Die Liebe gehört seiner Frau, die Leidenschaft seiner Tuba
EGGELSBERG, INNSBRUCK. Goldregen über Musiker Ernst Ramböck: Zum Leistungsabzeichen in der höchsten Musikerklasse kam nun auch das Verdienstzeichen der "Original Tiroler Kaiserjägermusik"
"Seit ich sie tragen kann", ist die Antwort von Ernst Ramböck auf die Frage, wie lange er schon Tuba spiele. Mit 13 stemmte der heute 77-Jährige das gut zehn Kilo schwere Instrument, um diesem die ersten Töne zu entlocken, zum ersten Mal. Heute gehört der Eggelsberger zu den Besten. Vor kurzem hat er sogar das Goldene Leistungsabzeichen auf der Tuba abgelegt. Das hat in diesem Alter in Oberösterreich noch niemand vor ihm geschafft. Dabei konnten ihn auch drei gebrochene Wirbel nicht daran hindern, seine Vorbereitungen auf "Gold" zu bremsen. Obwohl ihm sein Hausarzt nach dem folgenschweren Sturz vom Carport im April verboten hatte, das an Gewicht so schwere und auch schwer zu spielende Instrument anzugreifen. "Drei Wochen", lautete das Verbot. Worüber sich der leidenschaftliche Musiker mit dem Ziel "Goldenes Leistungsabzeichen" vor Augen hinwegsetzte.
"Für die Musik tut er halt alles"
"Dabei musste ich froh sein, mit einer solchen Verletzung nicht im Rollstuhl gelandet zu sein. Das war schon ein wenig fahrlässig", ist Ramböck heute eher kleinlaut. "Für die Musik tut er halt alles", zuckt seine Frau bereits vor dem Gespräch mit ihrem Mann vielsagend die Schultern. Heute kann Tuba-Ernst aber schon wieder lachen, wenn er meint: "Was dich nicht umbringt, macht dich nur härter."
Begonnen hat Ramböck seine musikalische Karriere in seiner Heimatgemeinde Geretsberg in der dortigen Musikkapelle. Nach seiner Hochzeit 1965 und der Gründung einer Musikkapelle in Eggelsberg 1968 trat der leidenschaftliche Musiker dieser bei. Bis auf eine berufsbedingte Unterbrechung hält er dieser die Treue. "Ich bin zwar der älteste Aktive, fühle mich aber im Kreise der Jungen pudelwohl."
Ernst Ramböck gesteht, dass ihm Uniformen gefallen. Vor allem jene aus der Monarchie. Also war er sofort dabei, als die "Rainermusik Salzburg" aus der Taufe gehoben wurde. Mehr noch, der Eggelsberger war sogar eines der Gründungsmitglieder. Bei einem Konzert mit der "Original Tiroler Kaiserjägermusik" wurde dessen Kapellmeister auf den Tubisten der Rainermusik nicht nur aufmerksam, die beiden waren bald auch Freunde. Also lag es vor gut zehn Jahren nahe, dass Ramböck zu den Tiroler Musikern wechselte. "Im guten Einvernehmen mit den Rainer-Musikern", betont er. Und seither jeden Montag nach Innsbruck zu den Proben der Kaiserjäger pendelt. Stunden-, ja beinahe tagelang war er schon zu den Proben in die ferne Tiroler Landeshauptstadt unterwegs. "Vor allem, wenn ich mit dem Zug gefahren bin." Das sei einer Odyssee gleichgekommen.
Ein kleines Detail am Rande verrät Ramböck schmunzelnd: "Wenn der Hausfrieden stimmte, holte mich meine Frau nach solchen Probenfahrten nach Innsbruck bei der Bahn ab, wenn dieser aber einmal schief hing, musste ich einen Freund organisieren, der mich nach Hause chauffierte." Zuletzt fährt er aber immer öfter mit dem Auto... Besonders gefallen dem Vater von drei Töchtern nicht nur die Auftritte in Uniform, es sind auch die schönen Reisen, die der Innviertler mit der "Original Tiroler Kaiserjägermusik" schon gemacht hat. Gerne erinnert er sich an die Auftritte während einer zwölftägigen Reise 2016 nach Moskau oder Gastkonzerten in der Schweiz, in Hamburg, Krakau oder in Südtirol. "Da schauen die Leute, wenn wir in unseren Uniformen auftreten und flotte Militärmusik zum Besten geben."
Vor wenigen Tagen hat sich ein weiteres Gold zu jenem für das Leistungsabzeichen gesellt, und zwar für zehn Jahre verdienstvolles Mitwirken bei den Kaiserjägern. Ernst Ramböck freut diese Auszeichnung deshalb so besonders, "weil sie normalerweise erst nach zwanzigjährigem aktiven Mitwirken bei den Kaiserjägern verliehen wird."
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