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Hans Zöttl: Der Gastwirt, der die Linzer Altstadt und die Musik liebte

Von Erhard Gstöttner, 19. August 2014, 00:04 Uhr
Der Gastwirt, der die Linzer Altstadt und die Musik liebte Von Erhard Gstöttner
"Café Centrum"-Wirt Hans Zöttl war stets freundlich. Bild: OON

Hans Zöttl (1951 - 2014) war ein Linzer Altstadt-Wirt der besonderen Art.

Am 5. Mai 1980 eröffnete Hans Zöttl sein "Café Centrum" in der Hofgasse 14. Wenige Jahre danach entwickelte sich der Bereich zwischen Hauptplatz, Donau und Altem Markt zum Linzer Bermudadreieck. Doch Zöttl surfte nicht mit auf der Welle jener Altstadt-Gastronomen, die auf den schnellen Rubel aus waren und zu diesem Zweck (auch recht junge) Menschen einfach mit Alkohol abfüllten.

Hans Zöttl war es ein Anliegen, dass die Altstadt zu einem stilvollen Viertel wird. Stil hatte er in seiner gastronomischen Laufbahn gelernt. Am 17. November 1951 in Gaflenz bei Weyer geboren, wuchs er in Wolfern und Steyr auf, lernte ab 1966 im heute nicht mehr existierenden "Hotel Post" in Aggsbach-Markt in der Wachau Kellner. Dann arbeitete Zöttl drei Jahre im berühmten Hotel Sacher in Wien und ein Jahr für den legendären Wienerwald-Gründer Friedrich Jahn in Liechtenstein.

1979 kam der Bauernsohn nach Linz, richtete im Altstadt-Haus seiner Eltern, wo zuvor das "Jörg & Uli" war, sein "Café Centrum" ein. "Er war Gastwirt mit Leib und Seele. Doch er nahm sich auch stets Zeit für seine geliebte Musik", sagt Maria Zöttl, die Witwe. Am Bruckner-Konservatorium hatte Zöttl Klarinette gelernt, bis 1989 spielte er im "Oberösterreich Quintett". Musik war Zöttl auch in seiner Funktion als Obmann des Vereins "Altstadt neu" ein besonderes Anliegen. Noch zwei Wochen vor seinem Tod verhandelte er mit Musikern über Auftritte für Klangzeit-Konzerte in der Altstadt. "Er war trotz seiner schweren Krankheit unermüdlich", sagt Rosemarie Schuller von "Altstadt neu".

Viele Stammgäste in der Altstadt

Als Wirt war dem ehemaligen Sacher-Kellner das Wohlergehen der Gäste oberstes Anliegen. "Etliche Gäste, die von Linz weggezogen sind, haben immer wieder einen Abstecher zu uns ins Café gemacht", erzählt die Witwe.

Zwei Wochen vor seiner Pensionierung im Dezember 2012 erhielt Zöttl die Diagnose, dass er an Krebs erkrankt und die Heilungschance minimal sei. "Doch er hat sich weiter dafür eingesetzt, dass die Altstadt schöner wird", sagt Maria Zöttl. Sieben Jahre setzte Zöttl viele Hebel in Bewegung, damit Blumenschmuck an den Häusern erlaubt wird. Heuer war es endlich so weit.

Neben all der Arbeit nahmen sich Hans und Maria Zöttl auch Zeit für Urlaub. Die Ziele wurden spontan festgelegt. Im Mittelpunkt standen meist Städte und deren Kultur.

Hans Zöttls Eltern leben noch, auch seine sechs Geschwister. Sie sowie die 22 Nichten und Neffen verabschiedeten sich persönlich von Hans Zöttl, ehe er am 14. August die Augen für immer schloss.

Die Andacht findet morgen, Mittwoch, ab 19.30 Uhr in der Stadtpfarrkirche am Linzer Pfarrplatz statt, das Begräbnis diesen Freitag, 22. August, ab 13 Uhr auf dem Friedhof Steyr-Tabor.

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