Zweitwohnsitze am Traunsee: Gmundens Stadtpolitik drängt weiter auf Veränderung
GMUNDEN. Mit Ausnahme der ÖVP arbeiten Parteien weiter an der Einführung eines Vorbehaltsgebietes
Ende März dieses Jahres sprach das Land ein Machtwort: Gmunden wird kein Vorbehaltsgebiet. Und das, obwohl sich der Gemeinderat gegen die Stimmen der ÖVP mehrheitlich dafür entschieden hatte. Vereinfacht gesagt, dürfen in Vorbehaltsgebieten Hauptwohnsitze nach einem Verkauf nicht zum Nebenwohnsitz werden. Das Gesetz soll einheimischen Jungfamilien Wohnraum sichern und die Spekulation bändigen.
19 Gemeinden im Seengebiet hatten mit der Beantragung Erfolg, Gmunden blitzte ab. Sein "Nein" begründete das Land mit einem Gutachten eines steirischen Sachverständigen, der für ein Vorbehaltsgebiet keine einzige Voraussetzung gegeben sah. Der genaue Inhalt des Gutachtens ist allerdings weitgehend unbekannt: Jene, die ihn kennen, dürfen ihn nicht weiterverbreiten, sonst droht eine Pönale in der Höhe von 10.000 Euro.
Öffentlich festgehalten wurde nur, dass Gmunden mit 18,9 Prozent Nebenwohnsitzen (gerechnet auf Personen) unter dem Grenzwert von 20 Prozent liege. Und schließlich sei auch die Teuerungsrate bei den Grundstückspreisen um 5,4 Prozent niedriger als im Landesschnitt. Vor allem Letzteres wurde von den Grünen, der SPÖ, der FPÖ und den Neos Gmunden kritisiert: Das Gutachten beziehe sich ausschließlich auf die prozentuelle Steigerung und ignoriere die absoluten Zahlen. Die ÖVP argumentierte, dass es eine Entwertung von Immobilien darstelle, wenn Hausbesitzer sie künftig nicht mehr als Nebenwohnsitze verkaufen dürfen.
Negativer Bescheid als Auftakt?
Die Absage des Landes erreichte die Stadtgemeinde Gmunden im März per Brief. Und genau darin sahen die Grünen eine Chance: Im vergangenen Gemeinderat stellten sie den Antrag, die Gemeinde möge vom Land einen Bescheid verlangen. "Wir haben bis jetzt zwar ein Antwortschreiben, aber keine offizielle Stellungnahme des Landes erhalten", sagt Gmundens Vizebürgermeisterin Ulrike Feichtinger (Grüne). Und nur damit könnten in weiterer Folge Rechtsmittel gegen die Entscheidung eingebracht werden. Der Antrag wurde mit den Stimmen von SPÖ, FPÖ und Neos mehrheitlich angenommen.
FPÖ-Fraktionsobfrau Dina Fritz ist zwar glühende Verfechterin eines Vorbehaltsgebietes für Gmunden, ist mit dem aktuellen Antrag der Grünen aber nicht glücklich: "Es wäre vermutlich besser gewesen, wenn wir im Frühjahr einen neuen Antrag gestellt hätten, denn dann wird Gmunden voraussichtlich diesen Grenzwert von 20 Prozent überschreiten", sagt sie. Nun bekomme man bestenfalls eine negative Antwort in Bescheidform.
Die "Enteignung" findet schon alleine deshalb nicht statt, weil die Zweitwohnsitzregelung für bestehende Zweitwohnsitze ohnehin nicht gilt, sondern nur für zukünftige Errichtungen.
VP abwählen, dann klappt es eher.
Zweitwohnsitz ja, Windradl nein. Schon schräg!
Wäre sowas von höchste Zeit, niemand braucht diese Zweitwohnungsbesitzer hier, die dann vielleicht ein paar Wochen im Jahr da sind. Die Rechnung wird früher oder später präsentiert, denn wenn man die Einheimischen zu einem großen Teil vergrault, gibts auch für sämtliche Vereine irgendwann keinen Nachwuchs mehr.
So einen Eingriff in Eigentumsrechte muss man schon sehr gut argumentieren. Die allgemein schwierige Situation am Wohnungsmarkt einzelnen Eigentümern umzubinden ist Populismus. Bei einer Weitervermietung lasse ich es mir noch einreden, aber was spricht dagegen, dass ein neuer Käufer (m/w/o) eine Immobilie als selbst genutzen Zweitwohnsitz kauft?
Davon abgesehen bleibt festzuhalten, dass die Regelung mit Haupt- und Nebenwohnsitzen eigentlich nicht mehr zeitgemäß ist. Wohnsitz ist Wohnsitz und kein Leerstand.
So einfach ist das nicht!
Wer bitte kommt für die ganze Infrastruktur auf, die Kosten richten sich nach Verbrauch nicht nach Anschluß!
Unverblümt formuliert, wer die Möglichkeit hat, seine freie Zeit in einem Eigenheim an einem anderen Ort zu verbringen, stört sich wenig an dem Luxus. Mit einem zusätzlichen Wohnsitz steigt natürlich auch die Wohnfläche pro Kopf, der Flächenverbrauch und der damit verbundene Versiegelungsgrad.
Das wiederum bestätigt die bekannte These der Verstärkung der sozialen Ungerechtigkeit durch den Klimawandel (Umweltbundesamt o. J.). Sozioökonomisch bessergestellte Gesellschaftsgruppen tragen z. B. durch den erhöhten Flächenverbrauch stärker zum Klimawandel bei, leiden aber weniger unter den direkten Folgen des Klimawandels als schwächere Gruppen, da sie z. B. im Sommer die überhitzten Städte meiden und einstweilen den Zweitwohnsitz in den Bergen nutzen können.
Alle Zweitwohnsitzbesitzer fahren auch mit dem Zug in der Stadt…
Es „lebe“ der Egoismus… ! 🤮🤮
Dieses Hinpecken auf die Zweitwohnsitze wird in erster Linie durch die gemeinden befeuert, denen Gebühren entgehen. Würde sich hier eine faire Lösung finden, denke ich wären die Zweitwohnsitzler sicher gewillt zu bezahlen, auch wenn sicher nicht alle wie Sie unterstellen im Luxus schwelgen.
Ob die Klima-Hochrechnung wirklich so ungünstig ausfällt möchte ich schon diskutieren. Was glauben Sie ist klimafreundlicher? Eine Familie die den Großteil der Ferien am Zweitwohnsitz in Österreich verbringt oder eine, die mehrmals pro Jahr mit Flugzeug und PKW ins Ausland reist?
Beim Vertreiben von Tagesgästen ist Gemunden schon Spitze.
ich denke da an hohe Parkgebühren für den Traunstein, Slip Gebühren für den See und geplante Parkgebühren für den Toskana Parkplatz.
mal schauen welche Geldbeschaffungsaktion den Gmunden fürs Wochenende einfällt.
<<<<<<<<< Gmundens Stadtpolitik drängt weiter auf Veränderung>>>>>>>>
Net nur drängen ihr Politiker, endlich mal was tun, WIE lange drängen die schwarztürkisen schon herum, seit WAN haben sie was in dieser Stadt zu sagen und WAS geschieht ? Ich versteh es nicht !
Beim Postamt was passiert dort? Beim Friedhof was ist dort geplant?
Was soll man da noch sagen……🙈🙈🙈
Bitte so viel Einsatz bei der Veränderung (und noch mehr!!!) wie beim Zug durch die Stadt - auch gelungen, zahlt Gmunden beim Zug nun Ausfallhaftung - wen ja ist doch Steuergeld !🙈👎