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Georg Schwarz: Das Ehepaar Schwarz formte den Weltkonzern Engel

11. April 2016, 00:04 Uhr
Das Ehepaar Schwarz formte den Weltkonzern Engel
1945
Ludwig Engel sollte für einen Geschäftspartner Kunststoffmaschinen herstellen. Das war der Beginn einer Erfolgsgeschichte. Seine Tochter Irene und ihr Mann Georg Schwarz (im Bild) führten das Unternehmen von 1965 an 35 Jahre – und an die Weltspitze. Engel-Maschinen werden nicht nur weltweit eingesetzt, sie werden auch weltweit (in den USA wie in Asien) hergestellt. Jetzt wird das Schwertberger Unternehmen bereits von der vierten Generation geführt.
Bild: Engel

Ein Pionier der oberösterreichischen Wirtschaft ist am Mittwoch, dem 6. April, im 89. Lebensjahr verstorben: Georg Schwarz, von 1965 bis 1997 Chef des Schwertberger Familienunternehmens Engel.

Gemeinsam mit Ehefrau Irene Schwarz, die am 24. März 2016 verstorben ist, formte er vom Mühlviertel aus einen Weltkonzern in der Kunststoffmaschinen-Branche. Für ihr Lebenswerk bekamen die beiden im Jahr 2000 den OÖNachrichten-Wirtschaftspreis Pegasus in Kristall.

Gegründet worden war das Unternehmen von Irenes Vater, dem Heimatvertriebenen Ludwig Engel, nach dem Zweiten Weltkrieg als kleiner Reparaturbetrieb. Die Familie stammte aus dem ehemaligen Jugoslawien. Anfang der 1950er-Jahre wurden in Schwertberg die ersten Spritzgussanlagen für Kunststoff erzeugt. Heute gilt Engel als weltweiter Technologieführer, wenn es darum geht, Plastikteile präzise herzustellen. Das gilt für Lego-Teile, Handys und Armaturenbretter für Autos ebenso wie für Einwegspritzen oder elektrische Haushaltsgeräte. 1965 übernahmen Irene und Georg Schwarz, ebenfalls ein Donauschwabe, die Geschäftsführung. Sie zeigten viel Mut, Kompetenz, Weitblick und forcierten die internationale Expansion von Engel, zunächst über den Vertrieb in Europa und Nordamerika. 1977 wurde in Kanada auch das erste Produktionswerk außerhalb Österreichs aufgebaut.

1997 gab Georg Schwarz die operative Führung ab. Schwiegersohn Peter Neumann wurde Vorsitzender der Geschäftsführung. Das Ehepaar Schwarz war aber auch in den Jahren danach im Unternehmen anzutreffen. Was das Geheimnis ihres Erfolges betrifft, sagten sie einmal: "Bei schlechterer Auftragslage haben wir Mitarbeiter nicht gekündigt, sondern versucht, Krisen gemeinsam zu überstehen. Das kam uns beim Aufschwung zugute, weil wir nicht neue Leute anlernen mussten. Wir haben uns immer vor Augen gehalten, dass wir Verantwortung für unsere Mitarbeiter haben." Heute beschäftigt Engel weltweit 4800 Mitarbeiter, hat neun Standorte in Europa, Nordamerika, Asien und erwirtschaftet rund eine Milliarde Euro Umsatz. (az)

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