Im Machland entsteht ein neuer Schultyp
BAUMGARTENBERG. Die Schule mit Matura für Sozialpädagogik startet im kommenden September.
Eine fünfjährige Berufsausbildung im sozialen und pädagogischen Bereich mit Matura und einem Diplom für Sozialpädagogik. Dieser bislang in Oberösterreich einmalige Schultyp wird ab dem kommenden Schuljahr in Baumgartenberg ausgerollt. Geführt wird die künftige „Bundesanstalt für Sozialpädagogik“ (BASOP) von der Kongregation vom Guten Hirten, die auch Träger der privaten Berufsbildenden Schulen (BBS) ist.
Treibende Kraft hinter der Gründung ist die neue BBS-Direktorin Katrin Blauensteiner-Vuketich: „Die Schule hat sich in den vergangenen Jahren beständig weiterentwickelt, zuletzt mit dem Aufbaulehrgang zur Matura. Die BASOP ist der nächste Schritt – es ist für uns ein großer Schritt.“ Dabei füge sich die BASOP ideal in ein Umfeld ein, das seit Jahrzehnten für sein Engagement rund um gesundheitlich oder sozial benachteiligte Menschen bekannt ist. Blauensteiner-Vuketich betont, dass die Fachschule unabhängig von der BASOP-Gründung erhalten bleibe.
Bei einem Tag der offenen Tür wurde am vergangenen Donnerstag das Schulkonzept erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Welche Berufsfelder sich künftigen Absolventinnen und Absolventen auftun, schilderte Katharina Laaber, selbst Absolventin einer BASOP in St. Pölten: „Vom Streetwork über Jugendcoaching, der Begleitung in pädagogischen Wohngruppen bis zur Frauen- oder Männerberatung gibt es sehr viele Möglichkeiten für Sozialpädagoginnen und –pädagogen.“ Dass für Fachleute in diesem Bereich mehr denn je Bedarf ist, habe gerade die Pandemie gezeigt. „Wir schlittern gefühlt von einer Krise zur nächsten. Das hinterlässt Spuren – beim einen mehr, beim anderen weniger.“ Auch könnten nicht alle Menschen mit dem rasanten Tempo einer digitalisierten und daher oft auch entfremdeten Gesellschaft mithalten. „Hier ein Auffangnetz zu bilden, ist eine der Aufgaben von BASOP-Absolventinnen und Absolventen“, ist Laaber überzeugt.
Den Weg dorthin werde man mit guter inhaltlicher Ausbildung, begleitet durch zahlreiche Pflichtpraktika, legen, beschreibt die Schulleiterin den künftigen Schulalltag. „Der Stundenplan weist mit vielen Kreativbereichen eine große Ähnlichkeit zur Ausbildung in der Elementarbildung auf. Vor allem bei den Praktika strecken wir unsere Fühler dann aber recht klar in Richtung Sozialeinrichtungen aus“, sagt Blauensteiner-Vuketich. Für die erfahrene Sozialpädagogin Katharina Laaber sind diese Praktika ein zentrales Element der BASOP-Ausbildung: „Das ist eine Lebensschule. Ich bin überzeugt, dass BASOP-Absolventinnen eine ganze Menge mehr an Lebenserfahrung haben als Gleichaltrige in anderen Ausbildungsformen.“
Kennenlernen kann man die neue BASOP Baumgartenberg demnächst unter anderem bei der Berufs- und Bildungsmesse am 11. und 12. November in der Wirtschaftskammer Perg.
neu Bürokraten werden herangezüchtet,
dabei bräuchten wir nur Leute mit gsunden Menschenverstand👍
Das Berufsfeld des Sozialpädagogen ist eher an der Basis angesetzt. Bürokratie ist eine Sache mit der man in dieser Tätigkeit umgehen (können) muss. Es ist jedoch nicht so dass man selbst bürokratische Prozesse initiiert. Sozialpädagogen arbeiten im direkten Kontakt mit ihren Adressatinnen und helfen und unterstützen zumeist recht lebensnah. Natürlich muss man, wie überall im Sozialbereich, dokumentieren, aber das ist eher ein notwendiges "Übel".