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Pferde gingen durch: 2 Schwerverletzte bei Leonhardiritt in Desselbrunn

Von nachrichten.at, 10. November 2024, 16:13 Uhr
Leonhardiritt Desslbrunn
Die Kutsche kippte um, die Fahrgäste landeten auf der Fahrbahn. Bild: Alois Huemer

DESSELBRUNN. Eine Kutsche, besetzt mit fünf Fahrgästen, stürzte auf dem Weg von Viecht nach Desselbrunn um.

Von einem Unfall wurde der 77. Leonhardiritt im Gemeindegebiet von Desselbrunn (Bezirk Vöcklabruck) am Sonntagvormittag überschattet: Die Prozession, bestehend aus mehreren Pferdegespannen und zahlreichen Reitern, war gegen 10:20 Uhr von Viecht kommend in Richtung Desselbrunn unterwegs, als es auf Höhe der Ortschaft Bubenland zu dem Unglück kam.

Pferde rissen sich los

Aus ungeklärter Ursache gingen zwei Pferde, die eine Kutsche mit insgesamt fünf Fahrgästen – darunter eine neunjähriges Mädchen – zogen, plötzlich durch. Der 74-jährige Kutscher versuchte vergeblich, seine Tiere wieder unter Kontrolle zu bringen. Die beiden Pferde zogen die Kutsche durch eine Wiese, überquerten die Fahrbahn und liefen eine Böschung hinauf, bevor sie sich losrissen. Dadurch drehte sich die Deichsel und die Kutsche kippte samt der Fahrgäste um, die Insassen landeten auf dem Asphalt. 

Zwei Verletzte im Spital

Der Kutscher und eine 75-jährige Mitfahrerin erlitten bei dem Unfall schwere Verletzungen. Sie wurden in das Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck gebracht, teilte die Polizei am Sonntagnachmittag mit. Die übrigen Fahrgäste wurden vor Ort von Rettungssanitätern betreut, dürften den Unfall aber ohne gröbere Blessuren überstanden haben. Auch das Mädchen blieb unverletzt und kam mit einem Schreck davon. Die beiden Pferde konnten wenig später wieder eingefangen werden.

Lokalisierung: Zu dem Unfall kam es auf Höhe der Ortschaft Bubenland

Gedenktag des heiligen Leonhard

Nach Allerheiligen mit dem traditionellen Totengedenken ist der 6. November der Gedenktag des heiligen Leonhard, der vor allem in bäuerlich geprägten Regionen große Bedeutung hat. Leonhard von Limoges in Frankreich, Eremit im frühen 6. Jahrhundert, gilt als Nothelfer und „Kettenheiliger“, Schutzpatron der Gefangenen und des Viehs, das früher ebenfalls oft in Ketten lag. Besonders die Pferde und ihre Halter dürfen auf den Schutz des Heiligen vertrauen. So kam er zum Beinamen „Bauernherrgott“. Auf ihn vertrauen neben Bauern und Knechten auch Fuhrleute, Schmiede, Schlosser und Bergleute.

Getreu dem Spruch „Nach der vielen Arbeit Schwere / an Leonhardi die Rösser ehre“ entstand der Leonhardiritt als beliebter Brauch zunächst in Bayern, urkundlich bereits vor fast 600 Jahren erwähnt, später auch bei uns. 

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