Hepatitis, Corona: Nicht jeder ist als Körperspender geeignet
GRAZ. Nicht alle Körperspenden können verwendet werden, sagt der Grazer Anatomie-Professor Niels Hammer.
Ausschließungsgründe seien etwa Infektionserkrankungen, die eine Person vor dem Tod durchgemacht hat, wie etwa eine Sepsis, Hepatitis, Noroviren oder Corona. Auch ein Leichnam, der älter als 48 Stunden sei, könne nicht mehr für Wissenschafts- und Forschungsprojekte verwendet werden. Körperspenden seien nicht nur für die Ausbildung der Studenten, sondern auch bei Weiterbildungskursen von Ärzten wichtig.
Chemische Konservierung
Bevor aber mit der Körperspende gearbeitet werden kann, müsse der Leichnam zunächst "chemisch haltbar gemacht werden". Dieser Vorgang dauere etwa ein Jahr, ehe an dem Humanpräparat für die Dauer von rund zwei Jahren geübt werden könne.
Anschließend werden die sterblichen Überreste der Spender in einem Krematorium verbrannt und rund um Allerheiligen feierlich in einem gemeinsamen Grab auf einem Waldfriedhof anonym beigesetzt. Angehörige können allerdings mithilfe eines Codes in Erfahrung bringen, in welchem Bereich der Verstorbene beigesetzt worden ist.
- Lesen Sie dazu: "Billiger als eine Bestattung" - Medizin-Unis registrieren eine steigende Zahl an Körperspenden, die für die Ausbildung wichtig sind – Spender zahlen bis zu 2000 Euro, inklusive Bestattung und Einäscherung.
Organspenden
Der Begriff "Körperspenden" ist nicht mit Organspenden zu verwechseln. Dabei werden kürzlich Verstorbenen Organe entnommen und schwer kranken Patienten per Transplantation eingesetzt. Als Organspender gelten in Österreich grundsätzlich alle Verstorbenen, sofern sie nicht zu Lebzeiten einen Widerspruch dagegen eingelegt haben.
Der Widerspruch kann schriftlich oder mündlich (bezeugt durch Angehörige) erfolgen. Die sicherste Variante ist allerdings die Eintragung in das sogenannte Widerspruchsregister. Krankenhäuser sind vor einer Transplantation gesetzlich verpflichtet, eine Abfrage in diesem Widerspruchsregister durchzuführen.