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"Manche nennen mich ‘Doctor MB’ - Mösenbichler ist ihnen zu schwierig"

Von Roman Kloibhofer, 04. Juli 2019, 11:57 Uhr
"Manche nennen mich ‘Doctor MB’ - Mösenbichler ist ihnen zu schwierig"
Verena Mösenbichler-Bryant lebt fürs Dirigieren, ihre große Leidenschaft. Bild: (privat)

EBERSCHWANG, DURHAM. Verena Mösenbichler-Bryant lebt seit 14 Jahren in den USA, derzeit ist sie im Innviertel.

"Es ist nun bereits mein viertes Jahr in den Staaten..." – So begann ein Interview mit Verena Mösenbichler aus Eberschwang aus dem Jahr 2009. Damals hatten wir mit der Innviertlerin, die in Austin, Texas, Musik studierte, über ihr Leben in den USA gesprochen (siehe Faksimile unten).

Wie sieht es bei der Innviertlerin zehn Jahre später aus? Sie lebt noch immer in den USA, mittlerweile in Durham/North Carolina, und ist mit dem Komponisten Steven Bryant verheiratet. Verena Mösenbichler-Bryant hat ihr Musikstudium mit dem Doktorat abgeschlossen und unterrichtet nun an der Elite-Universität "Duke Trinity College of Arts & Sciences" in Durham.

"Nein, geplant war dieser lange Aufenthalt nicht", sagt sie beim Besuch in der OÖN-Redaktion in Ried (wir haben die Eberschwangerin zufällig beim sommerlichen Heimaturlaub erreicht). Doch nach Abschluss ihres Studiums startete sie ihre Uni-Karriere – und mittlerweile ist "Dr. MB", wie sie manche ihrer Studenten nennen (Mösenbichler auszusprechen, fällt den Amerikanern manchmal schwer), als "Associate Professor" tätig und hat noch ein weiteres Ziel – "Full Professor" zu werden – vor Augen.

Sie pflegt Traditionen

Die gebürtige Eberschwangerin ist für Blasmusik an der Universität verantwortlich und leitet als "Band Director" ein eigenes Orchester. 60 bis 70 Studierende wirken jedes Jahr an diesem Blasorchester mit. "Es sind Studierende, die nicht im Hauptfach Musik studieren", sagt Verena Mösenbichler-Bryant, aber das Niveau des Orchersters sei dennoch sehr hoch. "Man muss ein Vorspiel absolvieren, sonst kommt man nicht ins Orchester", erzählt sie. Daneben unterrichtet sie auch Dirigieren und leitet mit einer Medizinerin ein Symphonieorchester, das "Durham Medical Orchestra" mit 100 Musikern, die im medizinischen Bereich tätig sind.

"Für mich ist sehr wichtig, Traditionen zu pflegen", sagt die Innviertlerin, die manchmal auch heimische Blasmusikliteratur mit ihren Musikern einstudiert. Einmal im Jahr gibt es sogar einen "Viennese Ball", der österreichischer Musiktradition gewidmet ist.

Mohnflesserl und Pikantwurst

Ihre Arbeit an der Universität in Durham liebt sie: "Es ist wunderbar, die Studenten sind alle mit Begeisterung bei der Sache, sie wollen ja musizieren", erzählt sie. Blasmusik habe einen hohen Stellenwert in den USA, sie hat sowohl im Gemeindeleben als auch bei großen Sportveranstaltungen ihren Platz.

Ihre Arbeit mit Musik sieht "Dr. MB" auch didaktisch und sagt: "Wir wollen die Grenzen zwischen Orchester und Publikum eliminieren." So hat sie mit ihrem Orchester ein Stück im Programm, bei dem das Publikum mit einer eigenen App mitspielen kann.

Nach Österreich kommt sie regelmäßig, hat in Eberschwang mit ihrem Mann auch im Haus vom Opa eine Wohnung eingerichtet und kann sich vorstellen, wieder nach Österreich zurückzukehren. "Ja, auch meinem Mann gefällt es hier sehr gut", sagt sie. In den USA hat sie sich mittlerweile gut eingelebt. Was ihr fehlt? "Mohnflesserl und Pikantwurst und überhaupt die Eberschwanger Reiter-Wurst", sagt sie ganz spontan. "Ich schätze die Heimat sehr", das hat sie schon beim Interview vor zehn Jahren betont. "Besonders die Kartenspiele mit dem Opa und seinen Bekannten gehen mir in Amerika ab. Gestern hat er mir eh schon wieder ein paar Bummerl angehängt", erzählt Verena Mösenbichler-Bryant mit einer erfrischenden Leidenschaft, die sie auch in ihre Arbeit in den Vereinigten Staaten mit einbringt.

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Autor
Roman Kloibhofer
Redaktion Innviertel
Roman Kloibhofer
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1  Kommentar
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xerMandi (2.165 Kommentare)
am 04.07.2019 12:43

Ohne Vorspiel kommt man nicht rein.
Das ist bei einem Orchester nicht anders als anderswo im Alltag.

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