Seit zehn Jahren regionale Schmankerl, Plaudereien und Profi-Geheimtipps
MAUERKIRCHEN. Am 22. Juni feiern die Mauerkirchner das Jubiläum ihres wöchentlichen Bauernmarktes.
Für die Gesunde Gemeinde Mauerkirchen ist das Jahr 2017 ein Jubiläumsjahr. Einerseits wurde 2007 die Gesunde Gemeinde "revitalisiert", wie Arbeitskreisleiter Walter Haid es gerne nennt. Denn das Projekt Gesunde Gemeinde gab es auf dem Papier zwar schon länger, erste Projekte wurden aber 2007 ins Leben gerufen.
Andererseits feiert auch ein besonderes Projekt der ersten Stunde heuer sein zehnjähriges Bestehen und ist für viele Mauerkirchner und auch für Bürger der umliegenden Gemeinden längst nicht mehr wegzudenken: Der Bauernmarkt, der jeden Donnerstagvormittag am Wilhelm-Mayer-Parkplatz stattfindet. Hier trifft man sich zum Plaudern, zum Goutieren der unterschiedlichen regionalen Schmankerl oder um sich Rat beim Fachmann zu holen. Denn die Selbstvermarkter auf dem Mauerkirchner Markt haben immer den einen oder anderen Geheimtipp.
"Ur-Standler" und Verstärkung
Fünf von ihnen sind von Anfang an dabei. Zum Beispiel Regina Spitzwieser, die ihre selbstgemachten Mehlspeisen exklusiv auf dem Mauerkirchner Markt verkauft. Besonders beliebt bei den Kunden sind ihre "Wetzstoanudln". Die mit Marmelade gefüllte Spezialität ist ein Highlight für Naschkatzen. Wer dann noch nicht genug hat zieht gleich weiter zum Wagen von Familie Pollhammer. Auch hier dreht sich alles um Mehlspeisen, Brot, Gebäck – und die legendären "Kiachl", für die man am besten früh aufsteht, bevor alle Vorräte von den Marktbesuchern geplündert sind.
Ebenfalls ein "Standler" der ersten Stunden ist Lorenz Thurner, der mit Biorindfleisch und Bioeiern vom eigenen Hof aufwarten kann. Gerade jetzt im Sommer ist sein Rindersaftschinken gefragt. Auch beim "Nachbarstandl", der Familie Finsterer, setzt man bei warmen Temperaturen auf leichte Kost. "Unser Bauernschinken ist mild gewürzt und geräuchert und besonders lecker mit Spargel", so Finsterer. Der fünfte im Bunde der "Ur-Standler" ist Ferdinand Hintermeier. Bei dem leidenschaftlichen Imker bekommt man diverse Produkte aus Propolis, Kerzen aus Bienenwachs und natürlich Honig. Zu den fünf "Alteingesessenen" sind im Laufe der Zeit noch sechs weitere Standler dazugestoßen. Etwa Franz Stangl, der immer frischen und geräucherten Fisch aus seinem eigenen Fischteich mit im Gepäck hat. "Im Sommer kann man den Räucherfisch ganz einfach kalt essen", empfiehlt er.
Immer für einen Geheimtipp gut ist Ferdinand Sammer, bei dem man zum Beispiel saftige Papaya erstehen kann, die eine wahre Wunderfrucht ist. "Sie hilft gegen Parasiten und Entzündungen. Ganz wichtig: die Kerne immer mitessen, darin sind die Wirkstoffe hoch konzentriert", rät Sammer. Auch am Stand von Karl Mederle gibt es Obst und Gemüse, wenn gerade Saison ist vom eigenen Hof in Moosbach. Hier gedeihen nicht nur Äpfel und Birnen, sondern hier entsteht auch der legendäre Moosbacher Wein. Nun fehlt für die gesunde Jause eigentlich nur mehr der Käse. Und den gibt es bei Bauernmarktgründer Walter Haid. Er empfiehlt für warme Sommertage vor allem den Ziegen- und Schafkäse der kleinen Mörschwanger Privatkäserei Pranz. "Den Feta kann man auch wunderbar in einen gemischten Salat geben", so Haid.
Und damit all die Köstlichkeiten transportiert werden können, reist Renate Mischur wöchentlich aus Deutschland an. Bei ihr gibt es etwa geflochtene Körbe und bunte Taschen aus Filz. Bei dem reichhaltigen Angebot verwundert es nicht, dass der Bauernmarkt bereits seit zehn Jahren fixer Bestandteil des Mauerkirchner Marktlebens ist und hoffentlich auch noch lange bleibt.
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