orden verteilt für die ganze Zerstörung und jetzt muss um viel Geld alles wieder repariert werden

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Natscho (5.970 Kommentare)
am 04.06.2024 11:49

und Schwarz-Blau betoniert und verschandelt das Land noch immer

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schubbi (5.159 Kommentare)
am 04.06.2024 11:58

Rot nicht (siehe Linz) ?

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