Pflege und Lehre vereint: 17 Jugendliche in Premierenklasse
LINZ. 17 Jugendliche starteten Mitte November mit der neu geschaffenen Pflegelehre in Linz
"Danke, du bist alles was ich noch habe" – Die Dankbarkeit der älteren Menschen war ein Grund warum Elena Stojanovic seit ihrer Kindheit den Wunsch hatte im Pflegebereich zu arbeiten. Die 15-jährige Steyrerin ist an ihrem Ziel angekommen, konnte sie nun dank der in Oberösterreich neu geschaffenen Pflegelehre direkt nach der Pflichtschule eine Pflegeausbildung starten. Stojanovic ist die Jüngste der insgesamt 17 Jugendlichen, die im November mit dem ersten Berufsschullehrgang in Linz begonnen haben.
"Werkstätten-Unterricht"
Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, wurde die Lehre mit einer Ausbildung zur Pflegeassistenz beziehungsweise Pflegefachassistenz kombiniert. "Es war wichtig diese beiden Bereiche zusammenzuführen und wir wünschen uns natürlich noch mehr Lehrlinge für einen schönen und sinnstiftenden Beruf im Gesundheits- und Pflegebereich", sagen Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander und Soziallandesrat Christian Dörfel (beide VP) bei einem Medienrundgang am Mittwoch im Linzer Ausbildungszentrum des Neuromed Campus.
Die neuartige Kombination mit der Berufsschule gestaltete sich beispielsweise bei der Gestaltung des Lehr- sowie Stundenplans Anfangs schwierig. "Ich bin froh, dass wir die Schwierigkeiten und Vorbehalte gemeinsam ausgeräumt haben", sagt Jennifer Nieke, Direktorin der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege am Kepler Universitätsklinikum.
Die Ausbildung besteht aus zehn Wochen Berufsschule in jedem Lehrjahr. An drei Tagen in der Woche sind die Lehrlinge beim „Werkstätten-Unterricht“ im Kepler Universitätsklinikum in Linz. Dort werden Fächer wie Pflegeprozess und Pflegetechnik unterrichtet. Donnerstag und Freitag sind die Lehrlinge an der Berufsschule 1 in Linz für theoretisches Wissen und Allgemeinbildung. Die restliche Lehrzeit im Jahre findet in einem Pflegebetrieb statt.
Anfang Februar endet der erste Turnus und die Resonanz ist sehr positiv. "Alle 17 Lehrlinge sind stolz das machen zu können und schätzen einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. Die haben das Herz am richten Fleck", sagt Edith Eisner, Direktorin der Berufsschule. Auch die Nachfrage steigt stetig. Im Vorjahr wurde die Ausbildung in einem Pilotversuch mit zwei Betrieben getestet, mittlerweile sind die die 17 Lehrlinge auf sieben Unternehmen in den Bezirken Ried, Linz, Braunau, Freistadt und Perg aufgeteilt. 13 weitere Betriebe haben für die Zulassung angefragt.
Auch der Tod gehört zum Beruf
Tod und Krankheit sind in der Pflege omnipräsent. Auf diese mitunter schmerzvollen Ereignisse werden die Jugendlichen in der Pflegelehre vorbereitet und Stojanovic hatte im Seniorenzentrum Spallerhof bereits hautnah mit dem Tod zu tun. Eine alte Dame bedankte sich mit dem eingangs erwähnten Satz bei der 15-Jährigen: "Zwei Minuten nach meinem Dienstschluss ist sie verstorben. Da hatte ich die Erkenntnis, dass auch das zu meinem Beruf gehört."
Birgit Gerstofer hat diese Lehre ja jahrelang verhindert; nun wurde die zum Glück geschasst
Wünsche denn jungen Pflegekräften viel Erfolg und dass die Motivation erhalten bleibt! Ihr könnt sicher sein, in unserer Gesellschaft jahrzehntelang gebraucht zu werden.