Nach Anschlag in Magdeburg: Innenministerin fordert Tempo bei Gesetzen
MAGDEBURG/BERLIN. Zwei Tage nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt von Magdeburg häufen sich die Forderungen nach Konsequenzen. Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser forderte im "Spiegel" ausstehende Gesetzentwürfe zur inneren Sicherheit dringend zu beschließen. Sobald die Ermittlungen ein klares Bild von den Hintergründen ergeben hätten, werde man daraus die notwendigen Schlüsse ziehen.
Der stellvertretende Vorsitzende des Bundestagsinnenausschusses, Lars Castellucci, kündigte am Montag im ZDF an, eine Sondersitzung des Gremiums zu beantragen. Es werde unter anderem um die Frage gehen, warum man Hinweisen auf die vom mutmaßlichen Attentäter Taleb A. ausgehenden Gefahren nicht nachgegangen sei. Dazu sollten unter anderem Leiter von Sicherheitsbehörden befragt werden.
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CDU für Stärkung von Nachrichtendiensten
Für die CDU forderte deren Vertreter Armin Laschet die Stärkung von Nachrichtendiensten. Nach seinen Angaben sind fast allen großen Terroranschlägen Hinweise ausländischer Geheimdienste vorausgegangen. "Wir müssen unsere Dienste stärken, damit wir selbst stärker im Anti-Terrorkampf werden", sagte Laschet zu "tablemedia". Auch in Magdeburg beschäftigt sich am Montagnachmittag der Ältestenrat des Landtages mit der Frage, ob der Anschlag hätte verhindert werden können.
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Am Freitagabend war der aus Saudi-Arabien stammende Arzt Taleb A. mit einem Pkw in den Weihnachtsmarkt im Zentrum Magdeburgs gefahren. Fünf Menschen wurden dabei getötet, 200 Menschen wurden verletzt, etwa 40 von ihnen schwer oder sehr schwer. Nach bisher bekannt gewordenen Hinweisen soll der Verdächtigte eine islamfeindliche Gesinnung haben. Er soll Deutschland vorgeworfen haben, einer Islamisierung Vorschub zu leisten.
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