Leondinger Digi-AHS: „Hier wird ein einzigartiges Konzept umgesetzt“
LEONDING. Für die neue Schule am Harter Plateau gibt es bereits 77 Voranmeldungen.
Vorreiter sein und neue Formen des Lernens ermöglichen: Das ist der Anspruch des Leondinger Digital-Gymnasiums. Heute gab es dafür Lobesworte von höchster Stelle. Für Bildungsminister Martin Polaschek (VP) trägt das neue Angebot dem Gedanken Rechnung, dass Schulen nicht nur Orte sein sollen, wo Unterricht stattfindet, sondern auch Spielplätze für Ideen. „Hier wird ein einzigartiges pädagogisches Konzept umgesetzt“, ist er von den Leondinger Plänen vollends überzeugt.
In einer Zeit, in der digitale Technologien eine immer größere Herausforderung spielen, müssten Bildungseinrichtungen mit der Zeit gehen und den Schülern „die notwendigen Fähigkeiten und Werkzeuge mitgeben“ sagte der Minister bei einem Pressetermin im Leondinger Rathaus.
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Landeshauptmann Thomas Stelzer strich dabei hervor, dass die Digi-AHS eine wertvolle Erweiterung des Ausbildungsangebotes in Oberösterreich sei, seine Stellvertreterin Bildungslandesrätin Christine Haberlander (beide VP) betonte, dass Leonding mit seinem hervorragenden Konzept (dieses wurde von der Stadt gemeinsam mit der Pädagogischen Hochschule OÖ erarbeitet) und seiner zentralen Lage überzeugt habe. Mit dem Angebot werde ein wichtiger Baustein gesetzt, um Mädchen für die Technik zu begeistern.
Das spiegelt sich auch in den Zahlen wieder: Bisher gab es 77 Voranmeldungen für die neue Schule, rund die Hälfte davon stammt von Mädchen. Das Gymnasium startet, wie angekündigt, im Herbst seinen Betrieb in Containern, diese werden im Bereich der Asphaltstockbahn und des Parkplatzes bei der Leondinger HTL platziert. Zum Auftakt sind bis zu vier erste Klassen (fünfte Schulstufe) und bis zu zwei fünfte Klassen (neunte Schulstufe) geplant. Das Interesse für die Unterstufe ist besonders groß, allen voran für die Oberstufe sind noch Schüler gesucht und willkommen.
Kür des Siegerprojektes im Mai
Rund vier Millionen Euro investiert die Stadt im ersten Schuljahr, die für den Neubau veranschlagten 27 Millionen Euro trägt der Bund. Der Architekturwettbewerb für das Schulgebäude hat bereits gestartet, im Mai soll das Siegerprojekt gekürt werden, hieß es gestern von Bürgermeisterin Sabine Naderer-Jelinek (SP). Voraussichtlich im Herbst wird mit dem Bau begonnen, bis zum Start des Schuljahres 2027/28 soll dieser bezugsfertig sein. Platz finden wird er an der Limesstraße 16, unmittelbar neben der HTL Leonding.
Bildungsdirektor Alfred Klampfer sieht viel Potenzial für Synergien zwischen der HTL und der AHS, die Schüler erwarte mit dem Digitalisierungs-Schwerpunkt ein „interessantes, inhaltliches“ Angebot. Dieses wird, so Naderer-Jelinek, von einem „spielerischen und kreativen“ Zugang, geprägt. Praxisnahes Lernen ist ein wichtiger Teil des Schulangebotes, informierte Margit Steiner, Projektleiterin von der PH OÖ und nannte hier Betriebspraktika als ein Beispiel. Um eine „breite“ Ausbildung zu ermöglichen, werden die Schüler der Unterstufe Schwerpunkten Cyber Security, Creativity, Coding und Labor unterrichtet. In der Oberstufe gibt es die Möglichkeit sich zu spezialisieren.
Andreas Riedl, als Direktor der Mann an der Spitze des neuen Gymnasiums, freute sich mit den Worten „Digitalisierung geht uns alle etwas an“ auf die neue Herausforderung. Das Leondinger Gymnasium sei ein zukunftsweisendes Projekt, nach dem Abschluss seien Schüler für „Ausbildungen aller Art gerüstet“, sagt der Noch-Fachinspektor für Informatik der Bildungsdirektion. Das Interesse Teil dieser Schulform zu werden sei groß ist Riedl zuversichtlich ausreichend Lehrpersonal zu finden.
Die AHS wird zunächst als Privatschule mit Öffentlichkeitsrecht von der Stadt geführt, mit Abschluss des ersten Maturaganges soll der Bund die Schulerhaltung und -verwaltung übernehmen Diesen Plan bekräftigte Polaschek heute, derzeit würden die Verträge im Detail erarbeitet.