"Komplett blau angelaufen": Polizisten als Lebensretter
MONDSEE. Mehreren Zufällen ist es zu verdanken, dass einem Autolenker aus der Schweiz am Freitagabend in Mondsee so schnell geholfen werden konnte. Der 66-Jährige kam nach gesundheitlichen Problemen mit seinem Auto auf einem Rastplatz neben der A1 zum Stehen. Danach stieg der Mann aus und brach auf einem Grünstreifen zusammen.
Nicht weit davon entfernt hatten zwei Polizisten der Autobahnpolizeiinspektion Seewalchen gerade bei einer Tankstelle ihren Streifenwagen aufgetankt. "Als ich im Tankstellen-Shop bezahlen wollte, ist plötzlich ein ausländischer Tourist zu mir hergerannt und hat auf Englisch ,Notfall! Notfall!‘ gerufen", sagte einer der beiden, Revierinspektor Markus Altmanninger, im Gespräch mit den OÖNachrichten. Der Augenzeuge teilte dem Beamten mit, dass ein Mann auf der Wiese liege und nicht atmen könne. Zusammen mit seinem Kollegen Christoph Münzner lief Altmanninger hin zu dem Schweizer, der nicht mehr atmete und bereits im Gesicht blau angelaufen war. Auch Schaum trat aus seinem Mund. Die Beamten begannen sofort mit der Herzdruckmassage und der Mund-zu-Mund-Beatmung. Unterstützt wurden sie dabei von einer Ärztin, die sich ebenfalls zufällig auf dem Rastplatz aufgehalten hatte, und deren Ehemann. Zum Einsatz kam auch ein Defibrillator, der seit einem halben Jahr immer im Polizeiauto mit dabei ist.
Versorgt bis der Notarzt kam
"Nach fünf bis zehn Minuten ist schließlich ein Notarzt eingetroffen, der sich um die weitere Versorgung gekümmert hat", schilderte Altmanninger. Als der 66-Jährige stabil genug war, wurde er mit dem Notarzthubschrauber "Martin 3" zum Klinikum Wels geflogen. Herzprobleme, die während der Fahrt auftraten, dürften laut den Ärzten den Zusammenbruch ausgelöst haben. Ein Herzinfarkt wurde ausgeschlossen. Der Mann dürfte früher bereits Probleme mit dem Herz gehabt haben. Auf dem Beifahrersitz seines Autos fand die Polizei eine Medikamentenschachtel mit dem Vermerk "Für Notfälle".
Den beiden Lebensrettern von der Polizei wird dieser Einsatz im Gedächtnis bleiben. "Das Glück spielte in diesem Fall eine große Rolle. Wir waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort", so der Polizist. "Und wenn man Adrenalin hat im Körper, dann funktioniert man auch bei solch schwierigen Einsätzen ziemlich gut." Auch, dass sie einen Defibrillator mit dabei hatten, sei lebensrettend gewesen. "Ein jedes Polizeiauto sollte damit ausgestattet werden", wünscht sich Altmanninger.
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